Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben aller privaten Haushalte betragen
In den Haushaltsausgaben enthalten sind sämtliche
Ausgaben aller Haushalte, unabhängig von der Haushaltsgröße, also
von Einpersonenhaushalten bis hin zu sehr großen Haushalten. Einen
direkten Vergleich der Ausgaben unterschiedlich großer und verschieden
zusammengesetzter Haushalte ermöglichen die Äquivalenzausgaben (gewichtete „Pro-Kopf“-Ausgaben): Sie
betragen rund
Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Ausgaben nicht zwangsläufig aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden, sondern dabei auch Sonderzahlungen, wie das 13. oder 14. Monatsgehalt oder etwaige Belohnungen, z.B. zu Weihnachten, eine Rolle spielen. Insbesondere größere Anschaffungen (z.B. ein Auto) werden wohl häufig durch andere Geldquellen, wie Erspartes, Vermögen, Schenkungen oder Erbschaften, Abfertigungen aber auch durch Kredite oder Ratenzahlungen, finanziert.
Der Vergleich der Ergebnisse der Konsumerhebung 2014/15
mit der Erhebung 2009/10 zeigt bei den durchschnittlichen monatlichen
Haushaltsausgaben einen geringen Anstieg von rund
Haushalte in Regionen mit geringerer Einwohnerzahl
(bis
Innerhalb der Ausgabenstruktur zeigen sich die deutlichsten Unterschiede zwischen Haushalten auf dem Land und Haushalten in der Stadt im Bereich „Verkehr“. Während Wiener Haushalte rund 11% ihrer Gesamtverbrauchsausgaben für diesen Bereich aufwenden, sind es in ländlichen Gemeinden knapp 16%. Noch deutlicher der Unterschied bei den Absolutwerten: Die Ausgaben für „Verkehr“ sind auf dem Land über 80% höher als in der Stadt (509 Euro : 281 Euro).
Die Stichprobe für die Konsumerhebung 2014/15 wurde repräsentativ für Österreich gezogen. Durch die Hochrechnung werden die Ergebnisse für die Verteilung auf die Grundgesamtheit geschätzt. Diese Schätzungen unterliegen Zufallsschwankungen. Ergebnisse auf Bundesländerebene weisen eine höhere Schwankungsbreite auf, daher müssen bei der Interpretation der Werte und etwaiger Differenzen zu früheren Erhebungen immer die Stichprobengröße und der daraus resultierende Stichprobenfehler berücksichtigt werden. Je kleiner die untersuchten Gruppen, desto ungenauer sind auch die auf die Grundgesamtheit hochgerechneten Werte. Aufgrund der Schwankungsbreiten kann bei Bundesländerergebnissen keine Rangfolge abgelesen werden.
Erwartungsgemäß steigen die monatlichen Haushaltsausgaben mit zunehmender Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Gegenüber dem Durchschnitt aller Haushalte geben große Haushalte mit fünf oder mehr Personen rund 48% mehr aus, während Einpersonenhaushalte ein Drittel weniger aufwenden. Dieses Ergebnis relativiert sich unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Haushaltsgrößen. Die monatlichen Äquivalenzausgaben sinken mit zunehmender Haushaltsgröße. Verglichen mit alleinlebenden Personen und auch dem Durchschnitt aller Haushalte weisen große Haushalte rund 21% niedrigere Äquivalenzausgaben auf.
Da es sich bei Konsumerhebungen um Haushaltserhebungen handelt, ist eine Zuordnung der Ausgaben zu einzelnen Haushaltsmitgliedern nicht möglich. Auswertungen auf Haushaltsebene nach dem Geschlecht der Referenzperson erweisen sich bei Mehrpersonenhaushalten als wenig aussagekräftig, da sowohl Höhe als auch Struktur der Ausgaben weniger vom Geschlecht als von der Zusammensetzung des Haushalts abhängig sind. Merkliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich allerdings in der Ausgabenhöhe und vor allem in der Ausgabenstruktur von Einpersonenhaushalten.
Mit rund
Das monatliche Nettoeinkommen (1/12 des Jahresnettoeinkommens) der Konsumerhebung umfasst sämtliche monetäre Einkommen der Haushalte sowie Entnahmen aus dem eigenen Garten/Betrieb und den einkommenswirksamen Teil der imputierten Mietwerte (d.s. 60%).
Der Median der äquivalisierten Einkommen liegt bei
Die Verbrauchsausgaben umfassen sämtliche Ausgaben der privaten Haushalte - sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen - und zwar unabhängig von Verbrauch oder Inanspruchnahme. Das heißt es sind nicht nur die laufenden Ausgaben, etwa für Ernährung oder Körperpflege, darin enthalten, sondern auch jene für größere und große Anschaffungen, beispielsweise eine Waschmaschine oder ein Auto. Bedingt durch den einjährigen Erhebungszeitraum ist zudem gewährleistet, dass auch saisonabhängige Ausgaben (z.B. Gartenartikel im Frühjahr, Winterschuhe) sowie Ausgaben für bestimmte Anlässe, etwa vor Weihnachten oder zu Schulbeginn, erfasst werden.
Zu den Verbrauchsausgaben zählen außerdem Naturalentnahmen aus dem eigenen Garten und/oder Betrieb. Darunter versteht man einerseits für den Eigenbedarf selbst erzeugte Konsumgüter, andererseits Sachbezüge (Deputate). Darüber hinaus sind in den Verbrauchsausgaben sog. imputierte Mietwerte enthalten, die - auf internationale Empfehlung hin - für Erstwohnungen errechnet werden, für die keine realen Mietausgaben existieren (Haus- oder Wohnungseigentum, mietfreie Objekte). Damit wird die Nutzung einer Wohnung durch den Eigentümer als Dienstleistung für den Eigenverbrauch eingestuft, während Investitionen (wie z.B. ein Haus- oder Wohnungskauf oder Ausgaben für die Errichtung von Gebäuden) nicht berücksichtigt werden. Durch die „unterstellten“ Mieten wird somit ein Vergleich des Wohnungsaufwands zwischen Haushalten mit unterschiedlichen Wohnformen (Eigentümer/Nicht-Eigentümer) möglich.
Die Verbrauchsausgaben setzen sich also zusammen aus:
Nicht dazu zählen hingegen:
Zur Darstellung der Ausgabenstruktur wird die Ausgabenklassifikation COICOP (Classification of Individual Consumption Expenditures by Purpose) herangezogen. Diese Nomenklatur besteht aus insgesamt 13 Hauptgruppen und – in der österreichischen Version – aus insgesamt sechs Hierarchieebenen, die den nationalen Anforderungen von H/VPI und VGR angepasst wurden.
Wie viel ein Haushalt ausgibt, hängt in erster Linie von der Anzahl, aber auch dem Alter der darin lebenden Personen ab. Um Haushalte unterschiedlicher Größe besser vergleichen zu können, werden „gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben“, sogenannte Äquivalenzausgaben, berechnet.
Da in Mehrpersonenhaushalten gewisse Einsparungseffekte angenommen werden können – dies vor allem bei Wohnungs- und Ernährungsausgaben, und insbesondere dann, wenn es sich bei den weiteren Personen um Kinder handelt, ist es nicht zweckmäßig, die Haushaltsausgaben durch die Zahl der Haushaltsmitglieder zu dividieren. So wird ein Haushalt, der aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern besteht, in der Regel zwar mehr Geld für Lebensmittel aufwenden als ein Einpersonenhaushalt, aber wohl nicht viermal so viel. Aus diesem Grund werden bei der Berechnung der Äquivalenzausgaben den einzelnen Haushaltsmitgliedern Gewichte zugewiesen. Diese sollen den Mehrbedarf pro weitere Person bewerten, und zwar unterschiedlich für Erwachsene und Kinder.
In den Auswertungen der Konsumerhebung 2014/15 wird für die Berechnung der Äquivalenzausgaben die sogenannte EU-Skala („modified OECD-scale“) herangezogen. Die erste erwachsene Person im Haushalt wird dabei als Referenz (Konsumäquivalent) betrachtet und erhält ein Gewicht von 1,0. Für jeden weiteren Erwachsenen steigt der unterstellte Bedarf um 0,5 Konsumäquivalente, Kinder unter 14 Jahren werden mit dem Faktor 0,3 gewichtet. Durch diese Berechnung wird unterstellt, dass mit zunehmender Haushaltsgröße und abhängig vom Alter der Kinder eine Kostenersparnis im Haushalt durch gemeinsames Wirtschaften erzielt wird.
Die Konsumerhebung 2014/15 wurde als Stichprobenerhebung bei Privathaushalten konzipiert und von Ende Oktober 2014 bis Anfang November 2015 durchgeführt. Die Mitwirkung der Haushalte war freiwillig, eine erfolgreiche Teilnahme wurde mit einem Einkaufsgutschein honoriert.
Ziel der Erhebung war die möglichst detaillierte Erfassung sämtlicher Ausgaben eines Haushalts. Aus diesem Grund wurden die – zufällig ausgewählten – Haushalte ersucht, 14 Tage lag ein Haushaltsbuch zu führen und zusätzlich Fragen zum Haushalt und den darin lebenden Personen zu beantworten.
Insgesamt konnte die Erhebung in