Pressemitteilung: 10.124-270/11
Wien, 2011-12-06 –
Österreichs Erwerbstätige beweisen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte
große Mobilität: Jeder achte Erwerbstätige (500.866 Personen) verlässt
sein Wohnbundesland für die Ausübung der Erwerbstätigkeit, wie aktuelle
Daten aus der Abgestimmten Erwerbsstatistik 2009 von Statistik Austria
zeigen. Vor allem Wien bleibt, wie auch bei der letzten Pendlerstatistik
aus dem Jahr 2001, als Arbeitsort attraktiv.
Burgenland bleibt stärkstes Auspendlerbundesland,
Wien weiterhin Einpendlerbundesland Nr. 1
Fast 40% oder 48.571 der burgenländischen Erwerbstätigen
gehen einer Arbeit außerhalb ihres Wohnbundeslandes nach. Das Burgenland
ist damit weiterhin das stärkste Auspendlerbundesland Österreichs,
gefolgt von Niederösterreich (27%) und Wien (11,1%).Demgegenüber verzeichnet
Wien den größten Einpendleranteil Österreichs: 28% oder 246.922 der
in Wien arbeitenden Menschen sind Einpendler. Weitere Bundesländer
mit hohem Einpendleranteil sind Niederösterreich (15,1%), Burgenland
(12,8%) und Salzburg (11,3%). Wien und Salzburg sind die einzigen Bundesländer,
die einen positiven Pendlersaldo aufweisen, d. h. in diesen Bundesländern
ist die Zahl der Erwerbstätigen in Wien und Salzburg als Arbeitsort
größer als die Zahl der dort wohnenden Erwerbstätigen. (siehe Tabelle 1).
Erwerbstätige pendeln vom Land in die Stadt,
Mobilität steigt
Die höchste Einpendlerquote – Einpendler gemessen
an der Zahl der Erwerbstätigen vor Ort – erreicht der politische
Bezirk Eisenstadt mit beinahe 75% (siehe Tabelle 2). Aufgrund der anteilsmäßig
hohen Anzahl an Einpendlern liegt die Zahl der Erwerbstätigen in Eisenstadt
mit 14.110 sogar deutlich über der Anzahl der Einwohner (31.10.2009:
12.844).
Ein Vergleich mit den Volkszählungsdaten von 1971
zeigt zudem, dass sich in Österreich der Anteil derer, die ihre Wohngemeinde
für die Erwerbstätigkeit verlassen, mehr als verdoppelt hat: Lag dieser
im Jahr 1971 noch bei 25,5%, erreichte er im Jahr 2009 bereits 52,4%.
Gleichzeitig ist beim Anteil der Nichtpendler ein starker Rückgang
zu verzeichnen, der unter anderem auf die sinkende Anzahl der Erwerbstätigen
in der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Vergleicht man 2001 mit
2009, zeigt sich wieder ein leichtes Plus in der Gruppe der Nichtpendler
(siehe Tabelle 3), das mit der Zunahme der "neuen Selbständigen"
im Dienstleistungsbereich zu erklären ist.
Detaillierte Ergebnisse sowie die interaktive Datenbank
und interaktive Karten finden Sie auf unserer Webseite.
Methodische
Informationen, Definitionen: Die Abgestimmte Erwerbsstatistik
ist eine Vollerhebung und wird ab 2008 jährlich gemäß Anlage II Bundesstatistikgesetz
erstellt. Das Konzept der Abgestimmten Erwerbsstatistik dient als Basis
für die Registerzählung und basiert auf Administrativdaten zum Stichtag
31. Oktober. Die Abgestimmte Erwerbsstatistik bietet regional tief gegliederte
Analysemöglichkeiten in der interaktiven Datenbank zu den Bereichen
Demographie, Erwerbsleben, Bildung und Pendler. Die Veröffentlichung
von Pendlerstatistiken ist bisher nur alle 10 Jahre im Rahmen von Volkszählungen
möglich gewesen. Pendler sind Erwerbstätige, Schüler/-innen oder
Studierende, die einen Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte oder
Ausbildungseinrichtung zurücklegen. Die Entfernungskategorie gibt die
regionale Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort an (Gemeindebinnenpendler:
die Gemeinde des Wohnortes ist gleichzeitig die Gemeinde des Arbeitsortes;
Gemeindeauspendler: der Arbeitsort liegt nicht in der Wohngemeinde).
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Abteilung
Register, Klassifikationen und Methodik, Statistik Austria:
Gabriele HAUNOLD, Tel.: +43 (1) 71128-7362 bzw. gabriele.haunold@statistik.gv.at
Bundesland | Erwerbstätige
am Wohnort 1) | Bundesland-
binnenpendler/-innen 3) | Auspendler/-innen 2) 3) | Einpendler/-innen 4) | Erwerbstätige
am Arbeitsort | Pendler-saldo 5) |
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abs. | in
% | abs. | in
% | abs. | in
% |
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Österreich | 3.793.441 | 3.292.575 | 86,8 | 500.866 | 13,2 | 479.219 | 12,7 | 3.771.794 | . |
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Burgenland | 130.746 | 82.175 | 62,9 | 48.571 | 37,1 | 12.061 | 12,8 | 94.236 | 72,1 |
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Kärnten | 243.422 | 220.568 | 90,6 | 22.854 | 9,4 | 10.139 | 4,4 | 230.707 | 94,8 |
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Niederösterreich | 742.749 | 541.860 | 73,0 | 200.889 | 27,0 | 96.071 | 15,1 | 637.931 | 85,9 |
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Oberösterreich | 670.765 | 620.008 | 92,4 | 50.757 | 7,6 | 42.425 | 6,4 | 662.433 | 98,8 |
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Salzburg | 247.245 | 227.585 | 92,0 | 19.660 | 8,0 | 28.873 | 11,3 | 256.458 | 103,7 |
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Steiermark | 550.350 | 506.705 | 92,1 | 43.645 | 7,9 | 24.006 | 4,5 | 530.711 | 96,4 |
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Tirol | 324.344 | 306.443 | 94,5 | 17.901 | 5,5 | 12.277 | 3,9 | 318.720 | 98,3 |
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Vorarlberg | 169.405 | 152.178 | 89,8 | 17.227 | 10,2 | 6.445 | 4,1 | 158.623 | 93,6 |
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Wien | 714.415 | 635.053 | 88,9 | 79.362 | 11,1 | 246.922 | 28,0 | 881.975 | 123,5 |
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Politischer
Bezirk <Bundesland> | Erwerbstätige
am Arbeitsort1) | Einpendler/-innen | Anteil
der Einpendler/-innen |
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Eisenstadt
(Stadt) <Burgenland> | 14.110 | 10.480 | 74,3 |
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Wiener
Neustadt (Stadt) <NÖ> | 26.882 | 17.636 | 65,6 |
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Sankt
Pölten (Stadt) <NÖ> | 45.482 | 29.520 | 64,9 |
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Krems
an der Donau (Stadt) <NÖ> | 17.082 | 10.756 | 63,0 |
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Mödling
<NÖ> | 67.977 | 42.679 | 62,8 |
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Merkmale | Erwerbstätige
am Wohnort |
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1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2009 |
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Insgesamt
(absolut) | 3.087.840 | 3.249.319 | 3.385.478 | 3.624.116 | 3.865.904 |
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Nichtpendler/-innen
(Arbeitsstätte am Wohngrundstück) | 22,1 | 16,3 | 11,6 | 8,1 | 9,6 |
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Pendler/-innen
zusammen | 77,9 | 83,7 | 88,4 | 91,9 | 90,4 |
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Gemeinde-Binnenpendler/-innen 2) | 52,5 | 47,5 | 45,0 | 41,6 | 38,0 |
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Auspendler/-innen
zusammen | 25,5 | 36,2 | 43,3 | 50,3 | 52,4 |
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in andere Gemeinde eines pol. Bezirkes | 9,9 | 13,7 | 16,1 | 18,6 | 20,1 |
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in anderen Pol. Bezirk des Bundeslandes | 8,7 | 12,7 | 15,8 | 18,8 | 19,2 |
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in ein anderes Bundesland oder Ausland | 6,9 | 9,7 | 11,4 | 12,9 | 13,1 |
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Letzte Änderung am 06.12.2011