Pressemitteilung:
Dies ist eine
archivierte Pressemitteilung vom 22. Oktober 2020. Sie gibt den Stand
von damals wieder und wird an dieser Stelle nicht aktualisiert.
Tabellen mit wöchentlich aktualisierten Zahlen zu Gestorbenen finden
Sie auf unserer Website.
Sterbefälle in den ersten 41 Kalenderwochen des Jahres 2020 um 2,9% über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019
Wien, 2020
"In der ersten Aprilhälfte 2020 lag die Sterblichkeit markant höher als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Nach Einführung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ist sie auf das erwartbare Maß zurückgegangen. Dass die Sterbefälle im bisherigen Jahr insgesamt nur leicht höher liegen als im Vorjahresschnitt, ist insbesondere dem Sommer mit weniger extremen Hitzewellen und einer relativ niedrigen Sterblichkeit zu verdanken", erläutert Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die aktuellen Ergebnisse der altersstandardisierten Sterberaten (siehe Informationen zur Methodik) sind bis zur Kalenderwoche 39 verfügbar und liegen trotz zwischenzeitlichen Anstiegs der Sterblichkeit zwischen den Minimal- und Maximalwerten der Jahre 2015 bis 2019. Vergleiche mit länger zurückliegenden Jahren sind aufgrund des Anstiegs der Lebenserwartung und den damit verbundenen sinkenden altersstandardisierten Sterberaten nur bedingt aussagekräftig.
Mehr Sterbefälle im Westen und in Wien
Auf regionaler Ebene gab es sowohl Bundesländer mit
etwas mehr, aber auch etwas weniger Sterbefällen im Vergleich zum Durchschnitt
der Jahre 2015 bis 2019. Über dem Bundesdurchschnitt lagen die Bundesländer
Salzburg
Generell unterliegt die Zahl der Sterbefälle saisonalen Schwankungen, die durch verschiedene Umwelteinflüsse (z. B. Hitzewellen), menschliche Verhaltensweisen oder das saisonale Auftreten von Erkrankungswellen hervorgerufen werden. Insbesondere die jährlichen Grippewellen sorgen in einzelnen Wochen des 1. Quartals regelmäßig für besonders hohe Sterbezahlen, danach geht die Zahl der Sterbefälle und deren Schwankungsbreite tendenziell zurück, ehe im Hochsommer infolge von Hitzewellen wieder Wochen mit erhöhter Sterblichkeit auftreten können.
Neuer "Atlas der Sterbefälle": interaktive Karte und Grafiken zur wöchentlichen Sterbefallstatistik
Um Öffentlichkeit, Gesundheitspolitik und Forschung in der derzeitigen Situation mit aktuellen Informationen zu versorgen, veröffentlicht Statistik Austria seit Mitte April wöchentliche Sterbefallzahlen. Ab sofort sind nicht nur die Daten als Excel-Tabellen bzw. Open-Data-Bestände verfügbar, sondern können auch in einem interaktiven "Atlas der Sterbefälle" grafisch anschaulich dargestellt werden. Die Grafiken zeigen die Entwicklung der wöchentlichen Sterbefälle sowie der altersstandardisierten Sterberaten im Vergleich der vergangenen Jahre. Darüber hinaus sind auch die regionalen Unterschiede im Sterblichkeitsniveau der einzelnen Wochen in einer interaktiven Karte dargestellt.
Die aktuellsten Ergebnisse liegen momentan bis zur 39. Kalenderwoche (21. bis 27. September 2020) vor. Für die 40. und 41. Kalenderwoche (bis 11. Oktober) gibt es außerdem bereits erste Ergebnisse auf weniger detaillierter Ebene (nur Bundesländer), da hier erfahrungsgemäß noch nicht alle Meldungen von Sterbefällen vorliegen und in geringem Ausmaß noch Zuschätzungen erforderlich sind.
Weitere Informationen und detailliertere Ergebnisse zu Sterbefällen finden Sie auf unserer Webseite, im Open-Data-Bestand von Statistik Austria sowie im Atlas der Sterbefälle.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria verarbeitet alle
von den Personenstandsbehörden gelieferten Sterbefälle. Innerhalb
der geplanten Veröffentlichungsfrist stehen Statistik Austria jedoch
noch nicht alle Sterbefälle zur Verfügung. Daher werden die zu erwartenden
Sterbefälle der jeweilig aktuellsten zwei Wochen geschätzt. Dafür
werden die Erfahrungswerte zurückliegender Jahre genutzt, um die verzögerten
Meldungen in den Zahlen methodisch bestmöglich zu berücksichtigen.
Das zugrundeliegende Schätzmodell wird regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls
angepasst. Es handelt sich jedenfalls um vorläufige Ergebnisse, die
einer Unsicherheit unterliegen, d. h. die endgültigen Werte der Sterbefälle
in den jeweils aktuellsten beiden Wochen können sowohl geringfügig
höher als auch geringfügig niedriger sein. Der Anteil an eingelangten
Meldungen liegt aber in allen Wochen, für die Ergebnisse veröffentlicht
werden, bei zumindest 90% aller Todesfälle für diese Woche.
Sterbefälle von in Österreich wohnhaften Personen, die sich im Ausland
ereignet haben, sind sowohl in den aktuellen vorläufigen Ergebnissen
als auch in den Vergleichszahlen nicht enthalten.
Die altersstandardisierte Sterberate
gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse
auf
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Alexander WISBAUER, Tel.:
bzw. demographie@statistik.gv.at
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
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