Pressemitteilung:
Landwirtschaftliche Einkommen 2021 laut vorläufigen Schätzungen moderat gestiegen
Wien, 2022
Preisbedingte Zuwächse vor allem in der pflanzlichen Produktion
Der Produktionswert der heimischen Landwirtschaft
stieg laut vorläufigen Berechnungen auf rund 8,5 Mrd. Euro, mit einem
Plus von 10,3% gegenüber dem Vorjahr. Bedingt durch einen Anstieg der
Erzeugerpreise nahm insbesondere der Wert der pflanzlichen Erzeugung
stark zu
Im Unterschied zur pflanzlichen Erzeugung fiel der
Zuwachs des tierischen Produktionswerts deutlich schwächer aus
Erheblicher Kostenanstieg; niedrigere öffentliche Gelder
Mit geschätzten 5,0 Mrd. Euro erreichten die Aufwendungen
der Landwirtschaft für Vorleistungen einen neuen Höchststand (gegenüber
2020:
Die ebenfalls deutliche Zunahme der Abschreibungen
für das Anlagevermögen
Die in der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden auf rund 1,5 Mrd. Euro beziffert, mit einem Rückgang um 2,2% gegenüber 2020.
Faktoreinkommen leicht über dem Vorjahresergebnis
Den vorläufigen Berechnungen zufolge konnte der Anstieg
des Produktionswerts die Kostensteigerungen kompensieren. Das im landwirtschaftlichen
Wirtschaftsbereich insgesamt generierte Faktoreinkommen, welches die
Entlohnung der eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit (Familien-
und Fremdarbeitskräfte) und Kapital misst, belief sich voraussichtlich
auf rund 2,6 Mrd. Euro
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Ergebnissen der zweiten LGR-Vorschätzung für 2021 finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Die vorliegenden Einkommensergebnisse
für die Landwirtschaft beruhen auf Daten der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung,
die auf Basis der Verordnung (EG) Nr. 138/2004 des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 5. Dezember 2003 zur Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung
in der Gemeinschaft in der geltenden Fassung erstellt wird.
Gegenstand der vorliegenden Veröffentlichung sind die Ergebnisse der zweiten
Vorschätzung für 2021, welchen die Ende Jänner 2022 verfügbare
Datenbasis zugrunde liegt, ergänzt durch Fortschreibungen und Schätzungen
unter Einbindung einschlägiger Expertinnen und Experten.
Änderungen der Preise und Werte wurden in dieser Pressemitteilung –
sofern nicht anders angegeben – in nominellen Werten ausgedrückt.
Sofern Daten in realen Werten angeführt sind, handelt es sich um mit
dem impliziten Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu Marktpreisen
deflationierte Angaben.
Das als Einkommensmaßstab herangezogene landwirtschaftliche
Faktoreinkommen errechnet sich aus dem Produktionswert des landwirtschaftlichen
Wirtschaftsbereichs inklusive öffentlicher Gelder (mit Ausnahme von
Vermögenstransfers), abzüglich der Vorleistungen, Abschreibungen und
Produktionsabgaben.
Bei der Ergebnisinterpretation ist zu beachten:
• Die LGR definiert das landwirtschaftliche Einkommen als das in einem
bestimmten Buchungszeitraum aus landwirtschaftlichen Tätigkeiten (sowie
nicht trennbaren Nebentätigkeiten) hervorgegangene Einkommen. Gemäß
dem Grundsatz der periodengerechten Zuordnung erfolgt die Verbuchung
zu dem Zeitpunkt, zu dem ein wirtschaftlicher Wert geschaffen, umgewandelt
oder aufgelöst wird bzw. Forderungen oder Verbindlichkeiten entstehen,
umgewandelt oder aufgehoben werden, und nicht zu dem Zeitpunkt, zu dem
die Zahlung erfolgt. Es handelt sich demnach
nicht um das im Berichtszeitraum empfangene Einkommen.
• Die Einkommensaggregate und-indikatoren der LGR stellen auf das Einkommen
aus landwirtschaftlicher Tätigkeit (inkl. nicht trennbarer Nebentätigkeiten)
ab und liefern demnach keine Informationen
zum Gesamteinkommen bzw. zum verfügbaren Einkommen der in der Landwirtschaft
tätigen Haushalte, welche neben ihrem rein landwirtschaftlichen
Einkommen auch Einkommen aus anderen Quellen (sonstigen Tätigkeiten,
Löhnen und Gehältern, Sozialleistungen, Einkommen aus Vermögen) erzielen
können.
• Die LGR stellt die aggregierte bzw. durchschnittliche
Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen dar. Die Einkommensentwicklung
für einzelne Regionen bzw. Betriebstypen kann davon erheblich abweichen.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
DI Christina MAYER, Tel.:
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