Pressemitteilung:
Krebserkrankungen in Österreich: 375.749 Betroffene,
41.775 Neuerkrankungsfälle, 20.337 Sterbefälle
Wien, 2022
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Häufigste Krebsneuerkrankungen: Brustkrebs bei Frauen, Prostatakrebs bei Männern
2019 erhielten in Österreich
Auf Brustkrebs entfielen 2019 rund 30% der Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 18% aller Krebssterbefälle. Damit war Brustkrebs bei Frauen auch die häufigste krebsbedingte Todesursache. Prostatakrebs machte etwas mehr als ein Viertel (27%) aller 2019 neu diagnostizierten bösartigen Neubildungen bei Männern aus und war 2019 für etwa jeden achten Krebstodesfall (12%) bei Männern verantwortlich.
Lungenkrebs stand 2019 mit
Die dritthäufigste Lokalisation bei den Neuerkrankungen
2019 war mit
Immer mehr Menschen leben mit Krebs
Im Zeitraum von 1983 bis 2019 wurden im Österreichischen
Krebsregister rund 1,350 Mio. Krebsneuerkrankungen bei rund 1,250 Mio.
Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich verzeichnet. Von diesen Personen
lebten zum Jahresende 2019 noch
In den vergangenen zehn Jahren nahm die Zahl der jährlichen
Neuerkrankungen von rund
Verbesserte Überlebenswahrscheinlichkeiten
Nicht zuletzt verbessern sich aber auch die Überlebenswahrscheinlichkeiten
im Falle von Krebserkrankungen, wodurch sich die Zahl der mit Krebs
lebenden Personen weiter erhöht. Bei rund
Die Prognose bei einer Krebserkrankung hängt unter anderem vom betroffenen Organ und vom Tumorstadium bei Diagnose ab. Die größten Zugewinne bei der Überlebensdauer wurden beim Plasmozytom/Myelom und den Non-Hodgkin Lymphomen verzeichnet. Darüber hinaus verbesserten sich die Überlebenswahrscheinlichkeiten besonders bei Tumoren der Prostata, der Speiseröhre und der Schilddrüse.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu Krebserkrankungen, finden Sie auf unserer Webseite.
Der erste Österreichische Krebsreport wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) und der Österreichischen Krebshilfe initiiert und entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Nationalen Krebsregister von Statistik Austria. Der Bericht erscheint im Vorfeld des heurigen Weltkrebstags und wird im Rahmen einer Pressekonferenz am 1. Februar 2022 vorgestellt.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das Österreichische Krebsregister
von Statistik Austria liefert Ergebnisse zu Krebsneuerkrankungen. Die
Ergebnisse umfassen Daten zur Inzidenz, zur Prävalenz und zum Überleben
nach einer Krebsdiagnose. Basis dafür sind die gesetzlich verpflichtenden
Krebsmeldungen, welche neben Informationen zur Krebserkrankung auch
Angaben zum Alter, Geschlecht und Wohnort der Patientinnen und Patienten
enthalten.
Die Krebsinzidenz bezeichnet
die Anzahl an Krebsneuerkrankungen pro Kalenderjahr.
Altersstandardisierte Inzidenzraten
sind um Effekte einer im Zeitverlauf sich ändernden Altersstruktur
bzw. unterschiedlicher Alterszusammensetzungen der jeweiligen Bezugsbevölkerungen
adjustiert und können im Sinne eines Erkrankungsrisikos interpretiert
werden.
Als Krebsprävalenz bezeichnet man die
Anzahl der Personen (oder den Anteil in einer Bevölkerung), die mit
einer vorangegangenen Krebsdiagnose zu einem bestimmten Zeitpunkt am
Leben sind. In diese Messgröße fließen alle Krebsdiagnosen ein, unabhängig
vom jeweiligen Gesundheitszustand der Person. Die Daten zur Prävalenz
wurden auf Basis der Zahlen des Österreichischen Krebsregisters sowie
eines Follow-up des Überlebensstatus aller registrierten Personen berechnet.
Da Personen auch an mehreren Malignomen erkranken können, wird die
Prävalenz nach Personen mit Krebserkrankungen (unabhängig von der
Anzahl der Malignome) sowie nach Tumorlokalisationen ausgewiesen. Die
Gesamtprävalenz nach Tumorlokalisationen ist folglich höher als nach
Personen.
Das relative Überleben setzt das beobachtete
Überleben der Krebspatienten nach einem bestimmten Zeitraum (kumuliert,
z. B. fünf Jahre) in Beziehung zum Überleben der Gesamtbevölkerung
unter Berücksichtigung der Alters- und Geschlechtsverteilung. Eine
relative Überlebensrate von 100% bedeutet, dass die Sterblichkeit unter
den Erkrankten genauso hoch ist wie die Sterblichkeit der allgemeinen
Bevölkerung gleichen Alters und Geschlechts. Das relative Überleben
ist somit ein von der Kenntnis der wahren Todesursache unabhängiger
Schätzer des krebsspezifischen Überlebens. Weitere Informationen zur
Berechnung des Überlebens der Krebspatienten finden sie in Dickman,
P. (2004): "Estimating and modeling relative survival using SAS"
unter https://www.pauldickman.com.
Die Übermittlung der Krebsregistermeldungen an Statistik Austria erfolgt
teilweise mit größerer Verzögerung. Die Veröffentlichung der Statistik
über Krebsneuerkrankungen in den Jahren 2019 und 2020 erfolgt
daher aufgrund der derzeit noch unvollständigen Datenlage erst zu einem
späteren Zeitpunkt.
Die Ergebnisse zu den Krebssterbefällen
stammen aus einer Verknüpfung der Daten des Krebsregisters mit den
Daten der Todesursachenstatistik. Die Definition der Krebssterbefälle
folgt hier Regeln der internationalen Vereinigung der Krebsregister
(International Association of Cancer Registries, IACR). Daher weichen
die Ergebnisse etwas von den Ergebnissen der Todesursachenstatistik
ab.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Dr. Monika HACKL, Tel.:
Petra IHLE, BA, Tel.:
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