Pressemitteilung:
Österreichischer Arbeitsmarkt von hoher Dynamik geprägt
Wien, 2016
Beendigung der aktiven Beschäftigung aufgrund von Karenz ist auch bei jungen Frauen nicht häufig
Nur 28% der Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren und 22% der gleichaltrigen Männer sind nach zwei Jahren noch im selben Job tätig. Dabei spielt Elternkarenz bei Frauen dieser Altersgruppe nur eine untergeordnete Rolle: Lediglich 9% der von 25- bis 34-jährigen Frauen neu aufgenommenen Jobs werden innerhalb von zwei Jahren aufgrund einer Elternkarenz unterbrochen oder beendet.
Frauen in den meisten Branchen länger als Männer im selben Job tätig
Nach Branchen betrachtet zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Beschäftigungsdauer 25- bis 34-Jähriger. Im Verkehrswesen, bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im öffentlichen Bereich ist der Anteil der 25- bis 34-jährigen Frauen mit einer Beschäftigungsdauer von mindestens zwei Jahren höher als jener der gleichaltrigen Männer. Im Bauwesen ist der Unterschied (Frauen 32%; Männer 13%) besonders groß. Der Grund dafür liegt aber in erster Linie in den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen von Frauen und Männern in dieser Branche: Während Männer im Bauwesen häufig einer Saisonbeschäftigung nachgehen, sind Frauen in stärkerem Ausmaß in jahresdurchgängigen Beschäftigungsverhältnissen zu finden.
In der Informations- und Kommunikationsbranche, im Produktionsbereich sowie bei den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen dauern hingegen die Beschäftigungsverhältnisse der Männer länger als jene der Frauen.
Beschäftigungsdauer von Frauen mit niedriger Bildung länger als jene von Männern
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beschäftigungsverhältnis nach zwei Jahren noch besteht, ist bei 25- bis 34-jährigen Personen mit einem Hochschulabschluss zwar am höchsten, allerdings liegt der Anteil bei Männern (43%) über jenem von Frauen (37%). Bei Personen der gleichen Altersklasse mit Abschluss einer Lehre oder berufsbildenden mittleren Schule und vor allem bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist der Anteil der Beschäftigungsverhältnisse, die nach zwei Jahren noch aufrecht sind, viel niedriger. Der Anteil von Frauen ist hier jedoch deutlich höher als jener der Männer. Kaum einen Unterschied gibt es bei Personen mit Matura als höchstem Bildungsabschluss – 31% der Frauen und 32% der Männer sind nach zwei Jahren noch im selben Job tätig.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie im Schnellbericht "Fluktuationswahrscheinlichkeiten von Frauen und Männern".
Weitere Ergebnisse der Registerbasierten Erwerbsverläufe finden Sie auf unserer Website.
Methodische
Informationen, Definitionen: Die Daten der Registerbasierten
Erwerbsverläufe (ERV) werden aus strukturiert aufbereiteten Verwaltungsdaten
zum Arbeitsmarkt von Statistik Austria gewonnen und stellen eine Vollerhebung
dar. Das Konzept der Registerbasierten Erwerbsverläufe orientiert sich
an der Abgestimmten Erwerbsstatistik, wurde jedoch projektbezogen adaptiert.
Dabei werden für alle Personen überschneidungsfreie und lückenlose
Erwerbskarrieren gebildet.
Dieses Projekt ermöglicht es, die Erwerbsbiografie von Personen im
Laufe ihres Lebens statistisch auszuwerten und Analysen zur Stabilität
von Erwerbsbiografien und zu typischen Erwerbsmustern verschiedener
Personengruppen durchzuführen.
Grundgesamtheit der Analysen ist insgesamt
rund 1 Mio. Zugänge in aktive unselbständige Beschäftigung als Arbeiterin,
Arbeiter oder Angestellte, Angestellter (ohne Wiedereinstellungen beim
selben Dienstgeber und exkl. Ferialjobs) im Jahr 2010.
Die Wirtschaftsabschnitte "Herstellung von Waren", "Energieversorgung"
sowie "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" wurden zum Produktionsbereich
zusammengefasst.
Die Wirtschaftsabschnitte "öffentliche Verwaltung", "Erziehung
und Unterricht" sowie "Gesundheits- und Sozialwesen"
wurden zum öffentlichen Bereich zusammengefasst.
Weitere methodische Erläuterungen zu den Registerbasierten Erwerbsverläufen
(ERV) finden Sie im Handbuch
Registerbasierte Erwerbsverläufe (PDF, 280 KB).
Rückfragen zum Thema beantworten in der Abteilung
Register, Klassifikationen und Geoinformation, Statistik Austria:
Mag. Barbara WANEK-ZAJIC, Tel.:
Mag. Johanna EINFALT Tel.:
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich, Redaktion: Mag. Beatrix Tomaschek
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