Pressemitteilung: 12.413-004/21
Dies ist eine archivierte
Pressemitteilung vom 8. Jänner 2021. Sie gibt den Stand von damals wieder
und wird an dieser Stelle nicht aktualisiert.
Tabellen mit wöchentlich aktualisierten Zahlen zu Gestorbenen finden
Sie auf unserer Website.
Wien, 2021-01-08 –
In der 51. Kalenderwoche – von 14. bis
20. Dezember 2020 – starben in Österreich laut vorläufigen Daten
von Statistik Austria 2.246 Personen, um 35,8% mehr als im Durchschnitt
der gleichen Kalenderwoche der Jahre 2015 bis 2019.
„Trotz eines leichten Rückgangs ist die Sterblichkeit
in der Corona-Pandemie nach wie vor sehr hoch. Nach dem bisherigen Höchststand
in der 49. Kalenderwoche mit 2.540 Toten und einer um 58,5% höheren
Sterblichkeit als im Schnitt der entsprechenden Woche der Jahre 2015
bis 2019 sind die Sterbefälle zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen.
In der 51. Kalenderwoche waren 2.246 Tote zu beklagen, das sind 35,8%
mehr als im Fünfjahresschnitt. Die Übersterblichkeit zeigt sich auch,
wenn man Veränderungen in der Bevölkerungszahl und deren Altersstruktur
herausrechnet“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
In Summe starben im heurigen Jahr bis inklusive der
51. Kalenderwoche bereits 87.333 Personen. Das waren 10,1% mehr als im
Fünfjahresdurchschnitt. Der Zuwachs an Sterbefällen in den ersten
51 Wochen des Jahres 2020 betraf Männer (+13,0%) in deutlich stärkerem
Umfang als Frauen (+7,5%).
Die Abweichungen in den absoluten Sterbefällen sind
seit der 43. Kalenderwoche auch in den altersstandardisierten
Sterberaten, bei denen die Sterbefälle anhand einer Standardbevölkerung
um die Alters- und Bevölkerungsstruktur bereinigt werden, sichtbar.
Die aktuellen Ergebnisse der altersstandardisierten Sterberaten sind
bis zur 50. Kalenderwoche verfügbar. Würde die Altersstruktur Österreichs
der Standardbevölkerung von Eurostat entsprechen, wären in der 50. Kalenderwoche
2020 insgesamt 27 von 100.000 Menschen verstorben, während in den letzten
fünf Jahren jeweils nur 18 bis 20 von 100.000 Menschen im gleichen Zeitraum
verstorben wären. Vergleiche mit länger zurückliegenden Jahren sind
aufgrund des Anstieges in der Lebenserwartung und den damit verbundenen
sinkenden altersstandardisierten Sterberaten allerdings nur bedingt
aussagekräftig.
Weitere Informationen zu Sterbefällen
finden Sie auf unserer Webseite, wo auch eine interaktive Web-Applikation
– der Atlas der Sterbefälle
– die Entwicklung und regionale Verteilung grafisch anschaulich darstellt.
Detaillierte Ergebnisse können im Open-Data-Bestand
von Statistik Austria abgerufen werden.
Informationen
zur Methodik, Definitionen:
Statistik Austria verarbeitet alle von den Personenstandsbehörden gelieferten
Sterbefälle. Innerhalb der geplanten Veröffentlichungsfrist stehen
Statistik Austria jedoch noch nicht alle Sterbefälle zur Verfügung.
Daher werden die zu erwartenden Sterbefälle der jeweils aktuellsten
zwei Wochen geschätzt. Dafür werden die Erfahrungswerte zurückliegender
Jahre genutzt, um die verzögerten Meldungen in den Zahlen methodisch
bestmöglich zu berücksichtigen. Das zugrundeliegende Schätzmodell
wird regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Es handelt
sich jedenfalls um vorläufige Ergebnisse, die einer Unsicherheit unterliegen,
d. h. die endgültigen Werte der Sterbefälle in den jeweils aktuellsten
beiden Wochen können sowohl geringfügig höher als auch geringfügig
niedriger sein. Der Anteil an eingelangten Meldungen liegt aber in allen
Wochen, für die Ergebnisse veröffentlicht werden, bei zumindest 90%
aller Todesfälle für diese Woche.
Sterbefälle von in Österreich wohnhaften Personen, die sich im Ausland
ereignet haben, sind sowohl in den aktuellen vorläufigen Ergebnissen
als auch in den Vergleichszahlen nicht enthalten.
Die altersstandardisierte Sterberate
gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse
auf 100.000 Lebende entfallen wären, wenn der Altersaufbau der Bevölkerung
in der betreffenden Berichtsperiode dem einer sogenannten Standardbevölkerung
entsprochen hätte. Um diese altersstandardisierten Raten zu berechnen,
werden die rohen Sterberaten (Sterbefälle je 100.000 der Bevölkerung)
der beobachteten Altersgruppe mit dem Anteil der Bevölkerung derselben
Altersgruppe laut Europäischer Standardbevölkerung multipliziert.
Für die Berechnung der hier dargestellten Raten wurde die 2013 von
Eurostat festgelegte Standardbevölkerung verwendet; eine "künstliche
Bevölkerung" mit einer geschätzten Altersstruktur für die europäische
Bevölkerung. Die altersstandardisierten Sterberaten beziehen die Sterbefälle
somit auf eine fiktive Bevölkerung, die über die Zeit im Hinblick
auf die Personenzahl sowie ihre Zusammensetzung nach Alter und Geschlecht
unverändert belassen wird. Damit können Veränderungen, die sich nur
aufgrund einer Zunahme der Einwohnerzahl ergeben (bei mehr Einwohnerinnen
und Einwohnern sterben auch mehr Personen) oder durch das Aufrücken
von mehr Personen in höhere Altersgruppen mit entsprechend höherer
Sterbewahrscheinlichkeit, ausgeschlossen werden. Die Veränderung in
der Lebenserwartung wird bei der Berechnung der altersspezifischen Raten
nicht berücksichtigt. Die über die Zeit beobachteten Niveauunterschiede
in der Sterblichkeit sind somit weitestgehend Konsequenz der steigenden
Lebenserwartung und erschweren die Vergleichbarkeit mit weiter zurückliegenden
Jahren. Da für die Berechnung eine fiktive Standardbevölkerung herangezogen
wird, sind die altersstandardisierten Sterberaten nur im Vergleich zueinander
interpretierbar, nicht jedoch in der Höhe ihrer einzelnen absoluten
Werte.
Kalenderwoche | Sterbefälle
im Jahr 2020* | Sterbefälle
im Durchschnitt der Jahre 2015–2019 | Abweichung
der Sterbefälle 2020 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2015–2019
in % |
---|
Gesamt | Männer | Frauen | Gesamt | Männer | Frauen | Gesamt | Männer | Frauen |
---|
Summe
der 1. bis 51. Kalenderwoche | 87.333 | 43.043 | 44.290 | 79.306 | 38.099 | 41.207 | 10,1 | 13,0 | 7,5 |
---|
51.
Kalenderwoche | 2.246 | 1.075 | 1.171 | 1.654 | 790 | 864 | 35,8 | 36,1 | 35,6 |
---|
50.
Kalenderwoche | 2.457 | 1.193 | 1.264 | 1.607 | 776 | 831 | 52,9 | 53,8 | 52,0 |
---|
49.
Kalenderwoche | 2.540 | 1.223 | 1.317 | 1.603 | 776 | 827 | 58,5 | 57,5 | 59,3 |
---|
48.
Kalenderwoche | 2.431 | 1.232 | 1.199 | 1.546 | 740 | 807 | 57,2 | 66,6 | 48,6 |
---|
47.
Kalenderwoche | 2.409 | 1.241 | 1168 | 1.539 | 737 | 801 | 56,6 | 68,3 | 45,8 |
---|
46.
Kalenderwoche | 2.285 | 1151 | 1134 | 1.553 | 750 | 803 | 47,2 | 53,5 | 41,3 |
---|
45.
Kalenderwoche | 2.005 | 1026 | 979 | 1.510 | 728 | 782 | 32,8 | 41,0 | 25,2 |
---|
44.
Kalenderwoche | 1.895 | 948 | 947 | 1.513 | 729 | 784 | 25,2 | 30,0 | 20,9 |
---|
43.
Kalenderwoche | 1.777 | 883 | 894 | 1.509 | 731 | 778 | 17,8 | 20,8 | 14,9 |
---|
42.
Kalenderwoche | 1.618 | 819 | 799 | 1.505 | 727 | 778 | 7,5 | 12,6 | 2,7 |
---|
41.
Kalenderwoche | 1.624 | 804 | 820 | 1.519 | 724 | 795 | 6,9 | 11,0 | 3,2 |
---|
40.
Kalenderwoche | 1.584 | 781 | 803 | 1.511 | 721 | 790 | 4,8 | 8,4 | 1,6 |
---|
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| 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
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Summe
der 1. bis 50. Kalenderwoche | 946 | 884 | 906 | 900 | 878 | 943 |
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50.
Kalenderwoche | 18 | 20 | 18 | 19 | 19 | 27 |
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49.
Kalenderwoche | 18 | 19 | 19 | 19 | 18 | 28 |
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48.
Kalenderwoche | 18 | 19 | 18 | 17 | 18 | 27 |
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47.
Kalenderwoche | 18 | 18 | 18 | 18 | 17 | 27 |
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46.
Kalenderwoche | 19 | 19 | 17 | 18 | 17 | 25 |
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45.
Kalenderwoche | 18 | 18 | 17 | 17 | 17 | 22 |
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44.
Kalenderwoche | 17 | 17 | 18 | 18 | 17 | 21 |
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43.
Kalenderwoche | 18 | 18 | 17 | 17 | 17 | 20 |
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42.
Kalenderwoche | 18 | 19 | 17 | 17 | 17 | 18 |
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41.
Kalenderwoche | 17 | 18 | 18 | 17 | 18 | 18 |
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40.
Kalenderwoche | 18 | 17 | 17 | 18 | 17 | 18 |
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Letzte Änderung am 08.01.2021