Pressemitteilung: 12.787-085/22
Wien, 2022-04-14 –
Laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria stieg die Zahl der
wöchentlichen Sterbefälle seit Jahresbeginn an. In der 5. Kalenderwoche
2022 (31. Jänner bis 6. Februar) lag die Zahl der Sterbefälle mit
1.791 Personen zum bisher letzten Mal unter den beiden Vergleichswerten
des Vorjahres (2021: 1.868 Gestorbene) bzw. des Fünfjahresdurchschnitts
vor Pandemie-Beginn (2015-2019: 1.819 Gestorbene). Seit der 6. Kalenderwoche
(7. bis 13. Februar 2022) lagen die wöchentlichen Sterbezahlen jeweils
mehr oder weniger deutlich über den jeweiligen Werten der beiden Vergleichszeiträume.
In der 12. Kalenderwoche, als der Höhepunkt der "Omikron-Welle"
knapp überschritten war, erreichte die Zahl der Sterbefälle mit 1.979
Personen ihren bisher höchsten Wert im Jahr 2022. In der 13. Kalenderwoche
des Jahres 2022 (28. März bis 3. April 2022) starben insgesamt
1.938 Personen. Das waren um 9% mehr als in der Vergleichswoche des
Vorjahres (KW13/2021: 1.778 Sterbefälle) und um rund 18% mehr als im
Fünfjahresdurchschnitt der gleichen Kalenderwoche der Jahre vor Beginn
der Corona-Pandemie (KW13/2015-2019: 1.646 Sterbefälle).
"Seit Beginn des Jahres ist die Zahl der Verstorbenen
tendenziell gestiegen. Die Entwicklung schwankt allerdings deutlich,
ebenso wie die Abweichung der Sterbefälle 2022 gegenüber dem Durchschnitt
der Jahre 2015 bis 2019: In der 13. Kalenderwoche lag die Zahl der Sterbefälle
17,7% über dem Fünfjahresschnitt, in der 12. Kalenderwoche hatte die
Sterblichkeit 23,8% über dem Durchschnitt der Vergleichswoche der fünf
Jahre vor der Corona-Krise gelegen", so Statistik Austria-Generaldirektor
Tobias Thomas.
Die altersstandardisierte
Sterberate, bei der die Zahl der Sterbefälle anhand einer Standardbevölkerung
um die Altersstruktur der Bevölkerung bereinigt wird, lag in der 11. Kalenderwoche 2022
(14. bis 20. März 2022) leicht über dem Niveau der gleichen Kalenderwoche
der letzten drei Jahre. Würde die Altersstruktur Österreichs der Standardbevölkerung
von Eurostat entsprechen, wären in der 11. Kalenderwoche 2022 rund 21
von 100.000 Menschen verstorben, 2021 und 2020 wären es in der gleichen
Kalenderwoche jeweils 19 Personen gewesen, 2019 insgesamt 20. Im Jahr
2018 (22 Personen) lag dieser Wert über jenem vom 2022, 2017 (18 Personen)
war er darunter. Vergleiche mit länger zurückliegenden Jahren sind
aufgrund des Anstiegs in der Lebenserwartung und den damit verbundenen
sinkenden altersstandardisierten Sterberaten nur bedingt aussagekräftig.
Innerhalb des Berichtszeitraums seit der vierten Kalenderwoche 2022
(d.h. seit Ende Jänner) stiegen die altersstandardisierte Sterberaten
zunächst bis zur siebten Kalenderwoche von 19 auf 21 von 100.000 Menschen
an, danach blieben sie konstant auf einem Wert von 20 oder 21.
Weitere Informationen zu Sterbefällen
finden Sie auf unserer Webseite, wo auch eine interaktive Web-Applikation
– der Atlas der Sterbefälle
– die Entwicklung und regionale Verteilung grafisch anschaulich darstellt.
Detaillierte Ergebnisse können im Open-Data-Bestand
von Statistik Austria abgerufen werden.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria verarbeitet alle
von den Personenstandsbehörden gelieferten Sterbefälle. Innerhalb
der geplanten Veröffentlichungsfrist stehen Statistik Austria jedoch
noch nicht alle Sterbefälle zur Verfügung. Daher werden die zu erwartenden
Sterbefälle der jeweils aktuellsten zwei Wochen geschätzt. Dafür
werden die Erfahrungswerte zurückliegender Jahre genutzt, um die verzögerten
Meldungen in den Zahlen methodisch bestmöglich zu berücksichtigen.
Das zugrundeliegende Schätzmodell wird regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls
angepasst. Es handelt sich jedenfalls um vorläufige Ergebnisse, die
einer Unsicherheit unterliegen, d. h. die endgültigen Werte der Sterbefälle
in den jeweils aktuellsten beiden Wochen können sowohl geringfügig
höher als auch geringfügig niedriger sein. Der Anteil an eingelangten
Meldungen liegt aber in allen Wochen, für die Ergebnisse veröffentlicht
werden, bei zumindest 90% aller Todesfälle für diese Woche.
Sterbefälle von in Österreich wohnhaften Personen, die sich im Ausland
ereignet haben, sind sowohl in den aktuellen vorläufigen Ergebnissen
als auch in den Vergleichszahlen nicht enthalten.
Die altersstandardisierte Sterberate
gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse
auf 100.000 Lebende entfallen wären, wenn der Altersaufbau der Bevölkerung
in der betreffenden Berichtsperiode dem einer sogenannten Standardbevölkerung
entsprochen hätte. Um diese altersstandardisierten Raten zu berechnen,
werden die rohen Sterberaten (Sterbefälle je 100.000 der Bevölkerung)
der beobachteten Altersgruppe mit dem Anteil der Bevölkerung derselben
Altersgruppe laut Europäischer Standardbevölkerung multipliziert.
Für die Berechnung der hier dargestellten Raten wurde die 2013 von
Eurostat festgelegte Standardbevölkerung verwendet; eine "künstliche
Bevölkerung" mit einer geschätzten Altersstruktur für die europäische
Bevölkerung. Die altersstandardisierten Sterberaten beziehen die Sterbefälle
somit auf eine fiktive Bevölkerung, die über die Zeit im Hinblick
auf die Personenzahl sowie ihre Zusammensetzung nach Alter und Geschlecht
unverändert belassen wird. Damit können Veränderungen, die sich nur
aufgrund einer Zunahme der Einwohnerzahl ergeben (bei mehr Einwohnerinnen
und Einwohnern sterben auch mehr Personen) oder durch das Aufrücken
von mehr Personen in höhere Altersgruppen mit entsprechend höherer
Sterbewahrscheinlichkeit, ausgeschlossen werden. Die Veränderung in
der Lebenserwartung wird bei der Berechnung der altersspezifischen Raten
nicht berücksichtigt. Die über die Zeit beobachteten Niveauunterschiede
in der Sterblichkeit sind somit weitestgehend Konsequenz der steigenden
Lebenserwartung und erschweren die Vergleichbarkeit mit weiter zurückliegenden
Jahren. Da für die Berechnung eine fiktive Standardbevölkerung herangezogen
wird, sind die altersstandardisierten Sterberaten nur im Vergleich zueinander
interpretierbar, nicht jedoch in der Höhe ihrer einzelnen absoluten
Werte.
Kalender-woche | Sterbefälle
im Jahr 2022 | Sterbefälle
im Vorjahr (2021) | Abweichung
der Sterbefälle 2022 gegenüber dem Vorjahr (2021) in % | Sterbefälle
im Durchschnitt der letzten 5 Jahre vor der Corona-Pandemie (2015-2019) | Abweichung
der Sterbefälle 2022 gegenüber dem Durchschnitt 2015-2019 in % |
---|
13.
KW * | 1.938 | 1.778 | 9,0 | 1.646 | 17,7 |
---|
12.
KW * | 1.979 | 1.660 | 19,2 | 1.598 | 23,8 |
---|
11.
KW | 1.900 | 1.694 | 12,2 | 1.712 | 11,0 |
---|
10.
KW | 1.841 | 1.752 | 5,1 | 1.754 | 5,0 |
---|
9.
KW | 1.952 | 1.590 | 22,8 | 1.816 | 7,5 |
---|
8.
KW | 1.844 | 1.669 | 10,5 | 1.822 | 1,2 |
---|
7.
KW | 1.915 | 1.722 | 11,2 | 1.813 | 5,6 |
---|
6.
KW | 1.855 | 1.759 | 5,5 | 1.837 | 1,0 |
---|
5.
KW | 1.791 | 1.868 | -4,1 | 1.819 | -1,5 |
---|
4.
KW | 1.765 | 1.950 | -9,5 | 1.747 | 1,0 |
---|
3.
KW | 1.816 | 2.009 | -9,6 | 1.787 | 1,6 |
---|
2.
KW | 1.678 | 1.959 | -14,3 | 1.857 | -9,6 |
---|
1.
KW | 1.755 | 1.962 | -10,6 | 1.807 | -2,9 |
---|
|
| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
---|
11.
Kalenderwoche | 18 | 22 | 20 | 19 | 19 | 21 |
---|
10.
Kalenderwoche | 19 | 23 | 20 | 19 | 19 | 20 |
---|
9.
Kalenderwoche | 20 | 23 | 20 | 19 | 17 | 21 |
---|
8.
Kalenderwoche | 21 | 22 | 20 | 19 | 18 | 20 |
---|
7.
Kalenderwoche | 20 | 21 | 20 | 19 | 19 | 21 |
---|
6.
Kalenderwoche | 22 | 22 | 20 | 18 | 19 | 20 |
---|
5.
Kalenderwoche | 24 | 21 | 19 | 21 | 20 | 19 |
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4.
Kalenderwoche | 23 | 20 | 19 | 19 | 21 | 19 |
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3.
Kalenderwoche | 24 | 20 | 18 | 20 | 22 | 20 |
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2.
Kalenderwoche | 27 | 21 | 19 | 19 | 21 | 18 |
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1.
Kalenderwoche | 27 | 20 | 18 | 18 | 21 | 19 |
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Letzte Änderung am 14.04.2022