Pressemitteilung:
Exportzuwächse für alle Bundesländer im regionalen Außenhandel 2017 (vorläufige Ergebnisse)
Wien, 2018
Wie 2016 verbuchten auch 2017 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss; das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum entfiel dabei auf Oberösterreich mit 8,58 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 4,65 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 2,80 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete Wien mit 16,78 Mrd. Euro.
Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfiel auf Oberösterreich
Die Ausfuhren von Waren aus Österreich beliefen sich 2017 auf insgesamt 141,92 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel davon (36,51 Mrd. Euro bzw. 25,7%) entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 21,82 Mrd. Euro bzw. 15,4% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (21,55 Mrd. Euro bzw. 15,2%). Die gesamtösterreichischen Warenimporte lagen im Jahr 2017 nach vorläufigen Ergebnissen bei 147,62 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 36,43 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (24,7%), gefolgt von Oberösterreich (27,94 Mrd. Euro bzw. 18,9%) und Niederösterreich (24,71 Mrd. Euro bzw. 16,7%; siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.
Bedeutendste Waren: Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie
In den meisten Bundesländern dominierte sowohl ein- als auch ausfuhrseitig der Außenhandel mit Maschinen (Warenkapitel 84, 85 und 87 der kombinierten Nomenklatur; siehe Tabelle 2). In Tirol überwogen die Einfuhren von organischen chemischen Erzeugnissen (Kapitel 29) mit einem Anteil von 19,7% und die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (Kapitel 30) mit einem Anteil von 17,3% an den gesamten Importen und Exporten des Bundeslandes. In Niederösterreich belegte traditionell das Kapitel 27 (Mineralische Brennstoffe) den ersten Rang bei den Einfuhren (Anteil: 16,7%); in Wien war das Kapitel 30 mit einem Anteil von 18,3% ausfuhrseitig das wichtigste. Den höchsten Anteil eines einzelnen Warenkapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (41,2%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische Geräte) in Oberösterreich (29,8%).
Wichtigster Handelspartner bleibt Deutschland
Wie im Jahr 2016 war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland
für alle österreichischen Bundesländer sowohl bei den Ein- als auch
bei den Ausfuhren der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe
Tabelle 3). Alle Bundesländer konnten in beiden Verkehrsrichtungen den
Außenhandel mit Deutschland steigern. Einfuhrseitig
verzeichneten die Steiermark und Niederösterreich mit
Exportseitig ist bei acht von neun Bundesländern
zumindest ein Land außerhalb der Europäischen
Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich
ist das einzige Bundesland, dessen Top 3-Handelspartner ausschließlich
aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen (siehe Tabelle 3).
Der stärkste absolute Zuwachs mit einem Land außerhalb der Europäischen
Union wurde in beiden Verkehrsrichtungen mit den Vereinigten
Staaten erzielt: In der Einfuhr konnte Wien die Importe um 15,2%
auf 2,73 Mrd. Euro steigern, in der Ausfuhr verzeichnete die Steiermark
ebenfalls ein sehr dynamisches Wachstum mit den Vereinigten Staaten
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Website.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria führt im Auftrag
der Wirtschaftskammerorganisation und der neun österreichischen Landesregierungen
seit dem Berichtsjahr 2010 eine Auswertung zur Regionalisierung des
österreichischen Außenhandels nach Bundesländern durch. Dabei wird
auf bestehende statistische Datenquellen zurückgegriffen, um durch
Verknüpfung und Neuzuordnung auf Detailsatzebene statistisch zuverlässige
regionale Außenhandelsdaten zu erhalten, die den Grundsätzen der amtlichen
Statistik entsprechen.
Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik enthält Daten der
mit der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird.
Die Regionalisierung der Außenhandelsdaten nach Bundesländern wird
durch Verknüpfung mit weiteren statistischen Datenquellen (u. a. Konjunkturstatistik,
Leistungs- und Strukturstatistik) und durch Einbeziehung von Registerinformationen
(u. a. Register der statistischen Einheiten) auf Detailsatzebene erzielt.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
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