Das Transportaufkommen der österreichischen Unternehmen im Straßengüterverkehr reduzierte
sich im Jahr 2020 um 6,6% bzw. 26,6 Millionen (Mio.) Tonnen (t) auf 375,6 Mio.
t, womit die beförderte Tonnage im Jahr der Corona-Krise unter jenes
von 2016 (376,3 Mio. t) fiel. Im Zeitraum von 2016 bis 2019 waren beim
Transportaufkommen jährlich Zunahmen (2017:
Im Inlandverkehr verringerte sich das Transportaufkommen 2020
mit einem Minus von 7,6% bzw. 28,8 Mio. t auf 348,5 Mio. t deutlich. Der
Anteil der gesamten Tonnage, die durch österreichische Unternehmen
im Inlandverkehr befördert wurde, lag damit bei 92,8% (2019: 93,8%),
wovon wiederum 293,1 Mio. t (Anteil: 84,1%;
Mit 27,3 Millionen beladenen Fahrten (2019: 30,1 Mio.) wurde 2020 eine Transportleistung von 26,0 Milliarden Tonnenkilometer (Mrd.
tkm) erbracht, was einer Abnahme um 1,9% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Außerhalb Österreichs verringerte sie sich um 4,5% auf 7,3 Mrd. tkm.
Damit entfiel auf die Inlandstrecke mit 18,7 Mrd. tkm
Betrachtet man die unterjährige Entwicklung des Transportaufkommens nach Quartalen,
so ergibt sich folgendes Bild: Im ersten Quartal 2020, also zu Beginn
der Corona-Krise, reduzierte sich die Tonnage um 5,5% auf 75,5Mio. t.
Der größte Rückgang um 15,8% auf 88,9 Mio. t war jedoch im 2. Quartal,
in welches der größte Teil des ersten Lockdowns fiel, zu beobachten.
Im Vergleich dazu fielen dann die Abnahmen im dritten und vierten Quartal
trotz erneuter mehrwöchiger Lockdowns moderater aus
Für die Erhebung zum Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen steht den Meldepflichtigen seit dem Berichtsjahr 2020 die Meldemöglichkeit mithilfe einer mobilen Erhebungs-App zur Verfügung. Informationen zu dieser Meldeschiene können in dem Artikel „Straßengüterverkehrs-App: Neue Meldeschiene für die Straßengüterverkehrserhebung“ von Karner, T., Weninger, B. und Schuster, S. in den Statistische Nachrichten, Heft 6, 2020 (PDF, 1,8 MB) nachgelesen werden.
Ab August 2017 publiziert Statistik Austria Schnellschätzer (flash estimates) zum Transportaufkommen und zur Transportleistung im Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen. Diese Schätzer werden einen Monat nach Ende des Berichtsquartals auf der Webseite veröffentlicht. Detaillierte Ergebnisse erscheinen wie bisher fünf Monate nach Ende des Berichtsquartals. Details zur Entwicklung dieser Schnellschätzer finden sich in dem Artikel „Erhebung zum Straßengüterverkehr – Neuer Stichprobenplan und Entwicklung von Schnellschätzern“ von Karner, T., Weninger, B., Schuster, S. und Fleck, S. in den Statistischen Nachrichten, Heft 4, 2018 (PDF, 0,4 MB).
Die Bedeutung der Distanzmatrix für die Straßengüterverkehrsstatistik, eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung und eine Analyse der Qualität der durch die Distanzmatrix errechneten Entfernungen können in dem Beitrag „Improving Road Freight Transport Statistics by Using a Distance Matrix“ (Karner, T., Weninger, B., Schuster, S., Fleck, S. und Kaminger, I.) für das Austrian Journal of Statistics, 2017, Volume 46 nachgelesen werden (PDF, 1,5MB).
Eine Darstellung der Entwicklung der Straßengüterverkehrsstatistik von einer nationalen Erhebung bis hin zu einer europäischen Statistik finden Sie im Beitrag „Straßengüterverkehrsstatistik im Wandel der Zeit“ von Karner, T. und Scharl, S. in den Statistischen Nachrichten, Heft 6, 2014 (PDF, 0,7MB).
Ab 2012 basiert die Kilometerberechnung auf einer aktualisierten Distanzmatrix. Details zur Neukilometrierung sowie Vergleichsrechnungen der Tonnenkilometer für die Jahre 2010 und 2011 können dem Artikel „Fahrzeugkilometer - Aktualisierung der Streckenberechnung im Straßengüterverkehr“ (Karner, T., Scharl, S. und Kowarik, A.) in den Statistischen Nachrichten, Heft 5/2013 (PDF, 1,3MB) entnommen werden.
Im Sommer 2012 wurde von der Statistik Austria eine telefonische Befragung über die elektronische Verfügbarkeit von für die Straßengüterverkehrsstatistik relevanten Informationen bei den 70 bedeutendsten Respondenten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung (PDF, 5,1MB) wurden auf der Statistische Woche 2012 an der Technischen Universität Wien präsentiert.
Seit dem 1. Jänner 2008 ist in der Europäischen Union die neue Güternomenklatur für die Verkehrsstatistiken NST 2007 anzuwenden. Diese löst damit die seit 1967 gültige NST/R ab. Aus Gründen der Vergleichbarkeit von Zeitreihen werden die Daten des Straßengüterverkehrs in Österreich jedoch auch weiterhin zusätzlich nach der NST/R ausgewiesen.
Der Schnellbericht
Im Jahr 2020 betrug das auf Österreichs Straßen von in- und ausländischen Güterkraftfahrzeugen erbrachte Transportaufkommen insgesamt 552,1 Millionen (Mio.) Tonnen (t). Dies bedeutete eine Abnahme um 7,7% im Vergleich zum Vorjahr (598,0 Mio. t). Die Transportleistung verzeichnete mit insgesamt 52,4 Milliarden (Mrd.) Tonnenkilometern (tkm) im Inland im selben Zeitraum einen Rückgang um 3,9% (2019: 54,5 Mrd. tkm).
Der Großteil des Transportaufkommens (66,9% bzw. 369,4 Mio. t) entfiel auf in Österreich registrierte Güterkraftfahrzeuge. Der Inlandverkehr, der mit insgesamt 357,5 Mio. t den größten Anteil des Transportaufkommens ausmachte, verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,4%. Der Anteil an österreichischen Fahrzeugen am gesamten Inlandverkehr betrug 97,5%. Im grenzüberschreitenden Empfang (64,6 Mio. t) und im grenzüberschreitenden Versand (55,8 Mio. t) war der von österreichischen Fahrzeugen erbrachte Anteil des Transportaufkommens mit 14,8% (9,6 Mio. t) und 18,0% (10,1 Mio. t) geringer. Verglichen mit dem Vorjahr nahmen diese beiden Verkehrsbereiche um 8,8% bzw. 11,5% ab. Der Transitverkehr (74,2 Mio. t), zu dem in Österreich registrierte Güterkraftfahrzeuge mit 1,6% (1,2 Mio. t) nur marginal beitrugen, verzeichnete im Berichtsjahr ein Minus von 4,7% gegenüber 2019.
Bei der erbrachten Transportleistung im Inland war der Anteil der österreichischen Güterkraftfahrzeuge mit 35,8% (18,7 Mrd. tkm) niedriger als beim Transportaufkommen, was vor allem durch die längeren Fahrtstecken ausländischer Fahrzeuge im Transitverkehr erklärbar ist. Die 18,4 Mrd. tkm im Transit, die zu 99,3% von ausländischen Güterkraftfahrzeugen erbracht wurden, machten mehr als ein Drittel der gesamten Transportleistung aus.
Ab Berichtsjahr 2018 fließen in die Ergebnisse des Güterverkehrs auf Österreichs Straßen Daten des österreichischen Mautsystems ein. Neben den methodischen Informationen und Definitionen (PDF, 26KB) finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Verwendung von Mautdaten in der Straßengüterverkehrsstatistik in dem Artikel „Mautdaten als ergänzende Datenquelle für die Straßengüterverkehrsstatistik“ von Karner, T., Schuster, S. und Weninger, B. in den Statistischen Nachrichten, Heft 4, 2020 (PDF, 1,2 MB) bzw. im Beitrag „Using Toll Data to Improve the Quality of Road Freight Transport Statistics (RFTS) on Austrian Roads“ (PDF, 304KB) von Fleck, S., Schuster, S., Karner, T. und Weninger B., welcher im Austrian Journal of Statistics, 2020, Vol 49, No.5 erschienen ist.
Eine detaillierte Darstellung der Berechnung der Inlandstransportleistung auf Basis der konsolidierten europäischen Straßengüterverkehrsstatistik kann im Artikel von Karner, T., Weninger B. und Scharl S. „Estimation of the Inland Transport Performance from the Consolidated European Road Freight Transport Data“ im Austrian Journal of Statistics, 2014, Vol 43, No.1 nachgelesen werden (PDF, 2,8MB).
Genauere Erläuterungen zu Methoden, nationaler Anwendbarkeit und Grenzen der konsolidierten europäischen Straßengüterverkehrsstatistik findet sich im Beitrag von Scharl, S. und Karner T. „Von einer nationalen zu einer europäischen Straßengüterverkehrsstatistik in Österreich“ in den Statistischen Nachrichten, Heft 12, 2012 (PDF, 1,2MB).