Pressemitteilung:
Regionales Wirtschaftswachstum 2019 am stärksten in der Steiermark und am schwächsten in Kärnten
Wien, 2020
"Reale Wirtschaftsleistung, Einkommen und Beschäftigung sind im Vorjahr in allen Bundesländern weiter gewachsen. Das stärkste Wirtschaftswachstum gab es in der Steiermark, den höchsten Beschäftigungszuwachs in Wien. Das höchste Pro-Kopf-Einkommen konnte erneut Vorarlberg verbuchen, während das Bruttoregionalprodukt pro Einwohner wieder in Salzburg am höchsten war", erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Produzierender Bereich als Wachstumsmotor in der Steiermark und im Westen
Die Steiermark wies 2019 mit 2,0% den stärksten realen Anstieg aller Bundesländer auf (siehe Tabelle 1). Verantwortlich für das gute Abschneiden war der Produzierende Bereich, der mit 3,8% stärker als in den anderen Bundesländern wuchs. Insbesondere die Herstellung von Waren entwickelte sich in der Steiermark entgegen dem bereits eingetrübten Österreichtrend noch sehr dynamisch. Auch in den westlichen Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Salzburg war der Produzierende Bereich ausschlaggebend für die überdurchschnittliche Zunahme der Wirtschaftsleistung. In Tirol ist die starke Entwicklung des Baus hervorzuheben, während in Salzburg und besonders in Vorarlberg die Herstellung von Waren das Wachstum ankurbelte.
Im Gegensatz zum Vorjahr wies Kärnten 2019 mit einem BRP-Anstieg von 0,8% die geringste Dynamik aller Bundesländer auf. Dies ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Einerseits kamen keine Wachstumsimpulse mehr aus der für Kärnten bedeutsamen Herstellung von Waren, von denen das südliche Bundesland in den vergangenen Jahren stark profitierte, andererseits wuchs in Kärnten der Dienstleistungssektor mit nur 0,7% klar am schwächsten von allen Bundesländern. Auch in Niederösterreich war das reale Wachstum mit 0,9% unterdurchschnittlich, was an einer Stagnation bzw. einer recht verhaltenen Entwicklung in den gewichtigsten Wirtschaftsbereichen lag.
Sowohl das Burgenland als auch Oberösterreich verzeichneten mit 1,6% bzw. 1,5% einen überdurchschnittlichen Anstieg. Für das Wachstum im Industriebundesland Oberösterreich waren hauptsächlich die Dienstleistungen verantwortlich. Impulse kamen hier vor allem vom Grundstücks- und Wohnungswesen, von der Information und Kommunikation sowie vom Handel. Im Burgenland konnte der starke Zugewinn im Bau Rückgänge in der Landwirtschaft und in der Herstellung von Waren kompensieren.
Wien: Wirtschaftsentwicklung knapp unter dem Schnitt, aber stärkster Beschäftigungszuwachs
Die reale Wirtschaftsleistung Wiens nahm 2019 um 1,2%, leicht unter dem Österreichschnitt von 1,4%, zu. Die Bundeshauptstadt erzielte mit 1,8% das stärkste Wachstum aller Bundesländer im Dienstleistungssektor (bei einem Österreichwert von 1,4%), wobei insbesondere von der Beherbergung und Gastronomie sowie vom Gesundheits- und Sozialwesen Dynamik ausging. Deutlich gebremst wurde die wirtschaftliche Entwicklung Wiens allerdings vom Produzierenden Bereich, wofür der starke Rückgang in der Herstellung von Waren verantwortlich zeichnete.
Bei der Beschäftigung erzielte Wien 2019 mit einem
Wachstum von 1,8% den Spitzenwert aller Bundesländer. In absoluten
Zahlen bedeutete dies einen kräftigen Anstieg um
Beim BRP je Einwohner
verzeichneten im Jahr 2019 alle Bundesländer ein positives reales Wachstum,
das zwischen 0,5% in Niederösterreich und 1,7% in der Steiermark lag
– bei einem Österreichschnitt von 1,0% (siehe Tabelle 1). Das höchste
BRP je Einwohner zu laufenden Preisen erzielte wie im Vorjahr Salzburg
mit rund
Vorarlbergs Pro-Kopf-Einkommen 2019 wieder am höchsten
Die privaten Haushalte in Vorarlberg
konnten auch 2019 wie in den Vorjahren das höchste verfügbare
Einkommen pro Kopf mit
Unterdurchschnittliche Einkommen verzeichneten die
privaten Haushalte in Kärnten mit
Regional tiefer gegliederte Ergebnisse 2018
Für die Jahre 2000 bis 2018 gibt es regional tiefer
gegliederte Ergebnisse für die 35 NUTS
Die vollständigen Ergebnisse für alle NUTS
Informationen
zur Methodik, Definitionen: In den regionalen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen von Statistik Austria werden jährlich Berechnungen
zu volkswirtschaftlichen Aggregaten nach Bundesländern (NUTS
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) ist die regionale Entsprechung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Bei der Betrachtung der BRP-Pro-Kopf-Werte ist generell zu beachten,
dass sich das Bruttoregionalprodukt auf den Ort der Leistungserstellung
(Arbeitsort) bezieht, während die dazu in Relation gesetzten Einwohnerzahlen
auf den Wohnort bezogen sind; d. h., dass regionsüberschreitende Pendlerströme
unberücksichtigt bleiben.
Erwerbstätige umfassen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen (unselbständig
Beschäftigte) sowie Selbständige. Die regionale Zuordnung erfolgt
am Arbeitsort.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in den Bundesländern
bildet die Umverteilung des (Primär-) Einkommens durch monetäre Transfers
(Einkommen- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, monetäre Sozialleistungen,
sonstige laufende Transfers) ab (nähere Informationen finden Sie auf
unserer Webseite).
Im Gegensatz zum regionalen Bruttoinlandsprodukt messen die Konten der
privaten Haushalte das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
in jener Region, in der sie ihren Wohnsitz haben.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Volkswirtschaft, Statistik Austria:
Mag. Christian LEUPOLD, Tel.:
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