Pressemitteilung:
30,1% der 2019 Geborenen kamen per Kaiserschnitt zur Welt; 7,4% waren Frühgeborene
Wien, 2020
Nur 1,6% der Babys außerhalb eines Krankenhauses geboren
98,4% der Babys wurden in einem Krankenhaus geboren, bei 273 Geborenen entschied sich die Mutter für eine Geburt in einem Entbindungsheim oder einer Hebammenpraxis. In nur 1,4% dieser Fälle blieb die Mutter weniger als 24 Stunden im Spital bzw. Entbindungsheim ("ambulante Geburt"). 940 Babys kamen zu Hause zur Welt. 33 Babys wurden auf dem Weg ins Spital geboren.
Trend zu immer späterer Mutterschaft
Das durchschnittliche Alter der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt lag 2019 bei 31,2 Jahren, das sind um 4,4 Jahre mehr als vor 30 Jahren (1989: 26,8 Jahre). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Durchschnittsalter der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, von 24,8 Jahren auf aktuell 29,9 Jahre. Der Anteil der Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes unter 20 Jahre alt waren, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verringert (1989: 6,4%; 2019: 1,3%), jener der Frauen, die mit 35 Jahren oder später Mütter wurden, hat sich hingegen mehr als verdreifacht (1989: 6,5%; 2019: 24,0%).
Mit zunehmendem Gebäralter steigt Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung
62,8% der Neugeborenen wurden 2019 spontan entbunden, bei 7% wurde eine Saugglocke eingesetzt. Nur ganz selten kamen Neugeborene mit Hilfe einer Geburtszange zur Welt (2019 bei 35 Geburten). Die österreichweite Kaiserschnittquote lag 2019 erstmals knapp über 30%, nachdem sie sich in den letzten Jahren bei unter 30% eingependelt hatte (2018: 29,4%). Die bundeslandweiten Unterschiede in den Kaiserschnittquoten reichten von 25,3% in Oberösterreich und 25,7% in Vorarlberg bis 35,1% im Burgenland und 35,7% in der Steiermark.
Das Gebäralter von Frauen mit Kaiserschnitt war durchschnittlich etwas höher als jenes der spontan gebärenden Frauen (32,0 Jahre gegenüber 30,9 Jahren). Bei Schwangeren, die 35 Jahre oder älter waren, wurde 1,5 Mal häufiger ein Kaiserschnitt vorgenommen als bei Frauen unter 25 Jahren (Kaiserschnittrate 36,8% gegenüber 23,8%).
Ein wesentlicher Indikator für die medizinische Notwendigkeit einer Kaiserschnittentbindung ist die Lage des Kindes im Mutterleib. So erfolgte bei regelwidriger Schädellage in beinahe der Hälfte der Fälle (48,5%), bei Querlage bzw. Beckenendlage sogar in mehr als 90% der Fälle (93,5% bzw. 97,1%) ein Kaiserschnitt. Aber auch bei regelrechter Schädellage kam rund ein Viertel der Babys durch einen Kaiserschnitt zur Welt.
Rund 6% der Einzelgeborenen und 60% der Mehrlingsgeborenen waren Frühgeburten
92,3% der Lebendgeburten erfolgten termingerecht, d. h. zwischen der 37. und 42. Schwangerschaftswoche. 7,4% waren zu früh und 0,3% übertragen. Damit stieg die Frühgeborenenquote geringfügig gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte. Den bisherigen Höchstwert an Frühgeborenen gab es im Jahr 2008 mit 8,9%.
Der Anteil Neugeborener mit geringem Geburtsgewicht
ist gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. 2019 wogen 6,2% der Babys
weniger als
Bei Mehrlingsgeborenen kommen Frühgeburt und niedriges
Geburtsgewicht wesentlich häufiger vor. 57,7% der
Detaillierte Ergebnisse finden Sie auf unserer Webseite sowie im Jahrbuch der Gesundheitsstatistik.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Gesetzliche Grundlagen für die Geburtenstatistik
sind das Personenstandsgesetz (BGBl. I Nr. 16/2013 idgF) sowie das Hebammengesetz
(BGBl. Nr. 310/1994 idgF), die jene Merkmale festlegen, die bei einer
Geburt von der Hebamme zu melden sind. Zuletzt erfolgte mit der Einrichtung
eines zentralen Personenstandsregisters (ZPR) per
Lebendgeboren: Unabhängig von der Schwangerschaftsdauer
gilt eine Leibesfrucht dann als lebend geboren, wenn nach dem vollständigen
Austritt aus dem Mutterleib entweder die Atmung einsetzt oder irgendein
anderes Lebenszeichen erkennbar ist, wie Herzschlag, Pulsation der Nabelschnur
oder deutliche Bewegung willkürlicher Muskeln, gleichgültig, ob die
Nabelschnur durchschnitten ist oder nicht bzw. ob die Plazenta ausgestoßen
ist oder nicht (Definition nach den WHO-Richtlinien).
Entbindungsort: Als Anstaltsgeburt bezeichnet
man eine Geburt in einer Krankenanstalt. Eine Geburt kann auch in einem
Entbindungsheim oder einer Hebammenpraxis stattfinden. Eine Hausgeburt
ist eine Geburt am Wohnort der Mutter. Kommt das Baby auf dem Weg ins
Spital zur Welt, wird "Am Transport" kodiert.
Gebäralter: Alter der Mutter in vollendeten
Jahren zum Zeitpunkt der Geburt. Das Durchschnittsalter der Mutter ist
das arithmetische Mittel des Alters der Frauen zum Zeitpunkt der Geburt.
Schwangerschaftsdauer: wird angegeben
in vollendeten Wochen plus Tagen (der nächsten angefangenen Woche).
Bei einer Schwangerschaftsdauer von 22
Geburtslage: Die Lage des Kindes bei
der Geburt bezeichnet das Verhältnis der Längsachse des Kindes zur
Längsachse der Mutter bzw. des Uterus. Man unterscheidet dabei zwischen
regelrechter Schädellage, regelwidriger Schädellage, Beckenendlage,
Querlage und unbekannt/nicht bestimmbar.
Geburtsgewicht: Lebendgeborene mit einem Geburtsgewicht von
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Jeannette KLIMONT, Tel.:
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