Vergleicht man die Ergebnisse des Produzierenden Bereichs (ÖNACE 2008 B bis F) mit den Ergebnissen
des Dienstleistungsbereichs
(ÖNACE 2008 Abschnitte G bis N und Abteilung S95), so fällt auf, dass
mehr als vier Fünftel (80,3%) der Unternehmen im Dienstleistungsbereich
(inkl. Handel) tätig sind. Dieser stetig wichtiger werdende Bereich
entwickelte sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch und bietet
immer mehr Personen einen Arbeitsplatz. 2017 waren im Dienstleistungsbereich
(inkl. Handel) ca. 2,0 Mio. Personen beschäftigt (1995 waren es rd.
1,2 Mio.), davon 668.351 alleine im Handel. Nur rund 64.700 Unternehmen
sind in Österreich in der Industrie (ÖNACE 2008 B bis E) und
im Bauwesen (ÖNACE 2008 F) zu finden. Allerdings beschäftigten
diese sehr traditionellen Säulen der heimischen Wirtschaft zusammen
996.307 Personen und erwirtschafteten 2017 einen Umsatz von rund 288
Mrd. Euro. Allein im Bau waren 2017 rund 301.000 Personen beschäftigt.
Gemessen an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten entfielen 2017
39,6% auf den Produzierenden Bereich und 60,4% auf den Dienstleistungsbereich.
Bei den Bruttoinvestitionen hatten die Unternehmen des
Dienstleistungsbereichs mit einem Anteil von mehr als 2/3 des Gesamtvolumens
(70,0%)ein deutliches Übergewicht.
Das Wirtschaftswachstum entwickelte sich seit dem Beitritt Österreichs
zur Europäischen Union insgesamt beständig, jedoch mit Schwankungen
in einzelnen Branchen im Zeitverlauf. Die österreichische Wirtschaftsleistung
stieg im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4% und fiel damit unter
das Niveau des Vorjahres (2018: 2,6%). Die größten Steigerungen in
den Industrieabschnitten (ÖNACE 2008 B bis E) zeigten sich 2019 in
der „Energieversorgung“ (+5,4%) gefolgt von „Herstellung von Waren“
(+2,5%). Im Handel ergab sich im Jahr 2019 ein Plus von 0,6%. Im Dienstleistungsbereich
(ÖNACE 2008 H bis N, S95) zeigten die Abschnitte „Information und
Kommunikation“ mit 3,7% und „Finanz und Versicherungswesen“ mit
3,0% die höchsten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr.
Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftsbereiche nach ÖNACE-Abschnitten, so zeigt sich,
dass 2017 auf die „Herstellung von Waren“ (ÖNACE 2008 C) mit 26,9% der höchste
Wertschöpfungsanteil (Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten) aller Produktions-
und Dienstleistungsbetriebe entfiel. In diesem Bereich wirtschafteten
2017 25.477 Unternehmen. Mit einem Anteil von 23,4% waren hier auch
die meisten unselbständig Beschäftigten tätig, dies waren in absoluten
Zahlen ausgedrückt 618.736 Personen. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt
(Selbständige und Unselbständige) betrug 2017 im Bereich „Herstellung
von Waren“ 638.612. Gemessen an der Anzahl der Unternehmen hatte der Bereich „Handel“ (ÖNACE 2008 G) den größten Anteil (nämlich 79.365
mit 668.351 Beschäftigten insgesamt), die 33,6% der Umsatzerlöse aller
Produktions- und Dienstleistungsbetriebe erzielten. Im Bereich „Beherbergung und Gastronomie“
waren 2017 48.174 Unternehmen tätig, die 310.828 Personen beschäftigten.
Im Branchenvergleich ergibt sich bei der Analyse des Umsatzes pro Beschäftigtem
folgendes Bild: Während im Österreichschnitt im Jahr 2017 ein durchschnittlicher
Umsatz pro Beschäftigtem von 255.995 Euro erzielt werden konnte, betrug
dieser in der „Energieversorgung“ (ÖNACE 2008 D) 1.398.235 Euro,
im Bereich “Finanz- und Versicherungsleistungen“ (ÖNACE 2008 K)
444.806, im „Handel“ (ÖNACE 2008 G) 381.657 und im Bereich „Herstellung
von Waren“ (ÖNACE 2008 C) 299.405 Euro. Hingegen konnten 2017 im
Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ nur 64.868 Euro Umsatz pro
Beschäftigtem erwirtschaftet werden.
Die Industrie (ÖNACE 2008 B bis E) lag 2014 hinsichtlich der Bruttowertschöpfung
pro Beschäftigtem mit rund 93.800 Euro deutlich über jener
des Bauwesens
mit nur ca. 58.400 Euro. Die insgesamt umsatzstärksten Branchen in der Industrie waren die „Energieversorgung“
(40,3 Mrd. Euro) und der „Maschinenbau“ (23,1 Mrd. Euro), gefolgt
von der „Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln“ (17,8 Mrd.
Euro). Die Bereiche Handel (ÖNACE 2008 G) und Dienstleistungen (ÖNACE 2008 H bis N, S95) erwirtschafteten
im Jahr 2017 mit rund 55.500 Euro im Handel und rund 68.700 Euro bei
den Dienstleistungen eine niedrigere Bruttowertschöpfung pro Beschäftigtem
als die Industrie
(rund 93.800 Euro). Im Dienstleistungsbereich verzeichneten die Unternehmen
der Branche „Versicherungen und Pensionskassen“ mit 402,9 Mio. Euro
den höchsten durchschnittlichen Umsatz pro Unternehmen und mit 567
Beschäftigten pro Unternehmen die höchste Beschäftigtendichte. Gemessen
an den Umsatzerlösen ist die Branche „Finanzdienstleistungen“ mit
28,9 Mrd. Euro, gefolgt von der Branche „Versicherungen und Pensionskassen“
mit rund 19,3 Mrd. Euro, die umsatzstärkste Branche des Dienstleistungsbereichs.
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