Pressemitteilung:
Regionaler Außenhandel 2018: stärkste Zuwächse für die Steiermark
Wien, 2019
Wie 2017 verbuchten auch 2018 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss; das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum entfiel dabei auf Oberösterreich mit 9,31 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 5,45 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 2,53 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete Wien mit 18,63 Mrd. Euro.
Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfiel auf Oberösterreich
Die Ausfuhren von Waren aus Österreich beliefen sich 2018 nach vorläufigen Ergebnissen auf insgesamt 150,00 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel davon (38,19 Mrd. Euro bzw. 25,5%) entfiel auf Oberösterreich. Die Steiermark war mit 24,75 Mrd. Euro bzw. 16,5% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten und überholte Niederösterreich (23,15 Mrd. Euro bzw. 15,4%). Die gesamtösterreichischen Warenimporte lagen im Jahr 2018 bei 155,71 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 38,13 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (24,5%), gefolgt von Oberösterreich (28,88 Mrd. Euro bzw. 18,5%) und Niederösterreich (26,69 Mrd. Euro bzw. 17,1%; siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.
Bedeutendste Waren: Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie
In den meisten Bundesländern dominierte sowohl ein- als auch ausfuhrseitig der Außenhandel mit Maschinen (Warenkapitel 84, 85 und 87 der Kombinierten Nomenklatur; siehe Tabelle 2). In Tirol überwogen die Einfuhren von organischen chemischen Erzeugnissen (Kapitel 29) mit einem Anteil von 15,1% und die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (Kapitel 30) mit einem Anteil von 15,5% an den gesamten Importen und Exporten des Bundeslandes. In Niederösterreich belegten traditionell die mineralischen Brennstoffe (Kapitel 27) den ersten Rang bei den Einfuhren (Anteil: 20,4%); in Wien waren pharmazeutische Erzeugnisse (Kapitel 30) mit einem Anteil von 20,4% ausfuhrseitig am wichtigsten. Den höchsten Anteil eines einzelnen Warenkapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (38,4%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische Geräte) in Oberösterreich (29,0%).
Wichtigster Handelspartner bleibt Deutschland
Wie im Jahr 2017 war auch 2018 Deutschland
für alle österreichischen Bundesländer sowohl bei den Ein- als auch
bei den Ausfuhren der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe
Tabelle 3). Bis auf Salzburg und Niederösterreich
Sowohl import- als auch exportseitig ist bei sieben
von neun Bundesländern zumindest ein Land
außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten
Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland,
dessen Top 3-Handelspartner in beiden Verkehrsrichtungen ausschließlich
aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen (siehe Tabelle 3).
Der stärkste absolute Zuwachs auf der Exportseite mit einem Land außerhalb
der Europäischen Union wurde in der Steiermark mit den Vereinigten
Staaten erzielt
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Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria führt im Auftrag
der Wirtschaftskammerorganisation und der neun österreichischen Landesregierungen
seit dem Berichtsjahr 2010 eine Auswertung zur Regionalisierung des österreichischen
Außenhandels nach Bundesländern durch. Dabei wird auf bestehende statistische
Datenquellen zurückgegriffen, um durch Verknüpfung und Neuzuordnung
auf Detailsatzebene statistisch zuverlässige regionale Außenhandelsdaten
zu erhalten, die den Grundsätzen der amtlichen Statistik entsprechen.
Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik enthält Daten der
mit der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird.
Die Regionalisierung der Außenhandelsdaten nach Bundesländern wird
durch Verknüpfung mit weiteren statistischen Datenquellen (u. a. Konjunkturstatistik,
Leistungs- und Strukturstatistik) und durch Einbeziehung von Registerinformationen
(u. a. Register der statistischen Einheiten) auf Detailsatzebene erzielt.
Als Grundlage für die Erfassung in der Außenhandelsstatistik sowie
für die Präsentation der Ergebnisse dient die achtstellige Kombinierte
Nomenklatur, die zolltarifliche und statistische Nomenklatur
der EU, die auf der Warensystematik des Harmonisierten Systems (HS)
aufbaut.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Unternehmen, Statistik Austria:
Stefan LENES, MA, Tel.
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