Pressemitteilung: 12.393-233/20
Wien, 2020-12-09 –
Im September 2020 lag der Wert der Importe
von Waren laut Statistik Austria bei 12,67 Mrd. Euro, das entspricht einer
Abnahme von 3,3% gegenüber September 2019. Gleichzeitig stiegen die Exporte
von Gütern marginal um 0,1% auf 12,92 Mrd. Euro; insbesondere in die
Schweiz, Deutschland und die Vereinigten Staaten. Die Handelsbilanz
wies ein Aktivum in Höhe von 0,25 Mrd. Euro auf. Arbeitstägig bereinigt
sanken die Importe um 7,3% und die Exporte um 4,4%.
Die österreichische Exportwirtschaft zeigte im September 2020
spärliche Anzeichen der Erholung. Zum ersten Mal in diesem Berichtsjahr
wurde ein leichter Exportzuwachs verzeichnet. Im August 2020 lag das
Minus bei den Exporten noch bei 7,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat,
im Juli 2020 bei -5,8% und im Juni 2020 bei -4,8%. Die vier bedeutendsten
Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge,
bearbeitete Waren, sonstige Fertigwaren und chemische Erzeugnisse –
welche in beiden Verkehrsrichtungen mehr als 80% des österreichischen
Außenhandels ausmachten, zeigten exportseitig ein Minus von 0,7% auf
11,13 Mrd. Euro und gingen importseitig um 2,9% auf 10,32 Mrd. Euro zurück.
Maschinen und Fahrzeuge wiesen dabei den stärksten absoluten Exportrückgang
(-2,3%; -0,12 Mrd. Euro) sowie den drittgrößten absoluten Rückgang bei
den Importen (-1,9%; -0,09 Mrd. Euro) auf. Bearbeitete Waren gingen importseitig
um 0,3% auf 2,07 Mrd. Euro und exportseitig um 2,6% auf 2,58 Mrd. Euro zurück.
Chemische Erzeugnisse verzeichneten zwar das größte Exportplus (+11,3%),
importseitig aber den zweitstärksten Rückgang (-9,9% auf 1,64 Mrd. Euro).
Die sonstigen Fertigwaren gingen ebenfalls in beiden Verkehrsrichtungen
zurück, und zwar um -1,6% bei den Importen und -4,6% bei den Exporten.
Die Importe von Brennstoffen/Energien sanken wertmäßig um 34,5% auf
0,64 Mrd. Euro.
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im September 2020
Waren im Wert von 8,81 Mrd. Euro, Waren im Wert von 8,83 Mrd. Euro wurden
in diese Länder exportiert. Gegenüber September 2019 gingen die Intra-EU-Importe
somit um 1,9% zurück, wohingegen die Intra-EU-Exporte mit +0,9% leicht
anstiegen. Dies führte zu einer positiven Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten
der Europäischen Union in Höhe von 0,02 Mrd. Euro. Die Importe aus Drittstaaten
beliefen sich im September 2020 auf 3,86 Mrd. Euro und verringerten sich
gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4%; die Extra-EU-Exporte sanken um
1,5% auf 4,10 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Aktivum der Handelsbilanz
mit Drittstaaten lag bei 0,23 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Jänner bis September 2020: 100-Mrd. Euro-Marke
überschritten; deutliche Rückgänge bei Einfuhren (-11,2%) und Ausfuhren
(-9,0%)
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner
bis September 2020, laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria,
nominell bei 105,67 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf
104,60 Mrd. Euro. Die Rückgänge in den Monaten März (Einfuhr: -7,9%,
Ausfuhr: -4,3%), April (Einfuhr: -25,9%, Ausfuhr: -23,7%) und Mai (Einfuhr:
-24,8%, Ausfuhr: -25,4%), die in besonderem Maße von coronabedingten
Einschränkungen geprägt waren, trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung
des bisherigen Berichtsjahres bei. Im Zeitraum März bis Mai 2020 gingen
die Einfuhren (-19,4%) und die Ausfuhren (-17,7%) wesentlich stärker
zurück als in der Gesamtperiode Jänner bis September 2020, wo die Importe
um 11,2% bzw. die Exporte um 9,0% sanken. Eine allgemeine Abflachung
der Exporte sowie der Importe wurde bereits im Jänner bzw. Februar 2020
vor dem ersten Corona-Shutdown in Österreich ab Mitte März 2020 verzeichnet.
Das Defizit der Handelsbilanz zeigte einen Wert von 1,07 Mrd. Euro, nach
4,06 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
In beiden Verkehrsrichtungen wurden die größten
absoluten Rückgänge mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner
Deutschland verzeichnet (Importe -10,7% auf 37,08 Mrd. Euro, Exporte: -6,5%
auf 31,84 Mrd. Euro). Importseitig rückläufig waren vor allem auch der
Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten (-33,1%), Italien (-13,6%), dem
Vereinigten Königreich (-29,1%) und der Tschechischen Republik (-12,8%).
Die höchsten absoluten Abnahmen zeigten exportseitig Deutschland, gefolgt
von den Vereinigten Staaten (-12,4%), Italien (-11,6%), dem Vereinigten
Königreich (-16,7%) und Ungarn (-13,2%). Zuwächse verzeichneten im Gegensatz
dazu die Importe aus der Schweiz (+27,5% bzw. 1,23 Mrd. Euro) und China
(+2,1% bzw. 0,15 Mrd. Euro) sowie auch die Exporte nach Polen (+4,9% bzw.
0,19 Mrd. Euro) und in die Schweiz (+2,4% bzw. 0,13 Mrd. Euro).
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum
Waren im Wert von 72,08 Mrd. Euro (-11,1%). Der Wert der in diese Länder
exportierten Waren verzeichnete mit -8,2% ebenfalls einen Rückgang gegenüber
der Vorjahresperiode und betrug 70,95 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit
mit der Europäischen Union belief sich auf 1,13 Mrd. Euro, nach 3,80 Mrd.
Euro im Zeitraum Jänner bis September 2019. Der Außenhandel mit Drittstaaten
zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme sowohl bei den
Importen (-11,4% auf 33,58 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-10,7%
auf 33,65 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum mit Drittstaaten
von 0,06 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Außenhandelsdaten 2019 in visualisierter Form zeigen der ITGS-Atlas,
die interaktiven Treemaps zu Einfuhr
und Ausfuhr sowie
ein Balkendiagramm.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik
(ITGS: International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit
der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt
in der Regel den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische
Grenze überschritten wird. Aufgrund des Brexits wird das Vereinigte Königreich
ab dem Berichtsjahr 2020 auch in der Publikation der Außenhandelsstatistik
nicht mehr als EU-Mitgliedstaat geführt.
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
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Import | Export | Import | Export |
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in
1.000 Euro | in
Prozent |
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20201) | 12.674.148 | 12.924.821 | 250.672 | -3,3 (-7,3)3) | 0,1 (-4,4)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 13.109.653 | 12.905.788 | -203.865 | | | 100 | 100 |
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20201) | 8.812.602 | 8.829.786 | 17.184 | -1,9 (-5,5)3) | 0,9 (-3,3)3) | 69,5 | 68,3 |
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2019 | 8.985.772 | 8.749.197 | -236.575 | | | 68,5 | 67,8 |
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20201) | 3.861.547 | 4.095.035 | 233.488 | -6,4 (-11,4)3) | -1,5 (-6,5)3) | 30,5 | 31,7 |
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2019 | 4.123.881 | 4.156.591 | 32.710 | | | 31,5 | 32,2 |
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Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
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Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
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20201) | 105.667.083 | 104.597.272 | -1.069.810 | -11,2
(-11,6)3) | -9,0 (-9,6)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 118.968.507 | 114.908.234 | -4.060.273 | | | 100 | 100 |
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20201) | 72.083.753 | 70.951.840 | -1.131.913 | -11,1
(-11,5)3) | -8,2 (-8,8)3) | 68,2 | 67,8 |
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2019 | 81.049.740 | 77.251.816 | -3.797.924 | | | 68,1 | 67,2 |
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20201) | 33.583.330 | 33.645.432 | 62.102 | -11,4
(-12,0)3) | -10,7
(-11,2)3) | 31,8 | 32,2 |
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2019 | 37.918.768 | 37.656.418 | -262.350 | | | 31,9 | 32,8 |
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Letzte Änderung am 09.12.2020