Pressemitteilung: 12.432-023/21
Wien, 2021-02-08 –
Im November 2020 lag der Wert der Importe
von Waren laut Statistik Austria bei 13,15 Mrd. Euro, das entspricht einem
marginalen Anstieg von 0,05% gegenüber November 2019. Die Exporte
von Gütern stiegen im gleichen Zeitraum um 1,8% auf 13,03 Mrd. Euro.
Die Handelsbilanz wies ein Passivum in Höhe von 0,12 Mrd. Euro auf.
Österreichs Wirtschaft hat trotz des Lockdowns im
November 2020 etwas mehr exportiert als im Vorjahresmonat. Im Oktober 2020
hatte es bei den Ausfuhren noch ein Minus von 10,8% gegeben und im September 2020
mit +0,1% nur einen geringfügigen Zuwachs im Jahresabstand. In den
Monaten davor hatten sich die Exporte ebenfalls rückläufig entwickelt
(August 2020 -7,0%; Juli 2020 -5,7%). Arbeitstägig bereinigt gingen die
Exporte im November 2020 um 1,1% und die Importe um 2,4% zurück.
Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen
Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, sonstige
Fertigwaren und chemische Erzeugnisse –, welche in beiden Verkehrsrichtungen
mehr als 80% des österreichischen Außenhandels ausmachten, zeigten
exportseitig einen Zuwachs von 2,0% auf 11,23 Mrd. Euro und stiegen importseitig
um 3,2% auf 10,81 Mrd. Euro. Die größten absoluten Exportzuwächse verzeichneten
bearbeitete Waren (+2,8%; +0,07 Mrd. Euro). Maschinen und Fahrzeuge wiesen
den zweithöchsten absoluten Exportzuwachs (+1,2%; +0,06 Mrd. Euro) sowie
den größten absoluten Anstieg bei den Importen (+4,3%; +0,20 Mrd. Euro)
auf und die Exporte von chemischen Erzeugnissen (+3,3%) und sonstigen
Fertigwaren (+1,7%) nahmen ebenfalls zu. Die Importe von Brennstoffen/Energien
zeigten hingegen die größte absolute Abnahme und gingen um mehr als
ein Drittel zurück (-36,2% auf 0,64 Mrd. Euro). .
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im November 2020 Waren
im Wert von 9,14 Mrd. Euro und exportierte Waren im Wert von 8,78 Mrd. Euro.
Gegenüber November 2019 stiegen die Intra-EU-Importe um 0,4% und die
Intra-EU-Exporte um 3,3% an. Dies führte zu einer negativen Handelsbilanz
mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,36 Mrd. Euro.
Die Importe aus Drittstaaten beliefen
sich im November 2020 auf 4,00 Mrd. Euro und verringerten sich gegenüber
dem Vorjahresmonat um 0,7%; die Extra-EU-Exporte sanken um 1,2% auf
4,25 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Aktivum der Handelsbilanz mit
Drittstaaten lag bei 0,24 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Jänner bis November 2020: deutliche Rückgänge
bei Einfuhren (-9,6%) und Ausfuhren (-8,2%)
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner
bis November 2020 laut vorläufigen Ergebnissen nominell bei 132,46 Mrd. Euro,
die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 130,82 Mrd. Euro. Die Rückgänge
in den von coronabedingten Einschränkungen besonders geprägten Monaten
März (Einfuhr: -7,9%, Ausfuhr: -4,3%), April (Einfuhr: -25,9%, Ausfuhr:
-23,7%) und Mai (Einfuhr: -24,7%, Ausfuhr: -25,4%) trugen maßgeblich zur
negativen Entwicklung des bisherigen Berichtsjahres bei. Eine allgemeine
Abflachung der Exporte sowie der Importe wurde bereits im Jänner bzw.
Februar 2020 vor dem ersten Corona-Lockdown in Österreich ab Mitte März 2020
verzeichnet. Das Defizit der Handelsbilanz zeigte einen Wert von 1,63 Mrd. Euro,
nach 4,01 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
In beiden Verkehrsrichtungen wurden die größten
absoluten Rückgänge mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner
Deutschland verzeichnet (Importe -9,3% auf 46,45 Mrd. Euro, Exporte: -4,8%
auf 39,91 Mrd. Euro). Importseitig waren vor allem der Warenverkehr mit
den Vereinigten Staaten (-27,8%), Italien (-12,5%), der Tschechischen Republik
(-11,7%) und dem Vereinigten Königreich (-25,7%) rückläufig. Die höchsten
absoluten Abnahmen zeigten sich exportseitig wie erwähnt mit Deutschland,
gefolgt von den Vereinigten Staaten (-10,1%), Italien (-9,9%), Ungarn (-12,6%)
und Frankreich (-9,1%). Zuwächse verzeichneten im Gegensatz dazu die
Importe aus der Schweiz (+26,3%) und China (+2,2%) sowie die Exporte
in die Schweiz (+3,1%) und nach Polen (+3,4%).
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Zeitraum Jänner
bis November 2020 Waren im Wert von 90,51 Mrd. Euro (-9,5%). Der Wert der
in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit -7,0% ebenfalls
einen Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode und betrug 88,63 Mrd. Euro.
Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union belief sich auf
1,88 Mrd. Euro, nach 4,64 Mrd. Euro im Zeitraum Jänner bis November 2019.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte
im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme sowohl bei den Importen
(-9,7% auf 41,94 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-10,4% auf 42,19 Mrd. Euro).
Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum mit Drittstaaten von 0,25 Mrd. Euro
(siehe Tabelle 2).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Außenhandelsdaten 2019 in visualisierter Form zeigen der ITGS-Atlas,
die interaktiven Treemaps zu Einfuhr
und Ausfuhr sowie
ein Balkendiagramm.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik
(ITGS: International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit
der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird. Aufgrund des Brexits wird das Vereinigte Königreich ab dem Berichtsjahr 2020
auch in der Publikation der Außenhandelsstatistik nicht mehr als EU-Mitgliedstaat
geführt.
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 13.147.892 | 13.030.059 | -117.833 | 0,05 (-2,4)3) | 1,8 (-1,1)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 13.141.951 | 12.797.387 | -344.564 | | | 100 | 100 |
---|
|
---|
20201) | 9.143.921 | 8.783.755 | -360.167 | 0,4 (-2,2)3) | 3,3 (-0,2)3) | 69,5 | 67,4 |
---|
2019 | 9.109.505 | 8.501.340 | -608.165 | | | 69,3 | 66,4 |
---|
|
---|
20201) | 4.003.971 | 4.246.304 | 242.334 | -0,7 (-3,0)3) | -1,2 (-2,9)3) | 30,5 | 32,6 |
---|
2019 | 4.032.447 | 4.296.048 | 263.601 | | | 30,7 | 33,6 |
---|
|
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 132.458.158 | 130.823.895 | -1.634.263 | -9,6 (-9,6)3) | -8,2 (-8,3)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 146.452.175 | 142.446.431 | -4.005.744 | | | 100 | 100 |
---|
|
---|
20201) | 90.514.909 | 88.632.278 | -1.882.632 | -9,5 (-9,6)3) | -7,0 (-7,2)3) | 68,3 | 67,7 |
---|
2019 | 99.991.979 | 95.349.851 | -4.642.128 | | | 68,3 | 66,9 |
---|
|
---|
20201) | 41.943.249 | 42.191.617 | 248.368 | -9,7 (-9,7)3) | -10,4
(-10,5)3) | 31,7 | 32,3 |
---|
2019 | 46.460.196 | 47.096.580 | 636.384 | | | 31,7 | 33,1 |
---|
|
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Unternehmen, Statistik Austria:
Tamara SCHMIDT, Tel.: +43 1 71128-7732 bzw. tamara.schmidt@statistik.gv.at
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.: +43 1 71128-7777
presse@statistik.gv.at
© STATISTIK AUSTRIA
© STATISTIK AUSTRIA,
Letzte Änderung am 08.02.2021