Insbesondere von März bis Mai sowie im Dezember 2020
fielen die Rückgänge hoch aus. Im April wurde - mit einem Minus von
95% - das Rekordtief von lediglich 888 ausgestellten Lenkberechtigungen
erreicht (April 2019: 16.808). Auch in den Monaten März (-35%), Mai
(-48%) und Dezember (-31%) wurden deutlich weniger Lenkberechtigungen
ausgestellt. Demgegenüber stieg ihre Zahl im Zeitraum von Juni bis
Oktober 2020 im Vergleich zu 2019 deutlich an (im Durchschnitt um +23%;
siehe Grafik).
Plus von 9% bei Motorrad-Lenkberechtigungen
Die Zahl der "A-Scheine", also der Erteilungen
der A-Klassen (Motorrad: A,A1, A2), stieg im Jahr 2020 mit einem Plus
von 9% im Vergleich zu 2019 deutlich an: Mit 19.392 ausgestellten Lenkberechtigungen
für die A-Klassen wurde der höchste Wert der vergangenen acht Jahre
erreicht (2019: 17.844). Eine Zunahme wurde in nahezu allen Monaten
beobachtet, ausgenommen während des ersten coronabedingten Lockdowns
von März bis Mai sowie im Dezember. Während des zweiten Lockdowns
im November stieg die Anzahl sogar um 47% gegenüber dem Vorjahr an.
Im Gegensatz dazu war 2020 bei fast allen anderen Lenkberechtigungsklassen
ein Rückgang zu verzeichnen. Besonders stark betroffen waren die F-Klasse
(Zugmaschine; -27%), C-Klasse (Lkw inkl. Anhänger; -23%), BE-Klasse (Pkw-Anhänger;
--20%) und D-Klasse (Omnibus inkl. Anhänger; -15%).
Rückgang bei den Pkw-Lenkberechtigungen,
Zunahme bei L17-Führerscheinen
Auch die Pkw-Lenkberechtigungen (B-Klasse) gingen
2020 deutlich zurück. 76.800 Personen haben die B-Klasse erworben,
das sind 5.143 Erteilungen weniger bzw. minus 6% im Vergleich zu 2019
(81.943). Während der Rückgang in der regulären B-Klasse (ab 18 Jahre)
mit minus 10% noch höher ausfiel, nahm die Zahl der L17-Führerscheine
sogar um 2% zu. Generell setzte sich somit der Trend zur zunehmenden
Wahl des L17-Führerscheins fort. So erwarben im Jahr 2020 bereits 35%
die B-Klasse in Form eines L17-Führerscheins, 2019 waren es noch 32%,
vor 10 Jahren nur 25%.
Der Anteil des L17 an der B-Klasse variierte jedoch
sehr stark zwischen den Bundesländern. Im Burgenland erwarben 2020
schon mehr als die Hälfte (54%) die B-Klasse in Rahmen eines L17, dahinter
folgten Niederösterreich (48%) und Kärnten (44%). In Wien lag der
Anteil hingegen nur bei 12% und in Vorarlberg bei 16%.
Durchschnittsalter beim Erwerb der regulären
B-Klasse steigt weiter an
Generell werden Personen, welche die B-Klasse regulär
erwerben, zunehmend älter. Das Durchschnittsalter lag 2020 bei 21,5
Jahren, vor 10 Jahren betrug es noch 20,2 Jahre. Auch hier verzeichneten
die Bundesländer große Unterschiede. So betrug 2020 das Durchschnittsalter
in Vorarlberg 20,3 Jahre, im Burgenland und in Tirol 20,5 Jahre und
lag in Wien mit 24,1 Jahren mit Abstand am höchsten.