Pressemitteilung: 12.156-222/19
Wien, 2019-12-19 –
Im Jahr 2019 wurden laut Statistik Austria 5,42 Mio. Tonnen Getreide
(inkl. Körnermais) in Österreich geerntet. Damit war die Produktionsmenge
deutlich höher als im Vorjahr (+13%) und lag auch um 6% über dem Zehnjahresdurchschnitt.
Die Ernte von Ölsaaten und Körnerleguminosen
stieg mit 449.200 Tonnen ebenfalls über Vorjahresniveau (+4%) und lag
9% über dem Zehnjahresmittel. Bei Hackfrüchten
wird die Produktion aufgrund verminderter Anbauflächen bei Zuckerrüben
auf voraussichtlich 2,74 Mio. Tonnen zurückgehen, was 4% unter dem ohnehin
schon tiefen Vorjahresniveau und 30% unter dem langjährigen Mittel
liegen würde.
Fehlende Niederschläge im Winter und dem zeitigen
Frühjahr ließen zunächst eine schwächere Getreideernte befürchten.
Die Feuchtigkeit im Mai förderte jedoch das Wachstum der Feldkulturen
und damit die Ährenausbildung bei Getreide. Die frühsommerliche Hitze
wiederum reduzierte teilweise die Kornfüllung, was sich in geringeren
Hektarerträgen niederschlug. Besonders betroffen von der Trockenheit
waren Teile Niederösterreichs und das Burgenland. Bei den Herbstackerfrüchten,
wie Mais, Soja und Sonnenblumen, konnten hingegen weitgehend gute Erträge
eingebracht werden.
Durchschnittliche Weizenernte, hohe Gersten-
und Maisproduktion
Die Getreideernte (ohne
Körnermais) belief sich auf 3,12 Mio. Tonnen und lag damit um 17% über
dem schwachen Vorjahreswert und 4% über dem langjährigen Mittel. Die
Weizenernte erbrachte trotz einer Flächenreduktion von 5% 1,60 Mio.
Tonnen (+17% zu 2018) und notierte damit im Bereich des langjährigen
Durchschnitts (±0%). Davon waren 1,52 Mio. Tonnen Weichweizen (inkl.
Dinkel; +19% zu 2018), während Hartweizen eine Ernte von 80.700 Tonnen
verzeichnete (-12% zu 2018). Die Roggenernte betrug 200.800 Tonnen (+13%
zu 2018), wobei das Produktionsplus zum Teil auf die Flächenausweitung
zurückzuführen war.
Körnermais (inkl.
Saatmais) erzielte, teils flächenbedingt, eine Erntemenge von 2,30 Mio.
Tonnen, was 10% über dem Zehnjahresmittel und 8% über Vorjahresniveau
lag. Bei Gerste wurde mit 833.000 Tonnen sogar eine um 20% höhere Produktion
als im Vorjahr und somit ebenfalls eine überdurchschnittliche Ernte
(+6%) verzeichnet, wobei eine deutliche Flächenverschiebung von der
Sommerkultur hin zur ertragsstärkeren Winterkultur erfolgte. Auch bei
Triticale wurde bei steigendem Flächentrend mit 328.200 Tonnen ein Plus
von 18% zum Vorjahr notiert, gegenüber dem Zehnjahresmittel stieg die
Produktion sogar um 25%.
Deutliches Ertragsplus bei Soja, Sonnenblumen
und Ölkürbis
449.200 Tonnen Körnerleguminosen
und Ölsaaten wurden 2019 produziert (+4% zu 2018). Bereits knapp
40% der Anbaufläche davon entfielen auf Sojabohnen, deren Flächen
um weitere 2% zunahmen. Auch der Ertrag war – insbesondere in Oberösterreich
– sehr zufriedenstellend und belief sich österreichweit auf 215.300 Tonnen
(+17% zu 2018). Raps und Rübsen hielten das Ertragsniveau des Vorjahres
und erbrachten damit eine passable Produktionsmenge von 107.200 Tonnen.
Aufgrund von Flächenreduktionen sank die Ernte jedoch um 11% unter
den Vorjahreswert. Bei Sonnenblumen konnten die guten Erträge des Vorjahres
noch übertroffen werden, wodurch trotz leichten Flächenrückgangs
eine Produktion von 63.800 Tonnen (+6% zu 2018) erzielt wurde. Ölkürbis
verzeichnete eine Erntemenge von 16.400 Tonnen (+11% zu 2018). Mohn erreichte
einen leicht überdurchschnittlichen Hektarertrag und erzielte durch
Flächenausweitung eine Produktion von 2.200 Tonnen (+41% zu 2018).
Weiterer Flächenrückgang führt zu Rekordtief
bei Zuckerrüben
Bei Hackfrüchten
kam es zu einer weiteren Flächenreduktion bei Zuckerrüben; insgesamt
dürfte dadurch bei einer Produktionsmenge von 2,74 Mio. Tonnen ein neuerliches
Rekordtief verzeichnet werden (-4% zu 2018). So wird bei Zuckerrüben
eine Produktion von lediglich 1,99 Mio. Tonnen erwartet (-8% zu 2018),
womit trotz leicht überdurchschnittlichen Hektarertrags das Zehnjahresmittel
um 38% unterschritten würde. Bei Kartoffeln wurde ein deutliches Plus
zum Vorjahr erzielt und eine Produktionsmenge von 751.300 Tonnen eingebracht
(+8% zu 2018), die umso stärker wiegt, als im Vorjahr wegen starkem
Drahtwurmbefall ein großer Teil der Ernte aussortiert werden musste.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zur Feldfruchtproduktion finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik: Die Erhebung der Feldfruchternte beruht auf der
Ertragserhebung der AMA (Agrarmarkt Austria) sowie auf Ertragsschätzungen
von rund 2.000 ehrenamtlich tätigen Erntereferentinnen und -referenten.
Als Flächengrundlage zur Berechnung der Produktion wurden die Anbauflächen
aus der Auswertung der Mehrfachanträge der AMA mit Stand Juni 2019
herangezogen.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
Mag. Renate BADER, Tel.: +43 (1) 71128-7253 bzw. renate.bader@statistik.gv.at
DI Dr. Sandra LEBERSORGER, Tel.: +43 (1) 71128-7955 bzw. sandra.lebersorger@statistik.gv.at
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Letzte Änderung am 19.12.2019