Korrigierte Pressemitteilung: 12.148-214/19
Wien, 2019-12-11 –
Im 3. Quartal 2019 waren laut Statistik Austria 4.391.400 in Österreich
wohnhafte Personen (ab 15 Jahren) erwerbstätig und 203.600 arbeitslos
(nach internationaler Definition). Vom 3. Quartal 2018 zum 3. Quartal 2019
stieg die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen
um 10.500 auf insgesamt 3.863.500, jene der Selbständigen
und mithelfenden Familienangehörigen um 15.100 auf insgesamt
527.900. Damit erhöhte sich die Erwerbstätigenquote
der 15- bis 64-Jährigen um 0,4 Prozentpunkte auf 74,2%. Das Beschäftigungsplus
bei unselbständig Erwerbstätigen gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahres
konzentrierte sich ausschließlich auf Teilzeitstellen (+21.000), während
die Zahl der Vollzeitbeschäftigten sank (-10.500). Anders bei den Selbständigen
und Mithelfenden: Hier verteilte sich das Plus auf Vollzeit (+8.200)
und Teilzeit (+6.900).
Mit 203.600 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote
von 4,4% sank die Arbeitslosigkeit (nach
internationaler Definition) gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres
(226.000 bzw. 4,9%). Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der offenen
Stellen geringfügig auf 128.300 (3. Quartal 2018: 126.300).
Wieder mehr Frauen teilzeitbeschäftigt, Vollzeitbeschäftigung
insgesamt auf Vorjahresniveau
Nachdem die Zahl der Erwerbstätigen mit Teilzeitarbeit
in den letzten fünf Quartalen entweder zurückgegangen war oder zumindest
stagnierte, zeigte sich mit einem Plus von 27.900 im Vergleich zum Vorjahr
erstmals wieder ein Anstieg bei Teilzeitbeschäftigten (3. Quartal 2019:
1.220.700). Er basierte zu fast 80% auf einem Zuwachs bei Frauen (+22.000,
Männer: +5.900). Daraus resultierte eine Steigerung der Teilzeitquote
bei Frauen von 0,7 Prozentpunkten auf 47,2%. Bei Männern stieg die Quote
unwesentlich auf 10,7%.
Gleichzeitig blieb die Zahl der Vollzeiterwerbstätigen
(3. Quartal 2019: 3.170.700) auf dem Niveau des 3. Quartals 2018. Ein Jahr
zuvor – vom 3. Quartal 2017 zum 3. Quartal 2018 – gab es hingegen einen
starken Anstieg von 73.700 Erwerbstätigen mit Vollzeitbeschäftigung
(zumeist Männer).
Frauen profitieren etwas mehr von der verbesserten
Arbeitsmarktsituation
Sowohl vom leichten Beschäftigungszuwachs als auch
vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr profitierten
Frauen stärker als Männer. So entfiel der Anstieg von insgesamt 25.700 Erwerbstätigen
zu rund zwei Drittel auf Frauen (+16.500, Männer: +9.200). Der moderate
Anstieg der Erwerbstätigenquote fiel demzufolge bei Frauen (+0,5 Prozentpunkte
auf 69,6%) ein wenig deutlicher aus als bei Männern (+0,3 Prozentpunkte
auf 78,9%).
Auch die Arbeitslosigkeit reduzierte sich bei Frauen
etwas stärker als bei Männern. Die Zahl der Arbeitslosen fiel bei
Männern gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahres um 6.100 auf 109.400,
jene der arbeitslosen Frauen um 16.300 auf 94.200. Die Arbeitslosenquote
sank bei Männern damit um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5%, jene der Frauen
um 0,8 Prozentpunkte auf 4,4%.
Wieder sind mehr Ältere und mehr Personen
mit Hochschulabschluss erwerbstätig
Im 3. Quartal 2019 waren um 23.600 mehr Personen der
Altersgruppe 55 bis 64 Jahre erwerbstätig als im Jahr zuvor. Der seit
einigen Jahren beobachtete Anstieg der Erwerbsbeteiligung bei älteren
Erwerbstätigen zeigte sich diesmal aber nur bei Frauen (+1,0 Prozentpunkte,
Männer: -0,8 Prozentpunkte). Aus diesem Grund blieb die Erwerbstätigenquote
der 55- bis 64-Jährigen mit 54,3% gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Die Zunahme der Erwerbstätigenzahl insgesamt (+25.700)
entfiel zu 71% (+18.300) auf ausländische Staatsangehörige. Die Erwerbstätigenquote
von Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg im Vergleich
zum 3. Quartal 2018 um 1,4 Prozentpunkte auf 60,4%, während jene der Männer
um 1,1 Prozentpunkte auf 75,2% sank. Insgesamt blieb die Erwerbstätigenquote
der ausländischen Staatsangehörigen mit 67,6% nahezu unverändert.
Eine höhere Erwerbstätigenzahl war zudem bei Personen
mit akademischen Bildungsabschlüssen (+46.100) festzustellen, deren
Erwerbstätigenquote um 1,2 Prozentpunkte auf 85,4% stieg. Auch hier
war der Anstieg bei Frauen deutlicher als bei Männern (+1,9 bzw. +0,5 Prozentpunkte).
Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Das 3. Quartal 2019 verzeichnete 203.600 Arbeitslose
nach internationaler Definition. Damit verringerte sich ihre Zahl gegenüber
dem Vorjahr um 22.400. Weniger Arbeitslose wiesen vor allem Frauen (-16.300),
25- bis 34-Jährige (-11.000), Langzeitarbeitslose (-10.300) sowie Personen
mit maximal Pflichtschulabschluss (-15.900) auf.
Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der beim
Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen als auch die nationale
Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria
erhobenen Zahlen nach internationaler Definition.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Webseite
sowie im Schnellbericht Arbeitsmarktstatistik.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Die vorliegenden Daten stammen aus
der Europäischen Arbeitskräfteerhebung
(AKE), die in allen Mitgliedsländern der EU stattfindet. Dabei werden
in zufällig ausgewählten privaten Haushalten in standardisierter Form
Informationen zu Erwerbstätigkeit und Arbeitsuche erhoben. In Österreich
wird die AKE im Rahmen des Mikrozensus
durchgeführt – einer Stichprobenerhebung, bei der wöchentlich ca.
1.500 Haushalte befragt werden. Diese Daten werden auf die Bevölkerungszahl
hochgerechnet; die hochgerechneten Ergebnisse liegen mit einer Wahrscheinlichkeit
von 95% im Bereich der in der Tabelle ausgewiesenen unteren und oberen
Schranken. Die publizierten Zahlen sind saisonal nicht bereinigt.
Erwerbstätige nach internationaler Definition:
Personen ab 15 Jahren, die in der Referenzwoche mindestens eine Stunde
gearbeitet haben oder die wegen Urlaub, Krankheit usw. nicht gearbeitet
haben, aber normalerweise einer Beschäftigung nachgehen. Präsenz-
und Zivildiener sind ausgeschlossen.
Erwerbstätigenquote: Erwerbstätige
im Alter von 15 bis 64 Jahren bezogen auf die gleichaltrige Bevölkerung.
Arbeitslose nach internationaler Definition:
Personen von 15 bis 74 Jahren, die im Sinne dieses Konzepts nicht erwerbstätig
sind, die weiters innerhalb der nächsten beiden Wochen nach der Referenzwoche
eine Arbeit aufnehmen können und in der Referenzwoche oder den drei
vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben oder nur deshalb
nicht gesucht haben, weil sie bereits eine Arbeit gefunden haben, die
sie innerhalb von drei Monaten aufnehmen werden. Als langzeitarbeitslos
gelten Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind.
Arbeitslose nach nationaler Definition:
Die beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos vorgemerkten, nicht
selbständig oder unselbständig erwerbstätigen Personen. Geringfügige
Beschäftigungen (laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger,
kurz: HV) sind hier ausgenommen, d. h. eine arbeitslose Person kann gleichzeitig
geringfügig beschäftigt sein.
Arbeitslosenquote: Anteil der Arbeitslosen
an den Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Arbeitslose). Arbeitslosenquote
nach internationaler Definition: Hier werden die nach internationalen
Richtlinien erhobenen Erwerbstätigen und Arbeitslosen im Alter von
15 bis 74 Jahren für die Berechnung der Quote herangezogen.
Arbeitslosenquote nach nationaler Definition:
beruht auf den Arbeitslosen laut AMS und den unselbständig Beschäftigten
laut HV. Selbständige und Mithelfende sind hier nicht bei den Erwerbspersonen
enthalten, geringfügig Beschäftigte nur dann, wenn sie als arbeitslos
vorgemerkt sind. Für die Berechnung der Arbeitslosenquote nach nationaler
Definition ergibt sich daher ein größerer Zähler (Arbeitslose), aber
ein kleinerer Nenner (Arbeitslose + Erwerbstätige) und in der Folge
eine höhere nationale Arbeitslosenquote als bei der Anwendung der internationalen
Richtlinien.
Teilzeitarbeit: Die hier präsentierten
Zahlen basieren auf einer direkten Frage nach Teilzeitarbeit.
Offene Stellen: Die Offene-Stellen-Erhebung
von Statistik Austria wird seit dem 1. Quartal 2009 für die Wirtschaftsabschnitte
B bis S (ÖNACE 2008) laufend durchgeführt. Insgesamt werden pro Quartal
rund 6.000 Unternehmen befragt.
| 3.
Quartal 2019 | 95%-Konfidenzintervall
für das 3. Quartal 2019 | 2.
Quartal 2019 | 3.
Quartal 2018 |
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Untere
Schranke | Obere
Schranke |
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Erwerbstätigkeit
(ILO-Konzept) | | | | | |
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Erwerbstätige | 4.391.400 | 4.367.700 | 4.416.900 | 4.343.300 | 4.365.700 |
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Erwerbstätigenquote1)
(15 bis 64 Jahre) | 74,2% | 73,9% | 74,6% | 73,4% | 73,8% |
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Männer | 78,9% | 78,5% | 79,4% | 78,0% | 78,6% |
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Frauen | 69,6% | 69,0% | 70,1% | 68,8% | 69,1% |
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Jugendliche (15 bis 24 Jahre) | 52,9% | 51,2% | 54,5% | 49,8% | 54,2% |
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Ältere (55 bis 64 Jahre) | 54,3% | 53,2% | 55,5% | 54,2% | 54,2% |
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Österreichische
Staatsangehörige | 75,7% | 75,3% | 76,1% | 74,9% | 75,2% |
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Ausländische Staatsangehörige | 67,6% | 66,0% | 69,3% | 66,5% | 67,3% |
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Teilzeitquote2) | 27,8% | 27,2% | 28,4% | 27,9% | 27,3% |
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Männer | 10,7% | 10,0% | 11,3% | 10,7% | 10,5% |
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Frauen | 47,2% | 46,2% | 48,3% | 47,5% | 46,5% |
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Unselbständig
Erwerbstätige | 3.863.500 | 3.842.100 | 3.885.300 | 3.819.100 | 3.853.000 |
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Männer | 2.001.700 | 1.987.400 | 2.017.900 | 1.981.400 | 2.004.300 |
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Frauen | 1.861.800 | 1.847.400 | 1.876.000 | 1.837.700 | 1.848.700 |
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Selbständig
Erwerbstätige | 481.700 | 468.300 | 495.800 | 480.800 | 462.000 |
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Männer | 311.900 | 302.600 | 321.300 | 310.400 | 300.700 |
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Frauen | 169.800 | 161.900 | 178.400 | 170.400 | 161.300 |
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Mithelfende | 46.200 | 38.400 | 54.000 | 43.400 | 50.800 |
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Arbeitslosigkeit
(ILO-Konzept) | | | | | |
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Arbeitslose | 203.600 | 190.300 | 218.100 | 202.000 | 226.000 |
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Arbeitslosenquote3) | 4,4% | 4,2% | 4,8% | 4,5% | 4,9% |
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Männer | 4,5% | 4,1% | 4,9% | 4,5% | 4,7% |
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Frauen | 4,4% | 4,0% | 4,8% | 4,4% | 5,2% |
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Jugendliche (15 bis 24 Jahre) | 9,7% | 8,3% | 11,4% | 8,4% | 9,6% |
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Ältere (55 bis 64 Jahre) | 3,5% | 2,7% | 4,3% | 3,3% | 4,0% |
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Österreichische
Staatsangehörige | 3,5% | 3,3% | 3,8% | 3,5% | 3,9% |
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Ausländische Staatsangehörige | 8,9% | 7,5% | 10,2% | 9,4% | 10,2% |
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Offene
Stellen | | | | | |
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Offene
Stellen (ÖNACE 2008 B-S) | 128.300 | 119.800 | 136.900 | 129.100 | 126.300 |
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Offene-Stellen-Quote4) | 3,0% | 2,8% | 3,2% | 3,0% | 3,0% |
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Letzte Änderung am 11.12.2019