Pressemitteilung:
Transportaufkommen auf Österreichs Straßen 2018 um 3,1% auf 574 Mio. Tonnen gestiegen
Wien, 2019
Zuwächse des Transportaufkommens in allen Verkehrsbereichen
Wie in den Vorjahren gab es auch 2018 in allen Verkehrsbereichen
Zunahmen beim Transportaufkommen. Der Inlandverkehr,
der mit insgesamt 65,7% bzw. 377,0 Mio. t den größten Anteil am Transportaufkommen
hatte, stieg verglichen mit 2017 um 2,6%
Mehr als zwei Drittel des gesamten Transportaufkommens (67,9% bzw. 389,5 Mio. t) wurden 2018 von in Österreich registrierten Güterkraftfahrzeugen erbracht. Während der Inlandverkehr in erster Linie von österreichischen Fahrzeugen (97,5% bzw. 367,6 Mio. t) durchgeführt wurde, fiel der von inländischen Fahrzeugen erbrachte Anteil im grenzüberschreitenden Empfang bzw. Versand mit 15,6% (10,3 Mio. t) bzw. 18,6% (10,6 Mio. t) geringer aus. Zum Transitverkehr trugen in Österreich zugelassene Güterkraftfahrzeuge mit 1,3% (1,0 Mio. t) nur geringfügig bei.
Der Anteil österreichischer Güterkraftfahrzeuge an der erbrachten Transportleistung im Inland war mit 35,8% (18,6 Mrd. tkm) niedriger als am Transportaufkommen, was vor allem auf die längeren Fahrtstecken ausländischer Fahrzeuge im Transitverkehr zurückzuführen ist. Die 18,0 Mrd. tkm im Transit entfielen zu 99,4% auf ausländische Güterkraftfahrzeuge und machten mehr als ein Drittel der gesamten Transportleistung aus.
Der Anteil der aus den Mautdaten zugeschätzten Drittstaaten lag bei 1,5% des gesamten Transportaufkommens (8,7 Mio. t) und bei 3,7% der gesamten Transportleistung (1,9 Mrd. tkm).
Deutschland auch 2018 wichtigstes Versand- und Empfangsland für Österreich
Wie in den Vorjahren war Deutschland 2018 mit einem Transportaufkommen von 26,3 Mio. t bzw. einer Transportleistung von 2,7 Mrd. tkm das mit Abstand wichtigste Versandland für in Österreich empfangene Güter. Danach folgten Tschechien (8,3 Mio. t bzw. 1,0 Mrd. tkm), Italien (7,1 Mio. t bzw. 1,0 Mrd. tkm), Ungarn (6,3 Mio. t bzw. 0,8 Mrd. tkm), Slowenien (3,5 Mio. t bzw. 0,5 Mrd. tkm), die Slowakei (2,6 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm) sowie Polen (2,0 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm; siehe Tabelle 2).
Mit einem Transportaufkommen von 19,7 Mio. t bzw. einer Transportleistung von 2,2 Mrd. tkm war Deutschland auch das wichtigste Empfangsland für aus Österreich versendete Güter im Straßenverkehr. Weitere wichtige Länder waren Italien (9,0 Mio. t bzw. 1,3 Mrd. tkm), Ungarn (5,7 Mio. t bzw. 0,8 Mrd. tkm), Tschechien (5,5 Mio. t bzw. 0,6 Mrd. tkm), Slowenien (2,6 Mio. t bzw. 0,5 Mrd. tkm), Slowakei (2,2 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm), die Schweiz und Liechtenstein (2,0 Mio. t bzw. 0,2 Mrd. tkm) sowie Polen (1,7 Mio. t bzw. 0,3 Mrd. tkm).
Mehr als ein Viertel des Transitverkehrs durch Österreich zwischen Italien und Deutschland
Der Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien machte 2018 mit 18,4 Mio. t mehr als ein Viertel des Gesamttransits (73,3 Mio. t) auf Österreichs Straßen aus.
Der durch Österreich transitierende Versand aus Italien (19,1 Mio. t) ging dabei zu 48,2% (9,2 Mio. t) nach Deutschland. 3,7 Mio. t wurden nach Polen und 2,5 Mio. t nach Tschechien transportiert.
Der Großteil des Versands aus Deutschland (17,4 Mio. t), der durch Österreich transitierte, ging wiederum nach Italien (zu 52,9% bzw. 9,2 Mio. t). Danach folgten Ungarn (2,4 Mio. t), Bulgarien und Rumänien (zusammen 1,7 Mio. t) und Slowenien (1,4 Mio. t) als wichtigste Empfangsstaaten von in Deutschland eingeladener Fracht.
Das Transportaufkommen aus osteuropäischen Staaten, das im Transitverkehr durch Österreich führte, betrug 23,2 Mio. t. Ungefähr ein Drittel davon (31,9% bzw. 7,4 Mio. t) wurde nach Italien versandt, weitere 30,5% bzw. 7,1 Mio. t gingen nach Deutschland.
Ausländische Güterkraftfahrzeuge: größtes Transportaufkommen durch ungarische Fahrzeuge
Betrachtet man nur ausländische Güterkraftfahrzeuge auf Österreichs Straßen, so wurde 2018 das höchste Transportaufkommen (28,6 Mio. t) von in Ungarn zugelassenen Fahrzeugen erbracht. Danach folgten Fahrzeuge aus Deutschland (25,6 Mio. t), Polen (22,1 Mio. t), der Tschechischen Republik (19,9 Mio. t) und Slowenien (19,6 Mio. t).
Die größten Transportleistungen im Inland wurden mit 5,4 Mrd. tkm von in Polen registrierten Fahrzeugen erbracht, gefolgt von Ungarn (4,9 Mrd. tkm) und Slowenien (3,8 Mrd. tkm). Tschechische Fahrzeuge erzielten 2,8 Mrd. tkm, jene aus Deutschland 2,5 Mrd. tkm.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum Straßengüterverkehr finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Gemäß Verordnung (EU) Nr. 70/2012
des europäischen Parlaments und des Rates (Neufassung der Verordnung
(EG) Nr. 1172/98) müssen alle EU-Staaten seit 1999 Daten zur statistischen
Erfassung des Güterkraftverkehrs mit den im jeweiligen Staat zugelassenen
Güterkraftfahrzeugen erheben. Die Datenerhebung erfolgt zumeist –
wie in Österreich – als Stichprobenerhebung. Dabei dürfen kleine
Fahrzeuge von der Erhebung ausgenommen werden, was in den einzelnen
Staaten z. T. unterschiedlich realisiert ist. Die Staaten übermitteln
die erhobenen statistischen Daten regelmäßig an das Statistische Amt
der Europäischen Union, Eurostat. Aus diesem Datenpool liefert Eurostat
gemäß Verordnung (EG) Nr. 6/2003 der Kommission Ergebnisse (sogenannte D-Tabellen)
an die national zuständigen Behörden – für Österreich Statistik Austria
– zur Vervollständigung der eigenen nationalen Statistiken.
Erfasst sind alle gemeldeten Fahrten mit Fahrtantritts-, Fahrtziel-
oder Transitland Österreich, die mit Güterkraftfahrzeugen aus den
Meldestaaten (EU
Ab Berichtsjahr 2018 fließen in die Ergebnisse des Güterverkehrs auf
Österreichs Straßen Daten des österreichischen
Mautsystems ein, welche von der Autobahnen und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (Asfinag)
bereitgestellt werden. Dabei werden für die Verrechnung der fahrleistungsbezogenen
Maut auf Schnellstraßen und Autobahnen die gefahrenen Kilometer aller
in- und ausländischen Kraftfahrzeuge (inkl. Drittstaaten) mit einem
höchstzulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen erfasst. Diese Datenquelle
ermöglicht eine Gewichtung der Ergebnisse aus den D-Tabellen, indem
diese Stichprobenergebnisse an das tatsächlich gefahrene Verkehrsaufkommen
angepasst werden. Überdies können nun auch Ergebnisse von sogenannten
Drittstaaten, also jenen Ländern, welche nicht in den D-Tabellen enthalten
sind, bereitgestellt werden. Mithilfe dieser zusätzlichen Datenquelle
wurden die Werte rückwirkend ab Berichtsjahr 2015 gewichtet.
Transportaufkommen: Menge der beförderten
Güter in Tonnen.
Transportleistung: Transportaufkommen
mal zurückgelegte Wegstrecke in Kilometern=Tonnenkilometer.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Unternehmen, Statistik Austria:
Dipl.-Ing. Sabine SCHUSTER, Tel.:
Dr. Thomas KARNER, Tel.:
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
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