Zum Jahresende 2018 waren in Österreich rund
Während die in Österreich ansässigen auslandskontrollierten Unternehmen 2018
Die hohen Anteile an der Gesamtwirtschaft sind sowohl ein Effekt der überdurchschnittlichen Größe der auslandskontrollierten Unternehmen – im Durchschnitt wiesen sie 2018 54 Beschäftigte je Unternehmen auf, während die gesamtösterreichische Vergleichsmasse nur auf neun Beschäftigte pro Unternehmen kam – als auch der in diesem Segment gegebenen besonderen Wirtschafts- und Organisationsstruktur (eher „industrielle“ Tätigkeiten, eher Kapitalgesellschaften, etc.).
Da die Inward-FATS-Statistik dieselbe Abgrenzung des Erfassungsbereiches und dieselben Merkmalsdefinitionen wie die Leistungs- und Strukturstatistik verwendet, lassen sich diese Daten direkt in Bezug zueinander setzen und somit Quoten (Anteile des auslandskontrollierten Teiles der Wirtschaft an der gesamten in der Strukturstatistik erfassten inländischen Unternehmenspopulation) ermitteln. Der Erfassungsbereich beider Statistiken ist der gewinnorientierte Bereich der österreichischen Wirtschaft der ÖNACE-Abschnitte B – N und der Abteilung 95 des Abschnittes S. Siehe dazu auch die Ergebnisse der Leistungs- und Strukturstatistik und die Klassifikationsdatenbank.
Die meisten auslandskontrollierten Unternehmen wurden 2018 wieder im Bereich des Handels verzeichnet (ÖNACE 2008-Abschnitt G: 37% aller auslandskontrollierten Unternehmen, 33% der Beschäftigten). Ein ähnlich hoher Anteil an Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen war im Bereich der Herstellung von Waren (ÖNACE-Abschnitt C: 32%) tätig, weitere 11% in den „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (ÖNACE-Abschnitt N) wie der Gebäudebetreuung oder der Arbeitskräfteüberlassung, 6% im Abschnitt J – Information und Kommunikation und etwas über 4% in Unternehmen mit Schwerpunkt in den Finanz- und Versicherungsleistungen (ÖNACE-Abschnitt K). In den Unternehmen dieser fünf ÖNACE-Abschnitte wurden somit fast neun von zehn der in auslandskontrollierten Unternehmen beschäftigten Personen verzeichnet.
Während im Handel der Großhandel den Hauptteil der Unternehmen ausmachte (26% aller ausländisch kontrollierten Unternehmen in Österreich, Einzelhandel im Vergleich: 9%), waren die meisten Beschäftigten im Einzelhandel tätig (19% aller Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen gegenüber 11% im Großhandel). Am nächsten unter den ÖNACE 2008-Abteilungen kam diesen Werten wie in den Jahren davor der Maschinenbau mit einem Beschäftigungsanteil von 4,9%, dahinter folgten die Arbeitskräfteüberlassung mit 4,7% Anteil, die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 4,3% und die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit 4,0%.
Gemessen an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten war innerhalb der auslandskontrollierten Unternehmen – wieder nach ÖNACE 2008-Abschnitten – die Herstellung von Waren mit einem Anteil von 36% der bedeutendste Wirtschaftsbereich. Dahinter folgten der Handel (27%), Information und Kommunikation (9%), die Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 7,3% und die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit knapp 7% Anteil. Mit Abstand gewichtigste ÖNACE-Abteilung (Zweisteller) war wie in den Vorjahren der Großhandel mit einem Beitrag von 15,9%; der Einzelhandel kam auf einen Wertschöpfungsanteil von 8,3%, und der Maschinenbau auf 5,1%, der Kfz-Bereich auf 4,9%.
Gemessen an der gesamten inländischen Beschäftigung des jeweiligen Wirtschaftsbereiches streute der Anteil der ausländisch dominierten Unternehmen von einem Prozent in der Energieversorgung bis zu 31% in der Sachgütererzeugung und im Handel und 32% im Bereich Information und Kommunikation. Auch in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen waren 2018 mit 27% mehr als ein Viertel der Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen tätig. Nur knapp darunter lagen die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 23½%.
In etlichen Teilbereichen (ÖNACE-Abteilungen) trugen ausländisch kontrollierte Unternehmen mehr als die Hälfte der Branchenbeschäftigung bei: Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: 55%, Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen: 72%, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen und Luftfahrt: jeweils 85%, und Telekommunikation: 86%.
Bei dem sowohl für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Unternehmen, als auch für die Gesamtwirtschaft wichtigen Indikator der Investitionen (erfasst werden in der Auslandsunternehmenseinheiten-Statistik die Bruttoinvestitionen in Sachanlagen) brachten die auslandskontrollierten Unternehmen 2018 ein knappes Drittel (32,1%) des Gesamtwertes aller Unternehmen auf, wobei sie in den Bereichen Information und Kommunikation (ÖNACE J; 71%) und Finanz- und Versicherungsleistungen (ÖNACE K; 80%) sogar deutlich mehr als die Hälfte zu den Gesamtinvestitionen beitrugen. Nach Abteilungen fanden sich die höchsten Anteile bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (ÖNACE C29; Anteil der auslandskontrollierten Unternehmen an den Gesamtinvestitionen von 80%), der Luftfahrt (ÖNACE H51) mit 85%, der Telekommunikation (ÖNACE J61) mit 87%, bei den Finanzdienstleistungen (ÖNACE K64) mit 90% und der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen mit 93%.
Die bestimmenden Unternehmenszentralen für inländische Unternehmen unter Auslandskontrolle befanden sich 2018 wie auch in den Jahren davor
Nach den Beschäftigungsanteilen ergibt sich eine nur geringfügig andere Länderreihung mit leicht abweichenden Prozentanteilen: Deutschland (48%), Schweiz (10%), USA (7%), Italien (4,3%), Niederlande (3,5%), Vereinigtes Königreich und Frankreich (jeweils 3,3%).
Drei Viertel (74,4%) der auslandskontrollierten Unternehmen wurden somit von Konzernzentralen in der EU gesteuert, die Unternehmenszentralen der restlichen 26% saßen zu drei Vierteln in der Schweiz, Liechtenstein, den USA oder Russland.
Die Statistik der heimischen Unternehmenseinheiten
unter ausländischer Kontrolle umfasst jene (aktiven) Wirtschaftseinheiten,
die zu mehr als
50% unter ausländischer Kontrolle (Kapitalbeteiligung) stehen.
Stichtag für die Erfassung der Mehrheitsverhältnisse war für das
Berichtsjahr 2018 der
Die Untergliederung der Statistik erfolgt einerseits nach Wirtschaftsaktivitäten der auslandskontrollierten Unternehmen, andererseits nach Sitzland der kontrollierenden ausländischen Einheit. Diese beiden Dimensionen sind gemäß EU-Verordnung in gegenläufiger Detailliertheit zu kombinieren: d.h. je detaillierter die Aktivitätsgliederung, desto gröber die geographische Unterteilung (d.h. im Wesentlichen weniger Merkmalsausprägungen = weniger Länder) und umgekehrt. Zu erfassen sind die NACE Rev.2-Abschnitte B – N.
Laut EU-Verordnung sind für Inward-FATS folgende Variablen jährlich zu erstellen:
In zweijährigem Abstand, immer zu ungeraden Berichtsjahren, sind zusätzlich folgende F&E-Variablen zu übermitteln:
Diese Größen sind zwar nur für die NACE Rev.2-Abschnitte B – F an Eurostat zu liefern, werden für nationale Zwecke jedoch auch für die restlichen von der FATS-Statistik abgedeckten Wirtschaftsbereiche ausgewiesen.
Die Erstellung der Statistik erfolgt jährlich, erstes Berichtsjahr war das Jahr 2007. Die Ergebnisse werden jeweils Anfang Oktober des zweiten auf das Berichtsjahr folgenden Kalenderjahres veröffentlicht (also z.B. Anfang Oktober 2021 für das Berichtsjahr 2019).
Die nationale Verordnung folgt sowohl in der Frage der Gliederungsdimensionen und -tiefe, als auch in der Frage des Merkmalsspektrums den EU-Vorgaben. Eine nationale Abweichung von den EU-Vorgaben ist jedoch wie erwähnt der Umstand, dass keine aktivitätsmäßige Eingrenzung der F&E-Variablen erfolgte.
Die Daten werden seit dem Berichtsjahr 2008 nach ÖNACE 2008, der nationalen Version der europäischen NACE Rev.2, ausgewiesen (davor: ÖNACE 2003).
Aufgrund der eher geringen Gesamtpopulation und der gegebenen Schutzinteressen einzelner Unternehmen (Geheimhaltung) sind der Ergebnisdarstellung bei Detailliertheitsgrad etc. relativ enge Grenzen gesetzt.