Pressemitteilung:
Anstieg der österreichischen Forschungsquote 2017 auf 3,14% zu erwarten
Wien, 2017
Anstieg der staatlichen F&E-Finanzierung 2017 durch erhöhte Forschungsprämie
Auch wenn 2017 der heimische Unternehmenssektor mit 48,2% und mit rund 5,46 Mrd. Euro der wichtigste Finanzierungssektor bleibt, werden 36% der gesamten F&E-Ausgaben mit rund 4,08 Mrd. Euro durch den öffentlichen Sektor finanziert. Während der Anstieg der öffentlichen Finanzierung im Vorjahr nur 2,2% betrug, erhöht sich dieser Wert von 2016 auf 2017 auf voraussichtlich 5,2%. Wesentliche Ursache dafür ist die Anhebung der Forschungsprämie: Die Förderung der steuerlich anerkannten F&E-Ausgaben von Unternehmen erhöhte sich für ab 2016 durchgeführte F&E von 10% auf 12%. Es ist zu erwarten, dass 2017 um rund 100 Mio. Euro mehr an österreichische Unternehmen erstattet werden als im Vorjahr. Insgesamt wird der Bund 2017 daher rund 3,44 Mrd. Euro zur heimischen Forschung beitragen. Die Bundesländer werden F&E in Höhe von voraussichtlich rund 515 Mio. Euro finanzieren. Auf sonstige öffentliche Einrichtungen (Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger) entfallen rund 122 Mio. Euro.
15,4% der F&E-Finanzierung (rund 1,74 Mrd. Euro) stammen aus dem Ausland, wobei ausländische Unternehmen die wichtigste Finanzierungsquelle darstellen. In der Auslandsfinanzierung sind auch Rückflüsse aus EU-Forschungsprogrammen inkludiert. Der private gemeinnützige Sektor weist mit rund 51 Mio. Euro (0,4% der gesamten F&E-Ausgaben) das kleinste Finanzierungsvolumen auf.
Österreich erreicht zweithöchste Forschungsquote aller EU-Länder
Die Forschungsquote, jener Indikator, der die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des nominellen Bruttoinlandsprodukts darstellt, stieg in den letzten zwanzig Jahren stark an: 1997 lag sie noch bei 1,66%, 2007 betrug sie 2,43%. Heuer wird die Forschungsquote voraussichtlich den bisherigen Höchstwert von 3,14% erreichen.
Im EU-Vergleich lag Österreich mit einer Forschungsquote
von 3,12% im Jahr 2015 (dem letzten Jahr, für welches internationale
Vergleichszahlen verfügbar sind) an zweiter Stelle hinter Schweden
(3,26%). Danach folgten Dänemark mit 3,03%, Finnland (2,90%) und Deutschland
(2,87%). Die durchschnittliche Forschungsquote der EU
In die Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E 2017 wurden Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer, aktuelle Konjunkturprognosen sowie vorläufige Ergebnisse der letzten F&E-Erhebung über das Berichtsjahr 2015 im Unternehmenssektor einbezogen. Die Höhe der Forschungsquote hängt nicht nur von der Höhe der in Österreich getätigten Aufwendungen für F&E ab, sondern in hohem Maße auch von der tatsächlichen und prognostizierten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen über Forschung und Entwicklung (F&E) finden Sie auf unserer Webseite.
Methodische
Informationen, Definitionen: Auf der Grundlage vorliegender Ergebnisse
der F&E-statistischen Vollerhebungen sowie sonstiger aktuell verfügbarer
Unterlagen und Informationen, insbesondere der F&E-relevanten Voranschlags-
und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer sowie aktueller
Konjunkturdaten, wird von Statistik Austria jährlich die Globalschätzung
der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle
Entwicklung (F&E) erstellt. Im Rahmen der jährlichen Erstellung
der Globalschätzung erfolgen auf der Basis von neuesten Daten jeweils
auch rückwirkende Revisionen bzw. Aktualisierungen.
Die Finanzierung der in Österreich durchgeführten Ausgaben für Forschung
und experimentelle Entwicklung wird entsprechend den Definitionen des
Frascati-Handbuchs dargestellt, das weltweit gültig ist (OECD, EU)
und damit die internationale Vergleichbarkeit gewährleistet. Gemäß
diesen Definitionen und Richtlinien ist die ausländische Finanzierung
von in Österreich durchgeführter F&E einbezogen, österreichische
Zahlungen für im Ausland durchgeführte F&E sind hingegen ausgeschlossen.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Gerhard WALLNER, Tel.:
Mag. Andreas SCHIEFER, Tel.:
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