Pressemitteilung:
Weniger Verkehrstote 2021, aber Höchstwerte bei verletzten Radfahrerinnen und Radfahrern
Wien, 2022
Lockdowns beeinflussten auch 2021 das Unfallgeschehen maßgeblich
Während des Lockdowns zu Jahresbeginn 2021 (Kalenderwochen
1 bis 5) verringerte sich die Zahl der im Straßenverkehr Verunglückten
um 39% gegenüber dem Durchschnitt der Vergleichswochen der Vor-Pandemiejahre
2017 bis 2019. Messbar weniger Verunglückte
Fahrradunfälle sorgen für Höchstwert an Verletzten seit 30 Jahren, mit E-Bike tödlich Verunglückte haben sich seit 2019 verdoppelt
50 Personen waren mit dem Fahrrad unterwegs, als sie
2021 auf Österreichs Straßen ums Leben kamen. Das sind ein Viertel
mehr als 2020 (40 Getötete) und um 52% mehr als 2019 (33 Getötete).
Weitere
47% der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer trugen einen Helm, wobei dieser Anteil in den vergangenen Jahren tendenziell gestiegen ist (2018: 41%). Der Anteil variierte stark zwischen den Bundesländern (siehe Tabelle 3) und den Altersgruppen. So trug in der Steiermark der Großteil der Verunglückten (63%) einen Helm, während der Anteil in Vorarlberg mit nur 32% am geringsten war. In der Altersgruppe der über 85-Jährigen wurde am seltensten ein Helm (27%) verwendet, knapp gefolgt von den 15- bis 19-Jährigen (28%). Im Vergleich dazu waren es 49% bei den 20- bis 64-Jährigen.
Noch nie ein so hoher Anteil an Verkehrstoten bei Lkw-Unfällen
88 Personen kamen im Jahr 2021 bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung ums Leben, das bedeutet, dass insgesamt 24% aller Getöteten bei Lkw-Unfällen verstarben. Nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren war dieser Anteil so hoch gewesen. Der höchste Wert wurde mit 62% in Vorarlberg verzeichnet (8 von 13 Getöteten), der geringste Anteil mit 16% in Kärnten (6 von 38 Getöteten). Von den insgesamt 31 tödlichen Unfällen zwischen einem Lkw und einem Pkw wurden 25 von der Lenkerin bzw. dem Lenker des Pkw verursacht (81%). Bei den tödlichen Unfällen zwischen Lkw und Fahrrad bzw. Fußgängerin und Fußgänger war dagegen jeweils zu 70% die Lenkerin oder der Lenker des Lkw hauptverantwortlich. Bei diesen Unfällen verunglückten zehn zu Fuß gehende und zehn Rad fahrende Personen tödlich.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen finden Sie im Bericht "Statistik im Fokus" (PDF, 3 KB) und auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria erstellt und veröffentlicht
seit 1961 die Statistik der Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden.
Die Verkehrsunfälle werden durch die Polizeiorgane elektronisch erfasst
und über ein Webservice an Statistik Austria übermittelt.
Ein Straßenverkehrsunfall mit Personenschaden liegt
vor, wenn infolge des Straßenverkehrs auf Straßen mit öffentlichem
Verkehr Personen verletzt oder getötet wurden und daran zumindest ein
in Bewegung befindliches Fahrzeug beteiligt war.
Als Verunglückte zählen Personen, die
bei und in Folge eines Verkehrsunfalles verletzt oder getötet wurden.
Als Verkehrstote gelten Personen, die
entweder am Unfallort oder innerhalb von 30 Tagen, gerechnet ab dem Unfallereignis,
an den Unfallfolgen verstorben sind.
Die Verkehrsart Fahrrad umfasst ebenso Elektrofahrräder und
Elektro-Scooter.
Die Verkehrsart Lkw umfasst Lastkraftwagen
und Sattelzugfahrzeuge "bis 3,5t" (leichte Lkw) und "über
3,5t" (schwere Lkw).
Die Angaben zum vermutlichen Hauptunfallverursacher
erfolgen nach Einschätzung der Polizeiorgane, welche die Erhebung des
Unfalles vornehmen.
Bei der Analyse der Unfallzahlen im Zuge der Lockdowns
wurden die Kalenderwochen als Vergleichsperioden
herangezogen, auch wenn die Lockdowns nicht immer exakt in eine Kalenderwoche
fielen. Für den Vergleichszeitraum im September
wurden die Kalenderwochen 36 bis 38 in die Auswertung einbezogen.
Verunglückte bei Straßenverkehrsunfällen 2017 bis 2021 nach Kalenderwochen
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
DI Brigitte ALLEX, Tel.:
Mag. Stefan Ortner, Tel.:
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.:
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