Pressemitteilung:
Statistik Austria beobachtet soziale Folgen der Pandemie: jede dritte Person von Verringerung des Haushaltseinkommens betroffen, jede sechste Person von Verbesserung
Wien, 2022
"Trotz einer massiven Ausweitung der Sozialleistungen und Subventionen hat die Corona-Krise deutliche soziale Folgen mit sich gebracht. Jede dritte Person im erwerbsfähigen Alter hatte im Jahr 2021 Einkommensverluste zu verdauen – mit teils spürbaren Auswirkungen auf Konsummöglichkeiten und Lebenszufriedenheit. Bei jeder sechsten Person hat sich die Einkommenssituation im selben Zeitraum hingegen verbessert", erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Einkommensverluste deutlich häufiger als Einkommensgewinne
Insgesamt 33% der 16- bis 69-Jährigen verzeichneten einen Rückgang des Haushaltseinkommens in den letzten zwölf Monaten. Überdurchschnittlich häufig waren Einkommensverluste bei Arbeitslosen (53%) sowie Erwerbstätigen in bestimmten Berufsgruppen wie Dienstleistungen und Verkauf (37%); Landwirtschaftsberufen (41%); Handwerksberufen (36%), Bedienung oder Montage von Anlagen und Maschinen (45%) sowie Hilfsarbeitskräften (40%).
Rund 16% der Befragten hatten hingegen von einem Anstieg des Haushaltseinkommens berichtet. Über dem Gesamtdurchschnitt lag der Anteil der Einkommensgewinner dabei unter Personen in akademischen (28%), technischen oder gleichrangigen Berufen (19%) sowie bei Führungskräften (25%).
Einkommensverluste mit weniger Konsum und geringerer Lebenszufriedenheit verbunden
Mehr als 46% der Personen mit Einkommensverlusten konnten auf Ersparnisse zurückgreifen, Geld leihen oder ein gesunkenes Einkommen auf andere Weise kompensieren. Hingegen mussten mehr als 39% ihren Konsum einschränken, indem sie Ausgaben für Essen, Kleidung und andere Waren und Dienstleistungen reduzierten. Etwa 14% haben keine besonderen Maßnahmen ergriffen.
Der Anteil der Menschen, die sich in den vier Wochen vor der Befragung nie oder selten glücklich gefühlt hatten, war bei jenen mit Einkommensverlusten (17%) mehr als doppelt so hoch wie bei jenen mit Einkommensgewinnen (8%). Der Anteil der Menschen, die sich immer oder meistens einsam gefühlt hatten, war bei einem Einkommensverlust (15%) sogar dreimal so hoch wie bei einem Anstieg des Haushaltseinkommens (5%). Der Anteil der Menschen mit sehr hoher Lebenszufriedenheit (Werte über 7 auf einer Skala von 0 bis 10) war bei Einkommensgewinnern wesentlich höher (67%) als bei Einkommensverlierern (44%).
Die Wohnkosten waren für insgesamt 825.000
Menschen eine schwere finanzielle Belastung
Unabhängig von der Einkommensentwicklung der letzten
zwölf Monate hatten hochgerechnet rund 14% der Befragten zum Zeitpunkt
der Befragung (große) Schwierigkeiten ihre Lebenskosten zu bewältigen.
Insbesondere stellten für rund 13% oder
Weitere Informationen finden Sie im Ergebnisbericht (PDF, 1 MB) und ausgewählten Ergebnistabellen.
Informationen
zur Methodik: Die erste Welle der Datenerhebung zu "So geht’s
uns heute" hat im November und Dezember 2021 stattgefunden und
wurde von
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
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Sarah HARTLEIB, Tel.:
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