Der Preisindex für selbst genutztes Wohneigentum (Owner Occupied Housing Price Index / OOH PI) bildet die Preisentwicklung von Kauf und Eigentum an Wohnraum ab. Der Abdeckungsbereich erstreckt sich vom Kauf von neuem und bestehendem Wohnraum bis zu den Kosten der Erhaltung in Form von Renovierung, Reparatur und Instandhaltung sowie Versicherungen. Im Gegensatz zum Häuserpreisindex werden bei diesem Index konzeptgemäß nur jene Käufe von Wohnraum berücksichtigt, die neu in den Haushaltssektor hinzukommen, also keine Transaktionen zwischen Haushalten.
Dieser Index eignet sich weniger als Instrument zur Marktbeobachtung der Wohnimmobilienpreise, weil er auch Gebühren und Zusatzkosten (z.B. für Makler, Notare, Versicherungen) sowie selbst gebauten Wohnraum (Eigenbau) umfasst.
Die Indizes stehen für die Basisjahre 2010 und 2015 zur Verfügung.
Seit dem Jahr 2000 ist es ein Ziel von Eurostat, für jedes EU-Land Preisindizes über Immobilienpreisentwicklungen zu erhalten. Mehrere Pilotprojekte wurden ausgeschrieben und entsprechend gefördert. Mittlerweile beteiligen sich fast alle europäischen Länder an diesem Projekt. Die Preisentwicklung des selbstgenutzten Wohneigentums soll auf lange Sicht auch in den Harmonisierten Verbraucherpreisindex einfließen. Derzeit wird der OOH-PI aber noch als eigenständiger Index berechnet.
Weitere Informationen finden sich auf der Eurostat-Homepage.
Die Erstellung des Häuserpreisindex und des Index für selbst genutztes Wohneigentum ist rechtlich durch zwei Verordnungen auf nationaler und internationaler Ebene gedeckt:
Verordnung der Kommission vom
177. Verordnung der Bundesministerin für Digitalisierung
und Wirtschaftsstandort und des Bundesministers für Finanzen über
die Erstellung von Häuser- und Wohnungspreisindizes vom
Die Gewichtung des Index für selbst genutztes Wohneigentum basiert sowohl auf den Eintragungen des österreichischen Grundbuchs als auch auf Informationen aus der Wohnbaukostenstatistik und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
Die Indexberechnung erfolgt auf Grundlage der Laspeyresformel, bei der Preisveränderungen von ausgewählten Gütern des Warenkorbes mit festen Mengen eines Basisjahres gewichtet werden. Es wird ein Laspeyres-Kettenindex erstellt, bei dem jährlich die Gewichtung adaptiert wird. Regionen und Immobilientypen mit steigender Marktbedeutung können daher jahresaktuell in den Warenkorb aufgenommen und bei der Indexberechnung berücksichtigt werden.