Pressemitteilung:
COVID-19 Prävalenz im Mai 2020 niedrig, Arbeitssituation
Erwerbstätiger normalisiert sich
Wien, 2020
In der Studie wurden auch Fragen zur Arbeitssituation
Erwerbstätiger sowie zu subjektiven Einschätzungen gestellt. So ging
mit den Lockerungen der Sicherheitsvorkehrungen auch eine Normalisierung
der Arbeitssituation einher: 59% der Erwerbstätigen gaben an, zum Befragungszeitpunkt
wieder an ihrem Arbeitsplatz zu arbeiten, und nur noch rund ein Viertel
der Befragten arbeitete weniger als vor der Krise. Auch die Sorgen der
Bevölkerung verschoben sich im Vergleich zu April: Geringfügig mehr
Personen befürchteten finanzielle Probleme, aber deutlich weniger hatten
Angst vor einer SARS-CoV
Prävalenz von SARS-CoV-2 -Infektionen unterhalb
der statistischen Nachweisgrenze
Bei einer Stichprobengröße von
Bei annähernd gleich großer effektiver Stichprobengröße ist die Fallzahl infizierter Personen in der Stichprobe von sechs (SORA, Anfang April) auf eine (Statistik Austria, Ende April) und bei der aktuellen Erhebung auf null (Statistik Austria Ende Mai) gesunken. Es ist demnach davon auszugehen, dass die Prävalenz zwischen den Erhebungen jeweils gesunken ist, auch wenn sich dies nicht signifikant mit den vorhandenen Stichprobendaten belegen lässt. Die Berechnung einer Obergrenze der Infiziertenzahl ist unter bestimmten Annahmen eingeschränkt möglich (Details zur Berechnung siehe "Informationen zur Methodik").
Erwerbstätigkeit nähert sich dem Normalzustand
Während die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch ist, normalisiert sich die Arbeitssituation Erwerbstätiger seit Mitte Mai. Nur 26% aller Erwerbstätigen gaben an, weniger als vor der Krise zu arbeiten; im April 2020 waren es noch 37%. Insgesamt arbeiteten bereits 59% der Erwerbstätigen wieder an ihrem Arbeitsplatz (April 2020: 45%), lediglich ein Viertel der Beschäftigten arbeitete zu Hause (April 2020: 33%). Besonders groß ist der Anteil derer, die im Homeoffice arbeiten, bei Personen mit höherer abgeschlossener Ausbildung. So ist Homeoffice bei Absolventinnen und Absolventen von Universitäten bzw. Fachhochschulen am häufigsten verbreitet (47%; April 2020: über 70%). Der Anteil der Erwerbstätigen, die sich auf Urlaub bzw. in einer Phase der Betriebssperre o. ä. befanden, hat sich von 13% im April auf 5% im Mai deutlich reduziert.
Weniger Sorgen um Gesundheit; sinkende Akzeptanz für Schutzmaßnahmen
Die Einschätzung der Bevölkerung zu subjektiven Folgen der Pandemie haben sich im Vergleich zu Ende April 2020 teilweise verändert: Der Anteil an Personen, die nach der Krise (sehr) wahrscheinlich finanzielle Probleme erwarten, stieg geringfügig auf 13% (nicht signifikant; April 2020: 10%). Weiterhin verbreitet war diese Sorge vor allem bei Personen mit Kindern im Vorschulalter (25%). Zudem befürchteten rund 29% der Arbeitssuchenden, dass sie wegen der Corona-Pandemie keinen Job finden werden. Andere Sorgen wiederum, insbesondere die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus, sind auf unter 5% zurückgegangen (siehe Grafik 1).
Weiterhin wurden die geltenden Schutzmaßnahmen von einem überwiegenden Teil der Bevölkerung als angemessen empfunden (siehe Grafik 2). Dennoch ist eine sinkende Tendenz bei der Akzeptanz feststellbar: Während bei der Studie Ende April 2020 nahezu alle der zwölf Maßnahmen von mehr als 85% der Bevölkerung akzeptiert wurden, war eine derart breite Zustimmung im Mai 2020 nur noch für drei von zwölf Maßnahmen feststellbar: "Schützen bestätigter Risikogruppen in der Arbeit" (97%), "Abstand halten" (94%) und "Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes" (86%).
Das Wohlbefinden hingegen zeigte keine signifikante Veränderung: 62% aller befragten Personen berichteten von gutem Wohlbefinden (April 2020: 64%). Unter den Personen mit kritischen Vorerkrankungen gaben dabei nur 36% an, meistens gut gelaunt zu sein; im April war ihr Anteil mit 33% noch etwas geringer (nicht signifikant). Von den Personen, die mit Kindern unter dem Schulalter im Haushalt lebten, war der Anteil an Personen mit gutem Wohlbefinden mit 61% (April: 58%) nahezu gleich hoch wie der Anteil in der Gesamtbevölkerung.
Weitere Ergebnisse finden Sie im Kurzbericht, ein detaillierter Ergebnisbericht erscheint im Juli 2020.
Information
zur Methodik, Definitionen:
COVID
Konfidenzintervallberechnung für Prävalenz:
In der Stichprobe von
1) Der nicht-informative Fall. Hier wird keine Vorinformation zur Berechnung
des Konfidenzintervalls benutzt. Das Ergebnis ist eine Obergrenze von
rund
2) Bezieht man Informationen auf Basis der Erhebung Ende April 2020 als
A-Priori-Annahme in eine Bayes-Konfidenzintervall-Schätzung mit ein,
ergibt sich für das Konfidenzintervall eine Obergrenze von rund
3) Berücksichtigt man zusätzlich noch den Rückgang an infizierten
Personen entsprechend der EMS-Daten, ergibt sich für das Bayes-Konfidenzintervall
eine Obergrenze von rund
Grafik 1: Subjektive Folgen der COVID-19 -Pandemie – Welche Folgen
sind (sehr) wahrscheinlich? (Mai 2020)
Q: STATISTIK AUSTRIA, COVID
Grafik 2: Maßnahmenbeurteilung insgesamt – Anteil der Personen, die die jeweilige Maßnahme als angemessen empfinden (Mai 2020)
Q: STATISTIK AUSTRIA, COVID
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Dr. Matea PASKVAN, E-Mail: covid19@statistik.gv.at
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1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.:
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