Dickdarm, Enddarm
Darmkrebs umfasst bösartige Neubildungen des Dickdarms
(Colon und Rectum) und war mit 11 % die dritthäufigste Krebserkrankung der Männer (2.569
Fälle in 2018) und mit 10 % ebenfalls die dritthäufigste Krebserkrankung der Frauen
(1.994 Fälle). Zwei Drittel dieser Erkrankungen traten im Dickdarm
auf (C18), 28 % betrafen den Enddarm (C20), die übrigen verteilten sich
auf den Übergang zwischen Dick- und Enddarm (Rektosigmoid, C19) bzw.
den Analkanal (C21). Die sehr seltenen Dünndarmtumore (C17) wurden,
wie international üblich, nicht dieser Erkrankungsgruppe zugerechnet.
Darmkrebs war für 10 % der Krebssterbefälle verantwortlich. Die altersstandardisierten
Raten wiesen 52 Neuerkrankungen und 24 Sterbefälle je 100.000 Personen
der Bevölkerung aus. Am Jahresende 2018 waren 23.766 Männer und 20.081
Frauen mit der Diagnose Darmkrebs am Leben.
Für beide Geschlechter gingen die altersstandardisierte
Neuerkrankungsrate und die Sterberate in den vergangenen zehn Jahren
deutlich zurück.
Im Bundesländervergleich wies die Steiermark im Jahresdurchschnitt
2016-2018 die höchste altersstandardisierte Neuerkrankungsrate auf,
Burgenland die niedrigste. Die Sterblichkeitsraten waren in Niederösterreich
und Wien am höchsten, in Tirol am niedrigsten.
Etwa 60 % aller zwischen 2016 und 2018 gestellten Diagnosen wurden
erst gestellt, als der Tumor die Organgrenzen bereits durchbrochen hatte
(regionalisiertes Tumorstadium: 44%; disseminiertes Tumorstadium: 15 %).
Durch die Darmspiegelung können bösartige Neubildungen des Darms frühzeitig
erkannt und sogar vermieden werden (lokalisiertes Tumorstadium: 20 %).
Die relativen 1- und 5-jährigen Überlebensraten
stiegen von 2001-2005 auf 2016-2018 bzw. 2011 2015 von 79 % auf 82 % bzw. von 60% auf 63 %.
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Letzte Änderung am 12.04.2021