Pressemitteilung:
Statistisches
Jahrbuch für Migration & Integration 2010:
Integration je nach Zuwanderergruppe unterschiedlich vorangeschritten
Wien, 2010
18% der Bevölkerung Österreichs haben Migrationshintergrund, ein Drittel davon stammt aus der EU
Anfang 2010 gab es
Zuwanderer haben sehr unterschiedliches Bildungsniveau
Personen mit Migrationshintergrund sind in den höchsten (17,4% Hochschulabschluss) und niedrigsten Bildungsschichten (31,3% Pflichtschulabschluss) deutlich öfter vertreten als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (13,7% Hochschulabschluss, 13,3% Pflichtschulabschluss). Der überdurchschnittliche Anteil gut qualifizierter Migrantinnen und Migranten ist vor allem auf Zuwanderung aus der EU (in erster Linie aus Deutschland) zurückzuführen, wogegen Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei deutlich geringer qualifiziert sind.
Niedrigere Erwerbstätigkeit und höhere Arbeitslosigkeit bei Zuwanderern
Personen mit Migrationshintergrund stehen in geringerem Maße im Erwerbsleben. So lag die Erwerbstätigenquote von Migrantinnen und Migranten im Jahr 2009 bei 64%, jene der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund dagegen bei 74%. Dieser Unterschied ist wesentlich auf die niedrigere Erwerbsbeteiligung von Migrantinnen, insbesondere von türkischen Frauen (39%), zurückzuführen. Bei der „zweiten Generation“ hat sich das Erwerbsverhalten dagegen weitgehend an die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund angenähert. Im Gegensatz dazu war 2009 die Arbeitslosigkeit der ausländischen Staatsangehörigen mit 10,2% deutlich höher als jene der Österreicherinnen und Österreicher (6,7%, nationale Definition). Allerdings waren (im Durchschnitt höher qualifizierte) Zuwanderer aus EU-Staaten weitaus weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als (geringer qualifizierte) Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten.
Ausländische Staatsangehörige verdienen weniger und sind stärker von Armut betroffen
Das Lohnniveau ist bei Zuwanderern deutlich niedriger:
Ausländische Staatsangehörige, die ganzjährig erwerbstätig waren,
verdienten netto im Jahr 2008 mit
Integrationsklima in Österreich von Zuwanderern optimistischer eingeschätzt
Das Integrationsklima in Österreich wird von der Bevölkerung pessimistisch eingeschätzt: Mehr als zwei Drittel sind der Meinung, dass Integration eher schlecht oder sehr schlecht funktioniere. Die zugewanderte Bevölkerung teilt diesen Pessimismus allerdings nicht: Die überwiegende Mehrheit (86%) fühlte sich in Österreich bereits völlig oder eher heimisch.
Die vom Bundesministerium für Inneres und vom Europäischen Integrationsfonds finanzierte Publikation ist auf den Webseiten der Statistik Austria und des Österreichischen Integrationsfonds elektronisch verfügbar.
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Bevölkerung, Statistik Austria:
Dr. Stephan MARIK-LEBECK, Tel. (01) 71128
Mag. Alexander WISBAUER, Tel. (01) 71128
an der Universität Wien/ÖAW Univ.-Prof. Dr. Heinz FASSMANN, Tel. (01)
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