Pressemitteilung:
Neun von zehn Unternehmen setzen Maßnahmen zur Verbesserung der Cybersecurity
Wien, 2019
Große Unternehmen setzen mehr IKT-Sicherheitsmaßnahmen ein
Die Digitalisierung bietet für Unternehmen viele Möglichkeiten und Vorteile, birgt allerdings auch Sicherheitsrisiken. 91% der Unternehmen ab zehn Beschäftigten treffen deshalb IKT-Sicherheitsvorkehrungen. Die häufigsten sind die Datensicherung auf eigenen Speichermedien (einschl. Cloud; 88%), die Instandhaltung und Aktualität der eingesetzten Software (einschl. Updates; 82%) und die strenge Kennwortauthentifizierung bei der Nutzung der IKT-Infrastruktur (d. h., Verwenden starker Passwörter mit einer gewissen Mindestlänge sowie Verwendung von mindestens einem Sonderzeichen o. ä., 66%). Von nahezu allen großen Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten werden die genannten Maßnahmen umgesetzt. IKT-Sicherheitstests werden von rund einem Drittel der Firmen durchgeführt (32%), obgleich auch hier deutliche Unterschiede nach Unternehmensgröße festzustellen sind. Während solche Maßnahmen bei rund 73% der großen Unternehmen zur Anwendung kommen, liegt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) bei 51% und bei kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) bei 28%. Benutzeridentifikation und -authentifizierung durch biometrische Verfahren (wie z. B. Fingerabdruckscans, Stimm- oder Gesichtserkennung) werden hingegen nur von 9% aller Unternehmen eingesetzt. Auch hier zeigt sich der Trend, dass mit zunehmender Unternehmensgröße verstärkt Sicherheitsmaßnahmen gesetzt werden. 22% der großen, 13% der mittelgroßen und 8% der kleinen Unternehmen setzen biometrische Verfahren zur Benutzerkennung ein.
Den Beschäftigten IKT-Sicherheit zu vermitteln ist für Unternehmen wichtig
Um sich vor Vorfällen zu schützen, die durch unsachgemäße IKT-Nutzung hervorgerufen werden, ist es wichtig, das Bewusstsein der Beschäftigen für IT-Sicherheit zu schärfen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53%) setzen dabei auf Vereinbarungen in Dienstverträgen oder mittels Verpflichtungserklärungen. Hier lassen sich ebenfalls Unterschiede nach der Unternehmensgröße feststellen. Während solche Vereinbarungen in 88% der großen Unternehmen vertraglich getroffen werden, beträgt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen 71% und bei Kleinunternehmen 50%. 39% aller Unternehmen bieten den Beschäftigten freiwillige Schulungen oder intern zugängliche Informationen (z. B. im Intranet) zum Thema IKT-Sicherheit an. In weiteren 22% der Unternehmen werden verpflichtende Schulungen durchgeführt oder verpflichtendes Schulungsmaterial an die Beschäftigten ausgehändigt.
Mehr als jedes dritte Unternehmen (36%) hat Maßnahmen, Methoden oder Vorgehensweisen im Hinblick auf die IKT-Sicherheit schriftlich festgehalten (kleine Unternehmen: 32%; mittelgroße Unternehmen 56%; große Unternehmen: 82%). 78% dieser Unternehmen hält diese IKT-Sicherheitsdokumentation aktuell und erstellte oder überarbeitete diese zuletzt innerhalb der vergangenen zwölf Monate.
98% der Unternehmen nutzen Breitband; stationäre Breitbandverbindungen werden schneller
Alle befragten Unternehmen nutzen das Internet für betriebliche Zwecke und greifen dafür zumeist auf Breitbandverbindungen zurück (Internetzugang: 100%; Breitbandverbindungen: 98%). Während mobile Breitbandverbindungen, also Internetverbindungen über Mobilfunknetze mit zumindest 3G-Technologie, seit 2010 einen starken Anstieg verzeichnen (2010: 46%; 2015: 77%; 2019: 80%), ist eine Sättigung bei den festen (stationären) Breitbandverbindungen wie DSL, Kabel oder Glasfaser zu beobachten (2010: 75%; 2015: 91%; 2019: 90%).
Immer mehr Unternehmen nutzen allerdings schnelle feste Breitbandverbindungen. Meldeten 2019 19% der Unternehmen mit Nutzung fester Breitbandverbindungen eine Download-Geschwindigkeit von 100 Mbit/s oder mehr, waren es 2015 nur 11%. Für feste Breitbandverbindungen mit einer Download-Geschwindigkeit von 30 Mbit/s bis unter 100 Mbit/s konnte in den Jahren 2015 bis 2019 ein Anstieg von 19% auf 30% beobachtet werden. Langsamere Verbindungen mit 2 Mbit/s bis unter 10 Mbit/s findet man nur noch in 16% der Unternehmen (2015: 30%). Allgemein lässt sich feststellen: Je größer das Unternehmen, desto schneller die verwendete feste Breitbandverbindung.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum IKT-Einsatz in Unternehmen 2019 finden Sie auf unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Diese Daten stammen aus den hochgerechneten
Ergebnissen der europäischen Erhebung über den Einsatz von Informations-
und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen 2019. Grundlage
für die Erhebung ist eine EU-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 808/2004),
die Österreich und alle anderen EU-Mitgliedstaaten zur Datenlieferung
verpflichtet; zusätzlich gilt für 2019 eine Kommissionsverordnung
(Verordnung (EU) Nr. 2018/1798), die die abzufragenden Indikatoren beinhaltet.
Die Erhebung wird von Statistik Austria mit einem europaweit einheitlichen
Fragenprogramm, standardisierten Definitionen und einer einheitlichen
Methodik als Stichprobenerhebung durchgeführt.
Rund
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Nina DJAHANGIRI, Tel.:
Gerald HAßL, Tel.:
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