Pressemitteilung:
"Wie geht's Österreich?": Hohe Lebenszufriedenheit trotz negativer Entwicklungen bei Einkommen und Konsum; Emissionsrückgänge aber hoher Ressourcenverbrauch
Wien, 2016
Materieller Wohlstand: Reales BIP pro Kopf stagniert, Einkommen und Konsum sinken
2015 stagnierte die reale Wirtschaftsleistung pro
Kopf (AT: 0,0%, EU
Bei den inflationsbereinigten Bruttojahreseinkommen
der unselbständig Beschäftigten kam es langfristig zu einem Auseinanderdriften
der niedrigen und hohen Einkommen, 2014 gab es im Vergleich zum Vorjahr
keine Veränderung. Die Verteilung der verfügbaren Nettohaushaltseinkommen
(S80/S20 – Einkommensquintilsverhältnis) blieb jedoch seit 2011 nahezu
unverändert, Haushalte im obersten Quintil hatten viermal mehr Einkommen
als jene im untersten. Der geschlechtsspezifische Lohnunterschied zwischen
Männern und Frauen lag in Österreich weiterhin auf einem – im internationalen
Vergleich – hohen Niveau von 22,9% (EU
Das Vermögen der Haushalte zeigte nach Daten des
"Household, Finance and Consumption Survey" (HFCS 2014) eine
erhebliche Ungleichverteilung. Der Median der Nettovermögen lag bei
Eine vertiefende Betrachtung der Aspekte von Einkommen und Vermögen unter Mitarbeit der Oesterreichischen Nationalbank zeigt eine Finanzvermögenskluft zwischen Haushalten mit bzw. ohne Kinder. 70% der Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, weisen weniger als das Median Finanzvermögen pro Person auf, bei den Haushalten ohne Kinder sind es nur rund 45%.
Lebensqualitätsindikatoren in vielen Bereichen stabil, leicht positive Entwicklung bei Zufriedenheit
Die allgemeine Lebenszufriedenheit wies nach wie vor
ein hohes Niveau auf. Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in Österreich
lag auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (vollkommen
zufrieden) für 2015 bei 7,9 (EU
Der Anteil der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten
lag 2015 mit 18,3% (EU
Umwelt: Positive Entwicklungen bei Emissionen; Flächen- und Ressourcenverbrauch weiterhin zu hoch
Die Treibhausgasemissionen gingen von 2005 bis 2014
um insgesamt 17,8% zurück (EU
Die Nutzung freier Flächen für Bau, Verkehr und
Sonstiges stieg von 2001 bis 2015 um 23,1% an (österreichische Bevölkerung
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Webseite.
Methodische
Informationen, Definitionen: Statistik Austria setzte bei der
Zusammenstellung des Indikatoren-Sets die Empfehlungen der "Sponsorship
Group on Measuring Progress, Well-being and Sustainable Development"
entsprechend der nationalen statistischen Datenlage weitgehend um. Weitere
definierte Zielindikatoren auf EU-Ebene (z. B. Europa 2020-Indikatoren)
und OECD-Ebene sowie nationale Initiativen flossen ebenfalls in die
Auswahl ein. In mehreren Gesprächsrunden wurden wissenschaftliche Institutionen
und Interessenvertretungen in das Projekt eingebunden, um eine möglichst
breite nationale Abstimmung der Indikatoren zu gewährleisten. Das Feedback
aus den Gesprächen sowie den schriftlichen Rückmeldungen wurde, soweit
möglich, bei der Wahl und Aufbereitung berücksichtigt. Bei der Erstellung
der Indikatoren wird auf offizielle Datenquellen zurückgegriffen.
Die Ergebnisse zu den Vermögen der Haushalte stammen aus den Daten
des HFCS (Household, Finance and Consumption Survey) der Oesterreichischen
Nationalbank.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Stabsstelle
Analyse, Statistik Austria:
Mag. Alexandra WEGSCHEIDER-PICHLER, Tel.:
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Bundesanstalt Statistik Österreich, Redaktion: Mag. Beatrix Tomaschek
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