Pressemitteilung:
Knapp 30% der 2018 Geborenen kamen per Kaiserschnitt zur Welt; Frühgeborenenrate sank auf 7%
Wien, 2019
Nur 1,6% der Babys außerhalb eines Krankenhauses geboren
98,4% der Babys wurden in einem Krankenhaus geboren, bei 247 Geborenen entschied sich die Mutter für eine Geburt in einem Entbindungsheim oder einer Hebammenpraxis. In nur 1,6% dieser Fälle blieb die Mutter weniger als 24 Stunden im Spital bzw. Entbindungsheim ("ambulante Geburt"). 987 Babys kamen zu Hause zur Welt. 31 Babys hatten es besonders eilig – sie wurden auf dem Weg ins Spital geboren.
Trend zu immer späterer Mutterschaft
Das durchschnittliche Alter der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt lag 2018 bei 31,0 Jahren, das sind um 4,4 Jahre mehr als vor 30 Jahren (1988: 26,6 Jahre). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Durchschnittsalter der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, von 24,6 Jahren auf aktuell 29,7 Jahre.
Der Anteil der Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes unter 20 Jahre alt waren, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verringert (1988: 6,9%; 2018: 1,4%), jener der Frauen, die mit 35 Jahren oder später Mütter wurden, hat sich hingegen mehr als verdreifacht (1988: 6,4%; 2018: 23,1%). 1988 waren zwei Drittel (69,8%) der Mütter zwischen 20 und 29 Jahre alt, 2018 nur noch 41,4%. Im Gegenzug waren 2018 34,2% der Mütter zwischen 30 und 34 Jahre alt, wogegen der Anteil dieser Altersgruppe vor 30 Jahren noch bei 16,9% lag.
Mit zunehmendem Gebäralter steigt Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung
Fast zwei Drittel der Neugeborenen wurden 2018 spontan entbunden (63,6%), bei etwa 7% wurde eine Saugglocke eingesetzt. Nur ganz selten kamen die Neugeborenen mit Hilfe einer Geburtszange zur Welt (0,5 Promille). Die Kaiserschnittrate hat sich in den vergangenen Jahren bei knapp unter 30% eingependelt. 2018 war das Gebäralter von Frauen mit Kaiserschnitt durchschnittlich etwas höher als jenes der natürlich gebärenden Frauen (31,9 gegenüber 30,7 Jahren). Bei Schwangeren, die 35 Jahre oder älter waren, wurde 1,6 Mal häufiger ein Kaiserschnitt vorgenommen als bei Frauen unter 25 Jahren (Kaiserschnittrate 36,9% gegenüber 23,5%).
Ein wesentlicher Indikator für die medizinische Notwendigkeit einer Kaiserschnittentbindung ist die Lage des Kindes im Mutterleib. So erfolgte bei regelwidriger Schädellage, wenn etwa der Kopf des Kindes gestreckt ist oder es mit dem Rücken nach hinten liegt, in beinahe der Hälfte der Fälle (46,5%), bei Querlage bzw. Beckenendlage sogar in mehr als 90% der Fälle (93,6% bzw. 97,9%) ein Kaiserschnitt. Aber auch bei regelrechter Schädellage kam rund ein Viertel der Babys durch einen Kaiserschnitt zur Welt.
Weniger Frühgeborene, weniger untergewichtige Babys
92,4% der Lebendgeburten erfolgten termingerecht, d. h. zwischen der 37. und 42. Schwangerschaftswoche. 7,3% waren zu früh und 0,3% waren übertragen. Damit sank die Frühgeborenenrate gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte. Den bisherigen Höchststand an Frühgeborenen gab es im Jahr 2008 mit 8,9%.
Der Anteil Neugeborener mit geringem Geburtsgewicht
ist ebenfalls gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. 6,2% der Babys
wogen 2018 weniger als
Bei Mehrlingsgeborenen kommen Frühgeburt und niedriges
Geburtsgewicht wesentlich häufiger vor. 59,0% der
Detaillierte Ergebnisse finden Sie auf unserer Webseite sowie im Jahrbuch der Gesundheitsstatistik.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Gesetzliche Grundlagen für die Geburtenstatistik
sind das Personenstandsgesetz (BGBl. I Nr. 16/2013 idgF) sowie das Hebammengesetz
(BGBl. Nr. 310/1994 idgF), welche jene Merkmale festlegen, die bei einer
Geburt von der Hebamme zu melden sind. Zuletzt erfolgte mit der Einrichtung
eines Zentralen Personenstandsregisters (ZPR) per
Lebendgeboren: Unabhängig von der Schwangerschaftsdauer
gilt eine Leibesfrucht dann als lebend geboren, wenn nach dem vollständigen
Austritt aus dem Mutterleib entweder die Atmung einsetzt oder irgendein
anderes Lebenszeichen erkennbar ist, wie Herzschlag, Pulsation der Nabelschnur
oder deutliche Bewegung willkürlicher Muskeln, gleichgültig, ob die
Nabelschnur durchschnitten ist oder nicht bzw. ob die Plazenta ausgestoßen
ist oder nicht.
Entbindungsort: Neben Krankenanstalten
sind u. a. Entbindungsheime oder Hebammenpraxen mögliche Entbindungsorte.
Eine Hausgeburt ist eine Geburt am Wohnort der Mutter. Kommt das Baby
auf dem Weg ins Spital zur Welt, wird "Am Transport" kodiert.
Gebäralter: Alter der Mutter in vollendeten
Jahren zum Zeitpunkt der Geburt. Das Durchschnittsalter der Mutter ist
das arithmetische Mittel des Alters der Frauen zum Zeitpunkt der Geburt.
Schwangerschaftsdauer wird angegeben
in vollendeten Wochen plus Tagen (der nächsten angefangenen Woche).
Bei einer Schwangerschaftsdauer von 22
Geburtslage: Die Lage des Kindes bei
der Geburt bezeichnet das Verhältnis der Längsachse des Kindes zur
Längsachse der Mutter bzw. des Uterus. Man unterscheidet dabei zwischen
regelrechter Schädellage, regelwidriger Schädellage, Beckenendlage,
Querlage und unbekannt/nicht bestimmbar.
Geburtsgewicht: Lebendgeborene mit einem Geburtsgewicht von
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Mag. Jeannette KLIMONT, Tel.:
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.:
presse@statistik.gv.at © STATISTIK AUSTRIA