Pressemitteilung:
Anteil weiterbildungsaktiver Unternehmen in Österreich auf 87% gestiegen
Wien, 2012
Bereits 87% der österreichischen Unternehmen ab zehn Beschäftigten sind weiterbildungsaktiv
In 87% der österreichischen Unternehmen des Produktions- und Dienstleistungsbereichs gab es im Jahr 2010 mindestens eine Form von betrieblicher Weiterbildung (siehe Tabelle 1). Weiterbildungskurse wurden von 72% der Unternehmen angeboten. Bei 77% gab es andere Formen betrieblicher Weiterbildung, darunter fallen die Teilnahme (zum Zweck der Weiterbildung) an Tagungen, Konferenzen, Workshops, Fachmessen oder Fachvorträgen (64%), Ausbildungsphasen am Arbeitsplatz oder in der Arbeitsumgebung (On-the-job-Training: 32%), Lernzirkel bzw. Qualitätszirkel (23%), Jobrotation und Austauschprogramme (20%) sowie selbstgesteuertes Lernen (13%).
Zusätzlich engagierten sich 47% der Unternehmen in der Lehrlingsausbildung; im produzierenden Bereich waren es sogar 70%. Insgesamt gab es in 91% der Unternehmen betriebliche Weiterbildung und/oder Lehrlingsausbildung.
33% der Beschäftigten besuchten Weiterbildungskurse – durchschnittliche Dauer: 30 Stunden
Rund ein Drittel der Beschäftigten hat 2010 an betrieblichen Weiterbildungskursen teilgenommen, womit die Kursteilnahmequote genauso hoch war wie 2005 (siehe Tabelle 2). Für männliche Beschäftigte lag die Teilnahmequote 2010 bei 35%, für weibliche Beschäftigte mit 31% etwas niedriger. Damit ist der geschlechtsspezifische Unterschied hinsichtlich Kursteilnahmen um rund zwei Prozentpunkte geringer als fünf Jahre zuvor.
Mit zunehmender Unternehmensgröße steigen die Teilnahmequoten: 26% der Beschäftigten von Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten besuchten betriebliche Weiterbildungskurse, in der Größenklasse 50 bis 249 Beschäftigte lag der Anteil bei 33%, in Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten bei 38%. Die Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößenklassen haben jedoch gegenüber 2005 deutlich abgenommen. Während nämlich im 5-Jahresvergleich die Kursteilnahmequote der Größenklasse 10 bis 49 Beschäftigte um zwei Prozentpunkte gestiegen ist, ist die Teilnahme in Unternehmen ab 250 Beschäftigten um vier Prozentpunkte zurückgegangen. Den stärksten Zuwachs verzeichnete mit fünf Prozentpunkten die Größenklasse 50 bis 249 Beschäftigte.
Eine teilnehmende Person verbrachte im Jahr 2010 durchschnittlich 30 Stunden bezahlter Arbeitszeit in Weiterbildungskursen, rund drei Stunden mehr als 2005.
Gesamtkosten der Weiterbildungskurse: 2.037
Euro je teilnehmende Person
Die Gesamtkosten der Weiterbildungskurse beliefen
sich im Jahr 2010 auf
Der Anteil der Gesamtkosten von Weiterbildungskursen am Personalaufwand betrug im Jahr 2010 rund 1,5% und lag damit etwas höher als 2005 (1,4%). Deutlich gestiegen sind die Gesamtkosten der Weiterbildungskurse vor allem im produzierenden Bereich (von 1,1% des Personalaufwands 2005 auf 1,4% des Personalaufwands 2010).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur betrieblichen Weiterbildung finden Sie auf unserer Webseite.
Methodische
Informationen, Definitionen: Die Europäische Erhebung über
betriebliche Bildung (Continuing Vocational Training Survey; CVTS) wird
alle fünf Jahre in der gesamten EU bei Unternehmen mit mindestens zehn
Beschäftigten durchgeführt. Die Lehrlingsausbildung wird dabei nicht
der betrieblichen Weiterbildung zugerechnet, sondern als betriebliche
Erstausbildung gesondert erfasst (siehe Tabelle 1). In Österreich wurden
Erste Ergebnisse jener EU-Mitgliedstaaten, von denen bereits Ergebnisse
vorliegen, werden von Eurostat voraussichtlich bis Ende 2012 veröffentlicht
werden.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
MMag. Guido SOMMER-BINDER, Tel.:
Mag. Wolfgang PAULI, Tel.:
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