Pressemitteilung: 12.452-043/21
Wien, 2021-02-26 –
Im Jänner 2021 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
102,3 Punkte (2015=100) und fiel somit gegenüber Jänner 2020 um 0,3%.
Im Dezember und November 2020 hatte die Jahresveränderungsrate -1,0%
bzw. -1,4% betragen. Damit schwächte sich der Preisrückgang für Erzeugnisse
des Produzierenden Bereichs im Jänner 2021 deutlich ab. Gegenüber dem
Vormonat Dezember 2020 stieg der Index um beachtliche 0,9% (siehe Tabelle).
Dies war der höchste Indexanstieg im Vergleich zum Vormonat seit Jänner 2008
(+0,9%).
Preise für Vorleistungsgüter legten um 0,5%
zu, Energiepreise sanken um 2,9%
Für die Verlangsamung des Indexrückgangs im Jänner 2021
(-0,3%) waren maßgeblich die steigenden Preise für Vorleistungsgüter
verantwortlich, die im Schnitt um 0,5% gegenüber dem Vorjahresmonat
anzogen. Im Dezember und November 2020 waren hier noch Preisrückgänge
um 0,7% bzw. 1,2% zu beobachten. Speziell die Preiserhöhungen im Bereich
"Metallerzeugung und -bearbeitung" (Jänner 2021: +2,5%, Dezember 2020:
-0,2%, November 2020: -1,6%) ließen den Index für Vorleistungsgüter
im Jänner 2021 anwachsen. Am markantesten stiegen im Jänner 2021 die
Preise für "Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" (+6,1%).
Die Produktgruppen "sonstige Erzeugnisse der ersten Bearbeitung
von Eisen und Stahl" verteuerten sich innerhalb eines Jahres um
2,6%, "Gießereierzeugnisse" um 1,4%. Im Bereich der chemischen
Industrie erholten sich die Preise für die Produktgruppe "chemische
Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in
Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform", die um
0,5% anstiegen (Dezember 2020: -6,6%, November 2020: -7,5%). Gegenüber
dem Vergleichszeitraum Jänner 2020 verbilligten sich "Holz- und
Zellstoff, Papier, Karton und Pappe" (-3,4%) sowie "elektronische
Bauelemente und Leiterplatten" (-2,1%).
Die Preise im Bereich Energie
fielen im Jänner 2021 im Schnitt um 2,9%. In den Monaten Dezember und
November 2020 lag die jährliche Veränderungsrate für Energie bei -3,8%
bzw. -5,3%. Teuerungen für "elektrischen Strom und Dienstleistungen
der Elektrizitätsversorgung" (+3,0%) bremsten den Indexrückgang
für Energie weiter ab.
Relativ stabil entwickelten sich in den letzten drei
Monaten die Preise für Investitionsgüter
(Jänner 2021: +0,6%, Dezember 2020: +0,6%, November 2020: +0,5%). Während
die Preise für "Karosserien, Aufbauten und Anhänger" sowie
für "Kraftwagen und Kraftwagenmotoren" gegenüber Jänner 2020
um 1,7% bzw. 1,3% zulegten, ließen jene für "Teile und Zubehör
für Kraftwagen" um 0,6% nach.
Die Erzeugerpreise für Konsumgüter
erhöhten sich im Jänner 2021 um 0,2% (Dezember 2020: ±0,0%, November 2020:
+0,5%). Im Lebensmittelsektor stiegen die Erzeugerpreise zum Teil deutlich
an, insbesondere für die Produktgruppen "pflanzliche und tierische
Öle und Fette" (+16,1%), "Milch und Milcherzeugnisse"
(+3,9%) sowie "Obst- und Gemüseerzeugnisse" (+2,1%). Im Gegensatz
dazu verbilligten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat "haltbar
gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse" um 4,8% und wirkten sich
somit dämpfend auf den Index für Konsumgüter aus.
Indexanstieg um 0,9% gegenüber Vormonat
Im Vergleich zum Dezember 2020 stieg der Erzeugerpreisindex
insgesamt durchschnittlich um beachtliche 0,9% an. Starke Anstiege gegenüber
dem Vormonat verzeichneten im Jänner 2021 die Preise in der "Herstellung
von chemischen Erzeugnissen" (+4,3%), "Metallerzeugung und
-bearbeitung" (+2,0%) sowie "Energieversorgung" (+0,9%).
Preisrückgänge verzeichneten hingegen die Bereiche "Herstellung
von Bekleidung" (-0,5%) sowie "Herstellung von Glas und Glaswaren,
Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden" (-0,3%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
Trotz des dritten Lockdowns zur Eindämmung von COVID-19 lag die Rücklaufquote
(99,4%) der Erhebung von Erzeugerpreisen im Produzierenden Bereich im
gewohnten Rahmen.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
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| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
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2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
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1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
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| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
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| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
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| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
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3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
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| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
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| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
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| Dezember | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
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4. Quartal
2020 | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
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Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt | | 101,0 | - | -1,6 |
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2021 | Jänner * | 102,3 | 0,9 | -0,3 |
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Letzte Änderung am 26.02.2021