Pressemitteilung:
Hohe Erfolgsquoten bei "Corona-Matura"
Wien, 2022
Änderungen an der standardisierten Reife- und Diplomprüfung aufgrund der Corona-Pandemie
Mit dem Haupttermin 2020 wurden seitens der Bundesregierung aufgrund der Corona-Pandemie wesentliche Änderungen für die standardisierte Reife- und Diplomprüfung (sRDP) beschlossen. Die Arbeitszeit bei schriftlichen Prüfungen wurde um 60 Minuten verlängert, der Antritt zu mündlichen Prüfungen und die Präsentation der schriftlichen Arbeiten waren freiwillig. Des Weiteren konnte bei der Wahl von vier schriftlichen Prüfungen eine abgewählt werden und die Leistung der letzten Schulstufe(n) wurde in die Benotung der sRDP miteinbezogen. Diese Veränderungen blieben größtenteils auch für den Haupttermin 2021 erhalten. Darüber hinaus muss seit dem Haupttermin 2021 bei der schriftlichen Prüfung ein Schwellenwert erreicht bzw. die Kompensationsprüfung bestanden werden, damit die Leistung der letzten Schulstufe(n) einbezogen werden kann.
Hohe Erfolgsquote bei standardisierter Reife- und Diplomprüfung zum Haupttermin 2021
Zum Haupttermin 2021 traten
Zum Haupttermin 2020 war der Anteil der Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen, die zur sRDP antreten durften, mit 95,6% höher als in den Jahren davor. Zum Haupttermin 2021 (93,7%) sank dieser Anteil wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie.
Mehr positive Noten in Mathematik und Englisch als vor der Corona-Pandemie
Besonders in Angewandter Mathematik (7,6%) und Englisch (4,2%) ist der Anteil an negativen Noten zum Haupttermin 2021 bei den schriftlichen Prüfungen niedriger als vor der Corona-Pandemie. Das sorgte zusammen mit der Einbeziehung der Leistung der letzten Schulstufen(n) dafür, dass der Anteil an positiven Gesamtnoten besonders hoch war. So waren zum Haupttermin 2021 nur noch rund 1,9% der Gesamtnoten im schriftlichen Prüfungsgebiet (Angewandte) Mathematik und rund 0,6% in Englisch negativ (siehe Tabelle 2). In Deutsch war der Anteil an negativen Gesamtnoten bereits vor der Corona-Pandemie niedrig, wodurch der Anstieg an positiven Noten hier nicht so stark war.
Im Schuljahr 2019/20 schlossen 94,1% die standardisierte Reife- und Diplomprüfung positiv ab
Vor der Corona-Pandemie schlossen zwar deutlich weniger Kandidatinnen und Kandidaten die sRDP zum Haupttermin positiv ab, meist wurde sie dann jedoch in den drauffolgenden Nebenterminen positiv beendet. So schlossen zum Haupttermin des Schuljahres 2018/2019 nur rund 79,5% der Kandidatinnen und Kandidaten die sRDP mit positivem Erfolg ab, nach den beiden darauffolgenden Nebenterminen waren jedoch insgesamt rund 91,3% positiv (siehe Tabelle 3). Dennoch war der Anteil an positiv abgeschlossenen Reife- und Diplomprüfungen nach dem Haupt-, Herbst- und Wintertermin des Schuljahres 2019/20 mit 94,1% höher als vor der Corona-Pandemie (2018/19: 91,3%). Besonders an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) lag im ersten Corona-Schuljahr 2019/20 der Anteil an positiv abgeschlossenen Reifeprüfungen mit 94,4% deutlich über dem Wert im Jahr davor (2018/19: 90,8%). Der Unterschied im Anteil der positiven sRDP-Abschlüsse im Gesamtjahresvergleich ist jedoch deutlich geringer als beim bloßen Vergleich der Haupttermine vor und während der Corona-Pandemie.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur standardisierten Reife- und Diplomprüfung finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Die Ergebnisse der standardisierten
Reife- und Diplomprüfungen der Haupttermine (=Sommertermin) und der
Nebentermine wurden von Statistik Austria im Auftrag des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) österreichweit erhoben
und aufbereitet. Zum Haupttermin 2021 wurden standardisierte Prüfungen
im Mai 2021 und mündliche Prüfungen im Juni bzw. Juli 2021 durchgeführt.
Die Nebentermine des Schuljahres 2019/20 fanden im Herbst 2020 (September
und Oktober) und im Winter 2020/21 (Jänner und Februar) statt.
Erfolgsquote: Anteil der Kandidatinnen
und Kandidaten mit erfolgreich bestandener Reife- und Diplomprüfung
an allen angetreten Kandidatinnen und Kandidaten
Negativquote: Anteil der Kandidatinnen
und Kandidaten mit einem "Nicht genügend" im jeweiligen Fach
an allen im jeweiligen Fach zugelassenen Kandidatinnen und Kandidaten
der Abschlussklassen des Schuljahres
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Eva-Maria HIRT, MA, Tel.:
Elija-Kaspar DENTLER, MSc, Tel.:
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.:
presse@statistik.gv.at
© STATISTIK AUSTRIA