Pressemitteilung: 12.427-018/21
Wien, 2021-01-29 –
Im Jahresdurchschnitt 2020 lag der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
mit 101,0 Punkten um 1,6% unter dem Stand des Vorjahres. Damit setzt
sich der rückläufige Trend bei den Erzeugerpreisen fort: 2018 hatte
die Jahresdurchschnittsrate noch +2,4% betragen, 2019 sank sie auf +0,1%.
Im Jahr 2020 entwickelten sich die Erzeugerpreise des Produzierenden
Bereichs erstmals seit 2016 (-1,8% gegenüber 2015) wieder negativ, wobei
die Erzeugerpreise im 2. Quartal und 3. Quartal 2020 noch durchschnittlich
um 2,3% bzw. 2,0% unter den Wert des entsprechenden Vorjahresquartals
fielen, während im 4. Quartal 2020 (-1,3%) bereits eine Abschwächung
der rückläufigen Preistendenzen zu beobachten war.
Preisrückgang für Energie (-5,9%) und Vorleistungsgüter
(-1.8%) im Jahr 2020
Die fallenden Preise in den Bereichen Energie
(-5,9%) und Vorleistungsgüter (-1,8%)
waren hauptverantwortlich für den Indexrückgang im Jahr 2020 (-1,6%).
Bereits 2019 wurde für Energie ein Preisrückgang um 1,2% und für
Vorleistungsgüter um 0,3% festgestellt. Im Bereich Energie wirkten
sich im Jahr 2020 die Verbilligungen für "Mineralölerzeugnisse"
dämpfend auf den Index aus. Die Preise für die Produktgruppe "elektrischer
Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung" zogen
im Schnitt um 1,4% gegenüber 2019 an. Der Indexrückgang im Jahr 2020
bei Vorleistungsgütern ging vorwiegend auf Preissenkungen im Bereich
"Metallerzeugung und -bearbeitung" (-4,3%) zurück. Am stärksten
sanken im Vergleich zu 2019 die Preise für "Roheisen, Stahl und
Ferrolegierungen" (-7,7%), gefolgt von den Preisen für "sonstige
Erzeugnisse der ersten Bearbeitung von Eisen und Stahl" (-4,3%)
sowie für "Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" (-2,1%).
Im Jahresdurchschnitt stark gesunken sind bei den Vorleistungsgütern
ebenfalls die Preise für die Produktgruppen "chemische Grundstoffe,
Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform
und synthetischer Kautschuk in Primärform" (-11,2%) sowie für
"Holz- und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe" (-5,0%).
Die Preise für Investitionsgüter
lagen 2020 durchschnittlich um 0,8% über dem Niveau des Vorjahres (2019:
1,1%). Preissteigerungen gegenüber 2019 registrierten vor allem die
Produktgruppen "land- und forstwirtschaftliche Maschinen"
(+2,4%), "Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse" (+1,3%) sowie
"Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige" (+0,7%).
Die Produktgruppe "Kraftwagen und Kraftwagenmotoren" legten
im Schnitt um 0,5% gegenüber 2019 zu.
Konsumgüter wiesen
2020 einen Preisanstieg um 1,1% aus. Im Jahr 2019 lag die Jahresveränderungsrate
bei ebenfalls 1,1%. Ausschlaggebend für den Indexanstieg waren die
Teuerungen für "Obst- und Gemüseerzeugnisse" (+3,9%), "Milch
und Milcherzeugnisse" (+2,6%) sowie für "haltbar gemachtes
Fleisch und Fleischerzeugnisse" (+2,2%). Einen Preisrückgang um
0,8% gegenüber dem Vorjahr gab es hingegen für "pharmazeutische
Spezialitäten und sonstige pharmazeutische Erzeugnisse".
Indexrückgang im Dezember 2020 um 1,0% gegenüber
Vorjahresmonat
Im Dezember 2020 lag
der Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) bei
101,4 Punkten (2015=100), um 1,0% niedriger als vor einem Jahr. Im November
und Oktober 2020 war die Jahresveränderungsrate bei -1,4% bzw. -1,5% gelegen.
Damit verlangsamte sich der Preisrückgang für Erzeugnisse des Produzierenden
Bereichs im Dezember 2020 weiter.
Der Indexrückgang im Dezember 2020 (-1,0%) war vor
allem auf gesunkene Preise in den Bereichen Energie
(-3,8%) und Vorleistungsgüter (-0,7%)
zurückzuführen. Im November und Oktober 2020 lag die jährliche Veränderungsrate
für Energie bei -5,3% bzw. -5,4% sowie für Vorleistungsgüter bei -1,2%
bzw. -1,6%. Im Bereich Energie hat sich im Dezember 2020 der rückläufige
Preistrend aufgrund des Anstiegs der Preise für "elektrischen
Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung" (+3,8%)
weiter abgeschwächt. Markante Verbilligungen gab es im Dezember 2020
bei den Vorleistungsgütern für "Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen"
(-5,1%) sowie für "chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen,
Kunststoffe in Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform"
(-6,7%). Einen Anstieg um 0,6% verzeichneten im Dezember 2020 hingegen
die Preise für Investitionsgüter.
Die Preise für Konsumgüter (±0,0%)
blieben gegenüber Dezember 2019 stabil.
Preisanstieg um 0,4% gegenüber Vormonat November
2020
Im Vergleich zum November 2020 stieg der Erzeugerpreisindex
insgesamt durchschnittlich um 0,4% an. Im Monatsabstand erhöhten sich
besonders die Preise in der "Kokerei und Mineralölverarbeitung",
"Energieversorgung" (+1,0%) sowie "Metallerzeugung und
-bearbeitung" (+1,0%). Im Vergleichszeitraum zurückgegangen sind
dagegen die Preise in den Bereichen "Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten,
elektronischen und optischen Erzeugnissen" (-0,4%) sowie "Herstellung
von Nahrungs- und Futtermitteln" (-0,2%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
Trotz des dritten Lockdowns zur Eindämmung von COVID-19 lag die Rücklaufquote
(99,6%) der Erhebung von Erzeugerpreisen im Produzierenden Bereich im
gewohnten Rahmen.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2019 | Jänner | 102,9 | 0,1 | 1,6 |
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| Februar | 102,9 | 0,0 | 1,6 |
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| März | 102,8 | -0,1 | 1,5 |
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1. Quartal
2019 | | 102,9 | -0,5 | 1,6 |
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| April | 103,0 | 0,2 | 1,4 |
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| Mai | 102,8 | -0,2 | 0,6 |
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| Juni | 102,4 | -0,4 | -0,2 |
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2. Quartal
2019 | | 102,7 | -0,2 | 0,6 |
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1. Halbjahr
2019 | | 102,8 | - | 1,1 |
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| Juli | 102,6 | 0,2 | -0,2 |
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| August | 102,3 | -0,3 | -0,8 |
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| September | 102,3 | 0,0 | -1,1 |
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3. Quartal
2019 | | 102,4 | -0,3 | -0,7 |
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| Oktober | 102,2 | -0,1 | -1,5 |
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| November | 102,4 | 0,2 | -1,1 |
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| Dezember | 102,4 | 0,0 | -0,4 |
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4. Quartal
2019 | | 102,3 | -0,1 | -1,1 |
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Jahresdurchschnitt
2019 insgesamt | | 102,6 | - | 0,1 |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
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| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
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2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
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1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
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| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
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| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
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| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
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3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
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| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
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| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
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| Dezember * | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
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4. Quartal
2020 * | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
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Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt * | | 101,0 | - | -1,6 |
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Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Volkswirtschaft, Statistik Austria:
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Letzte Änderung am 29.01.2021