Pressemitteilung:
Transportaufkommen auf Österreichs Straßen 2019 um 4% gestiegen
Wien, 2020
Zuwächse im Transportaufkommen in allen Verkehrsbereichen
Wie bereits in den Vorjahren wurden 2019 in allen
Verkehrsbereichen Zunahmen im Transportaufkommen
registriert. Der Inlandverkehr, der
mit insgesamt 64,6% bzw. 386,2 Mio. t den größten Anteil am Transportaufkommen
ausmachte, stieg gegenüber 2018 um 2,4%
Zwei Drittel des gesamten Transportaufkommens (66,6% bzw. 398,4 Mio. t) wurden 2019 von in Österreich registrierten Güterkraftfahrzeugen erbracht. Während der Inlandverkehr hauptsächlich von österreichischen Fahrzeugen (97,7% bzw. 377,3 Mio. t) durchgeführt wurde, war der von inländischen Fahrzeugen erbrachte Anteil im grenzüberschreitenden Empfang bzw. Versand mit 14,0% (9,9 Mio. t) bzw. 15,7% (9,9 Mio. t) deutlich geringer. Zum Transitverkehr trugen in Österreich zugelassene Güterkraftfahrzeuge mit 1,5% (1,2 Mio. t) nur marginal bei.
Der Anteil der österreichischen Güterkraftfahrzeuge an der erbrachten Transportleistung im Inland war mit 34,7% (18,9 Mrd. tkm) niedriger als beim Transportaufkommen, was vor allem durch die längeren Fahrtstecken ausländischer Fahrzeuge im Transitverkehr begründet ist. Die 19,0 Mrd. tkm im Transit, welche zu 99,2% von ausländischen Güterkraftfahrzeugen durchgeführt wurden, machten mehr als ein Drittel der gesamten Transportleistung aus.
Die anhand von Mautdaten zugeschätzten Güterkraftfahrzeuge aus Drittstaaten machten mit 9,5 Mio. t 1,6% des gesamten Transportaufkommens aus und trugen mit 2,1 Mrd. tkm 3,9% zur gesamten Transportleistung bei.
Fast 50% der Tonnage wurden auf Strecken unter 50 Kilometern transportiert
Betrachtet man das Transportaufkommen nach Entfernungsstufen der zurückgelegten Kilometer pro Fahrt zeigt sich, dass mit einer Tonnage von 292,3 Mio. t fast die Hälfte (48,8%) auf Strecken unter 50 Kilometern (km) befördert wurde. 285,4 Mio. t bzw. 97,6% des gesamten Transportaufkommens auf Strecken unter 50 km wurden im Inlandverkehr transportiert, wobei 98,8% davon auf in Österreich registrierte Güterkraftfahrzeuge entfielen.
14,7% des Transportaufkommens (87,9 Mio. t) wurden auf Strecken zwischen 50 und 149 km, 9,1% (54,5 Mio. t) auf Strecken zwischen 150 und 299 km, 6,3% (37,6 Mio. t) auf Strecken zwischen 300 und 499 km und 21,1% (126,4 Mio. t) auf Strecken über 500 km und mehr befördert. Der Anteil der österreichischen Güterkraftfahrzeuge nahm dabei kontinuierlich ab (97,1%; 80,6%; 51,9%; 23,5% und 5,3%).
Deutschland weiterhin wichtigstes Versand- und Empfangsland für Österreich
Wie in den Vorjahren war Deutschland 2019 mit einem Transportaufkommen von 28,5 Mio. t bzw. einer Transportleistung von 3,0 Mrd. tkm das mit Abstand wichtigste Versandland für in Österreich empfangene Güter. Danach folgten Tschechien (8,7 Mio. t bzw. 1,0 Mrd. tkm), Italien (8,5 Mio. t bzw. 1,1 Mrd. tkm), Ungarn (6,5 Mio. t bzw. 0,8 Mrd. tkm), Slowenien (2,8 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm), die Slowakei (2,7 Mio. t bzw. 0,5 Mrd. tkm) sowie Polen (2,1 Mio. t bzw. 0,3 Mrd. tkm; siehe Tabelle 2).
Mit einem Transportaufkommen von 21,4 Mio. t bzw. einer Transportleistung von 2,4 Mrd. tkm war Deutschland auch das wichtigste Empfangsland für aus Österreich versendete Güter im Straßenverkehr. Weitere wichtige Länder waren Italien (10,3 Mio. t bzw. 1,5 Mrd. tkm), Ungarn (6,0 Mio. t bzw. 0,7 Mrd. tkm), Tschechien (5,1 Mio. t bzw. 0,6 Mrd. tkm), Slowenien (3,2 Mio. t bzw. 0,6 Mrd. tkm), Slowakei (2,5 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm), Polen (2,2 Mio. t bzw. 0,4 Mrd. tkm) sowie die Schweiz und Liechtenstein (2,0 Mio. t bzw. 0,2 Mrd. tkm).
Mehr als ein Viertel des Transitverkehrs durch Österreich zwischen Italien und Deutschland
Der Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien sorgte 2019 mit 20,4 Mio. t für mehr als ein Viertel des Gesamttransits auf Österreichs Straßen (77,8 Mio. t).
Der durch Österreich transitierende Versand aus Italien (20,2 Mio. t) führte dabei zu 53,2% (10,8 Mio. t) nach Deutschland. 3,6 Mio. t wurden nach Polen und 1,8 Mio. t nach Tschechien befördert.
Der Großteil des Versands aus Deutschland (18,1 Mio. t), der durch Österreich transitierte, ging zu 53,4% (9,6 Mio. t) wiederum nach Italien. Danach folgten Ungarn (2,8 Mio. t), Bulgarien und Rumänien (zusammen 1,5 Mio. t) sowie Slowenien (1,4 Mio. t) als wichtigste Empfangsstaaten von in Deutschland eingeladener Fracht.
Das Transportaufkommen aus osteuropäischen Staaten, das im Transitverkehr durch Österreich führte, betrug 25,4 Mio. t. Ungefähr ein Drittel davon (30,3% bzw. 7,7 Mio. t) wurde nach Deutschland versandt; weitere 29,5% bzw. 7,5 Mio. t gingen nach Italien.
Ausländische Güterkraftfahrzeuge: deutsche Fahrzeuge erbrachten höchstes Transportaufkommen
Betrachtet man nur ausländische Güterkraftfahrzeuge auf Österreichs Straßen, so wurde 2019 das höchste Transportaufkommen (29,9 Mio. t) von in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen erbracht. Danach folgten Fahrzeuge aus Polen (28,0 Mio. t), Ungarn (27,7 Mio. t), Slowenien (20,7 Mio. t) und der Tschechischen Republik (18,4 Mio. t).
Die größten Transportleistungen im Inland wurden mit 6,5 Mrd. tkm durch in Polen registrierte Fahrzeuge durchgeführt; gefolgt von Ungarn (4,7 Mrd. tkm) und Slowenien (4,0 Mrd. tkm). Deutsche bzw. tschechische Fahrzeuge erbrachten 2,8 Mrd. tkm bzw. 2,7 Mrd. tkm.
Betrachtet man die Registrierungsländer der Fahrzeuge nach Verkehrsbereichen, wurde der größte Anteil am Transportaufkommen im Inlandverkehr durch österreichische Fahrzeuge (97,7%) erbracht. Die größte Tonnage im grenzüberschreitenden Empfang bzw. Versand wurde durch deutsche bzw. österreichische Fahrzeuge (17,4% bzw. 15,7%) transportiert. Im Transitverkehr trugen polnische Fahrzeuge (19,4%) am meisten zum Transportaufkommen bei.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum Straßengüterverkehr finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Gemäß Verordnung (EU) Nr. 70/2012
des europäischen Parlaments und des Rates (Neufassung der Verordnung
(EG) Nr. 1172/98) müssen alle EU-Staaten seit 1999 Daten zur statistischen
Erfassung des Güterkraftverkehrs mit den im jeweiligen Staat zugelassenen
Güterkraftfahrzeugen erheben. Die Datenerhebung erfolgt zumeist –
wie in Österreich – als Stichprobenerhebung. Dabei dürfen kleine
Fahrzeuge von der Erhebung ausgenommen werden, was in den einzelnen
Staaten z. T. unterschiedlich realisiert ist. Die Staaten übermitteln
die erhobenen statistischen Daten regelmäßig an das Statistische Amt
der Europäischen Union, Eurostat, in Luxemburg. Aus diesem Datenpool
liefert Eurostat gemäß Verordnung (EG) Nr. 6/2003 der Kommission Ergebnisse
(sog. D-Tabellen) an die national zuständigen
Behörden – für Österreich Statistik Austria – zur Vervollständigung
der eigenen nationalen Statistiken.
Erfasst sind alle gemeldeten Fahrten mit Fahrtantritts-, Fahrtziel-
oder Transitland Österreich, die mit Güterkraftfahrzeugen aus den
Meldestaaten (EU
Seit Berichtsjahr 2018 fließen in die Ergebnisse des Güterverkehrs
auf Österreichs Straßen Daten des österreichischen
Mautsystems – welche von der Autobahnen und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft
(ASFINAG) bereitgestellt werden – ein. Dabei werden für die Verrechnung
der fahrleistungsbezogenen Maut auf Schnellstraßen und Autobahnen die
gefahrenen Kilometer aller in- und ausländischen Kraftfahrzeuge (inkl.
Drittstaaten) mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen
erfasst. Diese Datenquelle ermöglicht eine Gewichtung der Ergebnisse
aus den D-Tabellen, indem diese Stichprobenergebnisse an das tatsächlich
gefahrene Verkehrsaufkommen angepasst werden. Überdies können Ergebnisse
von sogenannten Drittstaaten, also jenen Ländern, die nicht in den
D-Tabellen enthalten sind, bereitgestellt werden. Mithilfe dieser zusätzlichen
Datenquelle wurden die Werte rückwirkend ab Berichtsjahr 2015 gewichtet.
Transportaufkommen: Menge der beförderten
Güter in Tonnen.
Transportleistung: Produkt aus Transportaufkommen
und der zurückgelegten Wegstrecke in Kilometern.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Unternehmen, Statistik Austria:
Dipl.-Ing. Sabine SCHUSTER, Tel.:
Dr. Thomas KARNER, Tel.:
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