Pressemitteilung: 12.142-208/19
Wien, 2019-12-04 –
Die heurige Ernte von Feld- und Gartenbaugemüse erbrachte laut Statistik Austria
eine Gesamtmenge von 611.500 Tonnen (t) und lag damit um 1% über dem
Fünfjahresdurchschnitt. Im Vergleich zum unterdurchschnittlichen Vorjahresergebnis
wurde trotz des kühlen Mai-Wetters und trockenen Sommers ein Ertragszuwachs
von 9% erzielt.
Mehr Zwiebeln durch Flächenplus, hohe Karottenernte
Mit einer Erntemenge von 310.400 t lag die Gruppe der
Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten in etwa im Fünfjahresmittel (-1%),
aber deutlich über dem Vorjahreswert (+11% zu 2018). Die Zwiebelproduktion,
die knapp ein Viertel der gesamten Gemüseproduktion ausmachte, blieb
mit 141.600 t aufgrund von Trockenheit und starken Schädlingsbefällen
bereits das dritte Jahr in Folge auf niedrigem Niveau. Aufgrund des
Flächenzuwachses lag die Ernte zwar um 7% über dem Wert von 2018,
jedoch um 13% unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Karotten
hingegen verzeichneten ein starkes Ertragsplus und legten mit 108.200 t
sowohl gegenüber dem Fünfjahresmittel (+17%) als auch im Vergleich
zu 2018 (+15%) deutlich zu. Die Ernte von Zeller
lag mit 11.800 t trotz rückläufiger Anbaufläche um 15% über dem Vorjahresergebnis,
das aufgrund krankheitsbedingter Ernteausfälle sehr niedrig gewesen
war. Bei Grünerbsen stagnierte der
Ertrag wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse im Mai auf Vorjahresniveau
und erreichte nur 9.800 t (-6% zum Fünfjahresmittel). Fisolen
hingegen konnten mit 7.300 t durch Ertragssteigerung ein deutlich besseres
Ergebnis einfahren als 2018 (+14%). Bei Kren
ging die Anbaufläche abermals zurück, wodurch die Produktionsmenge
auf 3.900 t zurückfiel (-11% zu 2018). Knoblauch
erreichte eine Erntemenge von 1.200 t (+8% zu 2018).
Überdurchschnittliche Salatproduktion, Ausfälle
bei Kraut
Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse erbrachte nach der
stark unterdurchschnittlichen Produktion des Vorjahres mit 140.000 t
wieder eine Erntemenge im Bereich des Fünfjahresmittels (+2%). Im Vergleich
zum Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von 16%. Bei Salat,
der mehr als ein Drittel dieser Produktgruppe ausmachte, lag die Erntemenge
mit 46.800 t (+18% zu 2018) um 6% über dem Fünfjahresdurchschnitt.
Auch bei Kraut wurde nach dem Tiefstand
2018 wieder ein deutlich höherer Hektarertrag verzeichnet (+13%), obwohl
Ausfälle durch hohen Schädlingsdruck nur ein unterdurchschnittliches
Ernteergebnis von 36.300 t zuließen (-15% zum Fünfjahresmittel). Die Chinakohlproduktion
entsprach mit 18.400 t bei zufriedenstellendem Hektarertrag dem Vorjahresniveau
(±0%). Spinat erzielte mit 14.500 t
ein ertragsbedingtes Plus von 12% zum Vorjahr. Auch die Spargelernte
war mit 3.300 t trotz der Trockenheit im April überdurchschnittlich
(+8% zu 2018).
Fruchtgemüse unverändert, bereits 33 Hektar
Melonen
Die Fruchtgemüseernte betrug 161.100 t und blieb damit
bei weiterhin steigenden Anbauflächen im Vergleich zum Vorjahr unverändert
(±0% zu 2018); im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt wurde ein Plus
von 4% verzeichnet. Die Tomatenproduktion
stagnierte auf Vorjahresniveau und erreichte eine Gesamtmenge von 58.300 t
(+4% zum Fünfjahresmittel). Mehr als 80% davon waren Rispenparadeiser.
Die Gurkenernte entsprach ebenfalls
nahezu dem Vorjahr und betrug 45.300 t (+1% zu 2018). Mehr als ein Fünftel
davon waren Einlegegurken, die hauptsächlich in Oberösterreich kultiviert
wurden und nach der Flächenreduktion im Vorjahr wieder deutlich an
Boden gewannen, wodurch ein Produktionsplus von 20% auf 10.200 t erreicht
wurde. Bei Salatgurken aus geschütztem Anbau hingegen wurde aufgrund
der ungünstigen Witterung im Mai mit 34.100 t um 3% weniger geerntet
als im Vorjahr.
Auch bei Paprika gab
es witterungsbedingte Ertragsverluste, die die Produktion auf unterdurchschnittliche
14.600 t abfallen ließen (-6% zum Fünfjahresmittel, -5% unter Vorjahresniveau).
Bereits 97% davon stammten aus Anbau unter Glas und Folie, wovon wiederum
drei Viertel bunte Paprika waren. Bei Zuckermais
fiel die Erntemenge durch trockenheitsbedingte Ertragsverluste um 4%
unter den Vorjahreswert auf 12.800 t. Auch Speisekürbis
konnte gegenüber dem ertragsschwachen Vorjahr kaum zulegen und erbrachte
eine Produktion von 20.000 t (+1% zu 2018). Zucchini
hingegen erzielten bei ähnlich hohem Ertragsniveau wie 2018 eine Ernte
von 7.100 t (+1% zu 2018). Melonen, deren
Anbaufläche sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt hat
und mittlerweile 33 Hektar umfasst, verzeichneten ebenfalls hohe Ertragswerte
und erreichten dadurch eine Erntemenge von 1.400 t (+39% zu 2018).
Informationen
zur Methodik: Die Erhebung der Gemüseproduktion beruht auf den
Ertragsschätzungen der Gemüsebaureferenten der Landwirtschaftskammern.
Als Flächengrundlage zur Berechnung der Erntemengen wurden die durch
Schätzungen der Kammer-Referenten ergänzten Ergebnisse der letzten
Gartenbau- und Feldgemüseanbauerhebung (2015) herangezogen.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
Mag. Renate BADER, Tel.: +43 (1) 71128-7253 bzw. renate.bader@statistik.gv.at
DI Dr. Sandra LEBERSORGER, Tel.: +43 (1) 71128-7955 bzw. sandra.lebersorger@statistik.gv.at
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Letzte Änderung am 04.12.2019