Pressemitteilung:
Statistisches Jahrbuch für Migration & Integration 2019: mehr als zwei Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich
Wien, 2019
Knapp 800.000 Personen mit Migrationshintergrund
aus anderen EU-Staaten
Etwas mehr als 1,492 Millionen Menschen gehören der
sogenannten ersten Generation an, sind also selbst im Ausland geboren
und nach Österreich zugezogen. Die verbleibenden knapp
Eine Million Erwerbstätige mit Migrationshintergrund in Österreich
Im Jahr 2018 hatten
Die nächstkleineren Gruppen bildeten
Geringere Erwerbstätigkeit der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
Personen mit Migrationshintergrund stehen in etwas geringerem Maße als Österreicherinnen und Österreicher im Erwerbsleben. So lag die Erwerbstätigenquote von 15- bis 64-jährigen Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2018 bei 66%, jene der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund dagegen bei 75%. Personen aus EU- bzw. EFTA-Staaten wiesen mit 73% ähnliche Erwerbstätigenquoten auf wie die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Bei Personen aus Drittstaaten war das Ausmaß der Erwerbstätigkeit dagegen deutlich niedriger (62%) und schwankte innerhalb dieser Gruppe stark: Lag im Jahr 2018 die Erwerbsbeteiligung von Personen mit Migrationshintergrund aus Ex-Jugoslawien (ohne Slowenien und Kroatien) bei 70%, betrug sie bei Personen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak nur 36%.
Im Vergleich zu 2017 war bei Personen
mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten eine Zunahme der Erwerbstätigenquote
von 59% auf 62% festzustellen. Dieser Anstieg zeigte sich bei allen
Teilgruppen, am stärksten bei Personen aus Afghanistan, Syrien und
dem Irak
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen finden Sie im statistischen Jahrbuch für Migration & Integration 2019.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das statistische Jahrbuch für Migration & Integration
erscheint in der vorliegenden Form zum zehnten Mal. Neben aktuellen
Daten und Fakten rund um die Themen Migration und Integration sind darin
auch 25 im Nationalen Aktionsplan für Integration definierte Indikatoren
zur Beurteilung von Integrationsprozessen enthalten – von demographischen
Aspekten über die sozioökonomische Situation bis zum Thema Sicherheit.
Durch das Einbeziehen unterschiedlicher Quellen sowie durch Anreicherung
von vorhandenen Daten konnten quer über alle Statistikbereiche aussagekräftige
Informationen zusammengetragen werden.
Die Zahlen zum Migrationshintergrund
sowie zu den Erwerbstätigen wurden
aus einer Stichprobenerhebung (Mikrozensus)
hochgerechnet. Sie unterliegen daher einer statistischen Schwankungsbreite.
Aus diesem Grund werden nur gerundete Ergebnisse
dargestellt.
Migrationshintergrund haben jene Personen,
deren Eltern beide im Ausland geboren wurden. Personen mit nur einem
in Österreich geborenen Elternteil haben dieser Definition folgend
keinen Migrationshintergrund. Für die Zuordnung des Herkunftslandes
ist das Geburtsland der Mutter ausschlaggebend.
Die Erwerbstätigenquote stellt den
Anteil der erwerbstätigen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren in
Prozent der Bevölkerung gleichen Alters dar. Als erwerbstätig
gilt nach ILO-Definition, wer zum Zeitpunkt der Befragung mindestens
eine Stunde pro Woche gearbeitet hat bzw. nur aufgrund von Urlaub, Krankheit
etc. nicht gearbeitet hat. Personen in Elternkarenz sowie Lehrlinge
gelten ebenfalls als erwerbstätig, nicht aber Präsenz- und Zivildiener.
Drittstaaten: Alle Staaten außer EU-Staaten,
mit der EU assoziierte Kleinstaaten oder EFTA-Staaten.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Dr. Stephan MARIK-LEBECK, Tel.:
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